Homosexualität und Christsein II

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closs
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#61 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von closs » Mo 21. Mai 2018, 15:51

Maryam hat geschrieben:Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Voilà. Da wird nicht zwischen Hetero- und Homosexuell differenziert.
Die fundamental-theologischen Gründe für die katholische Haltung werden heute kaum noch verstanden: Sie werden in wik folgendermaßen zusammengefasst wie folgt:
"Aus der Finalität (Zeugung) erhalte der Akt der leiblichen Hingabe seine Würde und ohne diese stehe Homosexualität im Widerspruch zur Funktion der Sexualität in der natürlichen Ordnung. ... Konstitutiv gehöre zur natürlichen Ordnung die Verschiedenheit der Geschlechter. Die Geschlechtslust sei dann ungeordnet, „wenn sie um ihrer selbst willen angestrebt und dabei von ihrer inneren Hinordnung auf Weitergabe des Lebens ... losgelöst wird.“ Danach finde die Sexualität ihren Sinn und ihre Würde nur in der Ehe und nur dann, wenn sie grundsätzlich auf Fortpflanzung ausgerichtet ist."

Damit ist NICHT gemeint, dass "jeder Schuss ein Treffer" sein müsse, sondern dass der Sexualität GRUNDSÄTZLICH mit Familien-Wunsch verbunden ist - Paare, die wollen, aber nicht können, "dürfen" also. - Begründet wird all dies damit, dass - in meinen Worten - dem Orgasmus der ebenbildliche Schöpfungsgedanke zugrunde liegt: Geschlechtsorgane sind also nicht zufällig gleichzeitig auch Fortpflanzungs-Organe.

Pastoral spielt all das übrigens KEINE Rolle. - Es kann auch nach heutiger Regelung ein Priester mit homosexueller Neigung Bischof werden - manche meinen sogar, dass Benedikt homosexuell sei. - Aber HS darf mit obiger Begründung nicht mit "Ehe" im christlichen Sinne vermengt werden, weil das was ganz anderes ist - deshalb die Verweigerung der "Homo-Ehe" (das wird auch immer so bleiben).

Um es einmal praktisch zu sehen: Würde einer von uns offenbaren, dass er HS sei, spielt dies KEINE Rolle in der Kirche - die Kirche betont sogar ausdrücklich, dass Neigung zur Homosexualität keiner bewussten Entscheidung unterliege, also "angeboren" ist. - Man wird es eher als "Kreuz" bezeichnen - etwas, was einen Menschen trifft. - Nebenbei: Heterosexuelle Paare, die grundsätzlich keinen Kinderwunsch haben, dürfen meines Wissens NICHT mit dem Sakrament der Ehe bedacht werden - also ähnlich wie bei der HS.

Insofern werden HS innerhalb der Kirche NICHT diskriminiert - aber "Ehe" ist trotzdem nicht möglich, weil "Ehe" etwas ganz anderes ist. - Insofern kann man den Empörungs-Ball mit Hinblick auf die Praxis niedrig halten.

Hemul
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#62 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von Hemul » Mo 21. Mai 2018, 16:10

closs hat geschrieben: Pastoral spielt all das übrigens KEINE Rolle. - Es kann auch nach heutiger Regelung ein Priester mit homosexueller Neigung Bischof werden - manche meinen sogar, dass Benedikt homosexuell sei. -
1.Timotheus 3:1+2,
1 Das ist gewisslich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt erstrebt, begehrt er eine hohe Aufgabe. 2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau,....
Ei der Daus sprach Klaus. :Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

ceam
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#63 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von ceam » Mo 21. Mai 2018, 16:25

closs hat geschrieben:"Aus der Finalität (Zeugung) erhalte der Akt der leiblichen Hingabe seine Würde und ohne diese stehe Homosexualität im Widerspruch zur Funktion der Sexualität in der natürlichen Ordnung. ... Konstitutiv gehöre zur natürlichen Ordnung die Verschiedenheit der Geschlechter. Die Geschlechtslust sei dann ungeordnet, „wenn sie um ihrer selbst willen angestrebt und dabei von ihrer inneren Hinordnung auf Weitergabe des Lebens ... losgelöst wird.“ Danach finde die Sexualität ihren Sinn und ihre Würde nur in der Ehe und nur dann, wenn sie grundsätzlich auf Fortpflanzung ausgerichtet ist."
Wie gut, dass man da nicht mitmachen muss bei diesem Verein. Als ob es von Bedeutung wäre, dass man sich fortpflanzt oder nicht. Außerdem frage ich mich was man dann mit den Impotenten macht, die können sich ja auch nicht fortpflanzen, ergo dürften die auch nicht heiraten. Müssen die jetzt alle vor der Ehe einen Potenztest machen?

Maryam
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#64 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von Maryam » Mo 21. Mai 2018, 19:41

Hemul hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Pastoral spielt all das übrigens KEINE Rolle. - Es kann auch nach heutiger Regelung ein Priester mit homosexueller Neigung Bischof werden - manche meinen sogar, dass Benedikt homosexuell sei. -
1.Timotheus 3:1+2,
1 Das ist gewisslich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt erstrebt, begehrt er eine hohe Aufgabe. 2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau,....
Ei der Daus sprach Klaus. :Smiley popcorn:

Da geht es um Verzicht auf Vielweiberei, also Treue, welche unabhängig ist von Hetero- oder Homosexualität. Im AT war das ja gang und gäb, dass nicht jeder Mann nur eine Frau schwängerte, und wie war es mit den Töchtern des armen Lot?

In Tim. 3, 1 und 2 steht aber genau genommen noch:
Es soll aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft, 1. Timotheus 3.2
Denn ein Bischof soll untadelig sein als ein Haushalter Gottes, nicht eigensinnig, nicht zornig, nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben; Titus 1.7

lg Maryam

closs
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#65 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von closs » Mo 21. Mai 2018, 19:51

Hemul hat geschrieben:Ei der Daus sprach Klaus.
Das nützt aber nichts - ich sprach von der Gegenwart. - Du meinst offenbar, dass ein Bischof ohne Sünde sein soll - geht gar nicht.

ceam hat geschrieben:Als ob es von Bedeutung wäre, dass man sich fortpflanzt oder nicht.
Kinder-WUNSCH ist das Stichwort - WOLLEN wir miteinander Kinder machen. - Wenn es nicht geht, ist es kein k.o.-Kriterium.

Maryam
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#66 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von Maryam » Mo 21. Mai 2018, 19:53

Hemul hat geschrieben:
Jesaja 5:20,
20 Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse, die Finsternis zu Licht machen, Licht zu Finsternis, die Bitteres süss machen und Süsses bitter.
No Kommentar!

Wie ist das mit der im AT gesetzlich geforderten Steinigung von Ehebrecherinnen? Kommt es darauf an betreffend der Bezeichnung GUT ODER BÖSE, ob es in der Bibel gefordert wurde oder in der Sharia im Islam? Wobei die Tora mehrer Jahrhunderte älter ist und Mohammed, danebst auch harmlosere Details aus der Tora übernahm.

Das Gesetz der Steinigung von Homosexuellen entstammt ja von der gleichen Person. Wie lehrte doch Jesus bezüglich Erfüllung der Gesetze und Propheten? Deren Gültigkeit ist vom höchsten Gebot der gelebten Liebe abhängig.

lg Maryam

Hemul
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#67 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von Hemul » Mo 21. Mai 2018, 20:59

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Ei der Daus sprach Klaus.
Das nützt aber nichts - ich sprach von der Gegenwart. - Du meinst offenbar, dass ein Bischof ohne Sünde sein soll - geht gar nicht.
Hier geht es aber nicht darum, dass ein Bischof ohne Sünde ist, sondern, dass er gem. Pauli unmissverständlicher folgender Worte in 1.Timotheus 3:1+2 unter keinen Umständen ein praktizierender Homo sein darf:
1 Das ist gewisslich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt erstrebt, begehrt er eine hohe Aufgabe. 2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau,....
Da kannste noch so lamentieren daran führt kein Weg daran vorbei. Sobald er sich homosexuell auslebt ist ein Bischof als Schwulibert in Gottes Augen nicht mehr untadelig.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

ceam
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#68 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von ceam » Mo 21. Mai 2018, 21:14

ceam hat geschrieben:Als ob es von Bedeutung wäre, dass man sich fortpflanzt oder nicht.
closs hat geschrieben:Kinder-WUNSCH ist das Stichwort - WOLLEN wir miteinander Kinder machen. - Wenn es nicht geht, ist es kein k.o.-Kriterium.
Aber warum sind dann demnach die Homoehen nicht erlaubt? Ich meine HS können ja auch Kinder wollen, es geht aber nicht. Impotente können Kinder wollen, geht aber auch nicht. Aber die einen dürfen die anderen nicht.
Zuletzt geändert von ceam am Mo 21. Mai 2018, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#69 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von closs » Mo 21. Mai 2018, 21:19

Hemul hat geschrieben:. Sobald er sich homosexuell auslebt ist ein Bischof als Schwulibert in Gottes Augen nicht mehr untadelig.
Moment: ICh sprach davon, dass jemand HS sein kann und es KEIN Problem ist - da war von Ausleben keine Rede. - Natürlich gilt der Zölibat auch für HS.

ceam hat geschrieben:Aber warum sind, dann Homoehen nicht erlaubt?
Weil die säkulare Welt ohne Rücksicht auf die Bedeutung des Wortes "Ehe" eben dieses umgedeutet hat für alle Arten des Zusammenlebens. - Wenn also jemand (wie in Japan) eine Comic-Figur heiraten will, wäre das dann ebenfalls nach säkularer Lesart "Ehe". - Hat mit dem Ursprung, nämlich der biblischen Ehe, ÜBERHAUPT nichts zu tun. - Das war Wort-Kidnapping.

ceam
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#70 Re: Homosexualität und Christsein II

Beitrag von ceam » Mo 21. Mai 2018, 21:27

closs hat geschrieben:Weil die säkulare Welt ohne Rücksicht auf die Bedeutung des Wortes "Ehe" eben dieses umgedeutet hat für alle Arten des Zusammenlebens. - Wenn also jemand (wie in Japan) eine Comic-Figur heiraten will, wäre das dann ebenfalls nach säkularer Lesart "Ehe". - Hat mit dem Ursprung, nämlich der biblischen Ehe, ÜBERHAUPT nichts zu tun. - Das war Wort-Kidnapping.
Mit anderen Worten, es ist vorgeschrieben, dass bei einer Ehe immer Frau und Mann zusammen kommen.

Kann es sein, dass die Bibel selbst nicht an die Seele glaubt? Denn die Seele ist vom Körper unabhängig und demnach geschlechtsneutral.

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