Zeus hat geschrieben:Das Drollige war, dass du mich ausgerechnet auf einen Kommentar hingewiesen hast, der deine Meinung NICHT unterstützt.
Ich habe dir den Link zum Thread "Theodizee" mit Hinweis auf die ganzen 155 Seiten geliefert. Dass der Vortrag Zimmers im Eröffnungsbeitrag von Halman steht ist insofern Zufall gewesen.
Andreas hat geschrieben:Man hätte ja auch einfach in dem alten
Theodizee-Thread weiter machen können. Der hat ja nur 155 Seiten - natürlich ohne Beiträge von Gläubigen, weil die ja immer "ausweichen".
Zeus hat geschrieben:Ja, wenn man sie mit der Nase darauf stupst.
Das stimmt nicht. Dafür steht das Pauluszitat. Niemand hat ihn darauf gestupst.
Es lassen sich viele Beispiele finden, wo "Christen" ohne fremdes Anstupsen über das Leid der Tiere bei der Theodizee gesprochen haben. Dazu brauchen sie weder "die Hilfe" von Atheisten und Ungläubigen noch die von Neo-Atheisten. Dein Strohmann ist auch deshalb unhaltbar. Aber das hatten wir hier alles schon besprochen.
Du hast den Tierfrieden ins Spiel gebracht. Das ist die Hoffnung die auch Paulus anspricht. Ob diese Hoffnung eine jenseitige Illusion ist, oder nicht, ist noch nicht raus. Falls das so werden sollte, war es keine Illusion - falls es nicht so werden sollte, war es eine Illusion.
Ich zumindest glaube, dass es so sein wird - und mir erleichtert diese Hoffnung, meinen Schmerz über den Tod meines geliebten Katers leichter zu verarbeiten und dabei ist nicht entscheidend, ob er mich auch im Jenseits jeden Abend nötigen wird, mit ihm noch eine Runde durch den Park zu gehen, oder nicht. Das Leiden seines Sterbens "klammere" ich auch in Diskussionen über die Theodizee nicht aus. Warum sollte ich das auch tun? Ich muss es aber auch nicht jedes mal mit einbringen.
Weil du diese Frage
auch in freundlichem Ton stelltest, will ich sie dir jetzt beantworten: Die Tränen der Trauer über seinen Tod, will ich nicht missen, weil sie aus der Liebe geboren wurden. Hätte ich nicht diese Liebe erleben dürfen, wären sie nicht geflossen und dann hätte ich was verpasst im Leben - die Freude und den Schmerz.
Wenn er mich vor wenigen Jahren noch dazu brachte in meinem Alter (!) mit ihm zusammen auf die alte Eiche zu klettern und wir inmitten der im Mondlicht strahlendweißen Blütenpracht unsere Liebe genossen, war der Tierfriede und das Reich Gottes jedenfalls schon herbei gekommen und auch der Christus in meinem Herzen gegenwärtig. Das waren sehr erlesene Momente, gemeinsam dort in dem Baum zu sitzen und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Dieser Glanz in seinem Fell und in seinen leuchtenden Augen, diese Geborgenheit die sein Schnurren ausstrahlte, wenn sein Köpfchen in meiner Hand lag, dieses unbedingte gegenseitige Vertrauen - Mann war das schön! Einfach himmlisch.
Zeus hat geschrieben:Zur Erinnerung
Es geht mir um die Rechtfertigung des Glaubens der Christen an ihren Gott angesichts des Leidens der Tiere.
Was gibt es da zu rechtfertigen? Wieso muss es da was "besseres" geben. Ich glaube das so, dass wir eines Tages wieder hoch oben in der alten Eiche im Lichte des Vollmondes sitzen werden, so oft wir wollen. Wunschdenken? Wen kümmert es?
Du glaubst, dass dein dich liebender Pudel tot ist, wenn er tot ist. Du glaubst das so und auch das musst du mir gegenüber nicht rechtfertigen. Ich verstehe deine Sichtweise durchaus. Wie und wozu will man überhaupt feststellen, welche Sichtweise die "bessere" ist? Nach welchen Maßstäben will man das denn beurteilen? Die Naturwissenschaft äußert sich nur zu einer von beiden Sichtweisen - ein wertender Vergleich ist naturwissenschaftlich daher nicht möglich. Welchen Maßstab schlägst du vor?