Was bedeutet die Offenbarung?

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Pluto
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#31 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von Pluto » So 4. Dez 2016, 18:18

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Phylogenetische Prozesse kann man NUR rückwirkend untersuchen und erklären.
Schon klar - ich meine es nicht biologisch, sondern geistig.
Geht nicht, denn damit verdrehst du den Sinn des Begriffs.

closs hat geschrieben:Oder anders: Eigentlich ist "Heilsgeschichte" auf geistige Weise dasselbe wie "Phylogenese" in der Biologie.
Ach so...
Wenn du Heilsgeschichte meinst, dann verwende doch bitte nicht den irreführenden Begriff aus der Biologie.

closs hat geschrieben:Allerdings EIN entscheidender Unterschied: Geistige Phylogenese (und Ontogenese natürlich auch) ist teleologisch terminiert - das trifft auf biologischer Ebene natürlich nicht zu.
Doch!
Wie ich inzwischen gelernt habe, hat auch die Selektion ihr ontologisches Ziel: Sie strebt immer nach der bestmöglichen Anpassung der Lebewesen (das lässt sich sogar epistemologisch nachweisen).

closs hat geschrieben:Oder anders: Aus Sicht des Betroffenen ist es sehr wohl ergebnisoffen, aber nicht aus Sicht der Fügung.
Ich staune woher du wissen willst, was göttliche Fügung überhaupt ist! :o
So was kann man nur aus erster Hand erfahren.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Mimi
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#32 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von Mimi » So 4. Dez 2016, 18:24

Hallo,
closs:
Also: Dem Menschen wird zu einem gefügten Zeitpunkt ein Erkennen gegeben, das ihn eine Sendung ("Wille") übernehmen lassen kann.
Grundsätzlich ja.
….Zweitens erkenne ich im allgemeinen Umfeld, dass die Menschen meistens "das Böse" mit bestem Wissen und Gewissen tun.
Hier würde ich sagen, meistens mit bestem Wissen…nicht immer jedoch mit bestem Gewissen.
Das „beste Wissen“ holt man sich manchmal gerne als Rechtfertigung ….aus menschlicher Vernunft – und eben auch aus dem eigenen (evtl. zustimmenden) Umfeld.
Das Gewissen macht da, meiner Erfahrung nach, nicht immer komplett mit…....
Aus meiner Sicht ist die höchste Erkenntnis der Vernunft, dass die menschliche Vernunft in geistigen Dingen ein unzureichendes Instrument ist.
Genau!
LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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#33 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von R.F. » So 4. Dez 2016, 18:51

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Das ist einfach nicht wahr.
Doch doch, lieber Erwin. Es ist so.
Das haben wir hier schon mit dir des Öfteren erlebt, nicht wahr?
Aber Pluto, wir diskutieren doch über das Buch der Offenbarung, nicht über meine Deutungen. Dass ich meine Deutungen immer mit einen Wahrscheinlichkeitsvermerk versehen hatte, hast Du doch wohl nicht übersehen?

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59493

So etwa dürfte der Werdegang Europas verlaufen. Und das recht bald...

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#34 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von Pluto » So 4. Dez 2016, 19:37

Mimi hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist die höchste Erkenntnis der Vernunft, dass die menschliche Vernunft in geistigen Dingen ein unzureichendes Instrument ist.
Genau!
Merkwürdig, dass trotz solcher (imaginären) Hürden, die Hirnforschung so große Fortschritte macht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#35 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von closs » So 4. Dez 2016, 21:06

Pluto hat geschrieben:Wenn du Heilsgeschichte meinst, dann verwende doch bitte nicht den irreführenden Begriff aus der Biologie.
Nix dagegen - aber vielleicht wird dadurch der BEgriff "Heilsgeschichte" etwas verständlicher für Naturwissenschaftler, weil sie damit eine Analogie haben zu einer Sache, die sie fachlich verstehen.

Pluto hat geschrieben:Wie ich inzwischen gelernt habe, hat auch die Selektion ihr ontologisches Ziel
Um so besser.

Pluto hat geschrieben:Ich staune woher du wissen willst, was göttliche Fügung überhaupt ist!
WAS es im Einzelfall ist, weiss niemand. - Aber was es prinzipiell ist, kann man sich schon erschließen.

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#36 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von closs » So 4. Dez 2016, 21:09

Mimi hat geschrieben:Hier würde ich sagen, meistens mit bestem Wissen…nicht immer jedoch mit bestem Gewissen.
Kann sein - möglicherweise kommt das auch mit Zeitverzögerung. - Mir fällt auf, dass mir mit dem Älterwerden vermehrt Sachen aus meinem Leben auffallen, für die ich HEUTE ein schlechtes Gewissen habe, damals aber nicht hatte, als es geschehen ist.

Aber das würde wieder zum Begriff "Apokalypse" passen - die Zuspitzung zum Ende hin. - Wobei ich unter "Zuspitzung" nicht "Strafe" verstehe, sondern reinigende Erkenntnis.

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#37 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von Pluto » So 4. Dez 2016, 21:44

closs hat geschrieben:WAS es im Einzelfall ist, weiss niemand. - Aber was es prinzipiell ist, kann man sich schon erschließen.
Das bezweifle ich!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#38 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von closs » So 4. Dez 2016, 22:11

Pluto hat geschrieben:Das bezweifle ich!
Im Grunde läuft es auf die Frage raus, die auch Gödel so ähnlich gestellt hat: "Welche Eigenschaften muss das haben, das allmächtig und allwissend ist und in dem die Dialektik aus gut und böse aufgehoben ist?" - Dazu gibt es mindestens seit Augustinus eine Menge Literatur - noch interessanter: Man kann sich diese Frage jederzeit selber stellen und sie logisch sauber bedienen.

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#39 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von Pluto » So 4. Dez 2016, 22:30

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das bezweifle ich!
Im Grunde läuft es auf die Frage raus, die auch Gödel so ähnlich gestellt hat: "Welche Eigenschaften muss das haben, das allmächtig und allwissend ist und in dem die Dialektik aus gut und böse aufgehoben ist?"
Wo hat Gödel das behauptet?
Zitatquelle bitte!

closs hat geschrieben:Man kann sich diese Frage jederzeit selber stellen und sie logisch sauber bedienen.
Genau das weise ich als unbegründete Behauptung zurück.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#40 Re: Was bedeutet die Offenbarung?

Beitrag von closs » So 4. Dez 2016, 23:04

Pluto hat geschrieben:Wo hat Gödel das behauptet?
DAS nicht - ich habe in Sichtweite von Gödel formuliert. - Was Gödel gemeint hat, ist Dir bekannt - hier nochmal:
Definition 1: Ein Wesen ist göttlich, wenn es alle positiven Eigenschaften besitzt.
Definition 2: Eine Eigenschaft eines Wesens heißt wesentlich, wenn alle weiteren Eigenschaften dieses Wesens daraus notwendig folgen.
Definition 3: Ein Wesen existiert notwendig, wenn alle seine wesentlichen Eigenschaften notwendig sind.
Axiom 1: Jede Eigenschaft ist entweder positiv oder nicht positiv.
Axiom 2: Was notwendig eine positive Eigenschaft enthält, ist selber positiv.
Theorem 1: Ist eine Eigenschaft positiv, so ist es möglich, dass es etwas gibt, das diese Eigenschaft besitzt.
Axiom 3: Göttlichkeit ist eine positive Eigenschaft.
Theorem 2: In einer möglichen Welt ist ein göttliches Wesen logisch möglich.
Axiom 4: Jede positive Eigenschaft ist notwendig positiv.
(Dies bedeutet, dass Notwendigkeit in der Positivität einer Eigenschaft enthalten ist. Somit ist Notwendigkeit selbst eine positive Eigenschaft.)
Theorem 3: Wenn ein Wesen göttlich ist, dann ist seine Göttlichkeit eine wesentliche Eigenschaft.
(Daraus folgt, dass es höchstens ein göttliches Wesen geben kann.)
Axiom 5: Die Eigenschaft der notwendigen Existenz ist positiv.
Theorem 4: Wenn die Existenz eines göttlichen Wesens logisch möglich ist, dann ist sie notwendig.
(Da wir die logische Möglichkeit der Göttlichkeit bereits in Theorem 2 festgestellt haben, folgt nun, dass genau ein göttliches Wesen notwendig existiert.)


Aber mir geht es nicht um einen Gottes-Beweis, der ja nach meinem Verständnis allein schon wegen Gödels eigenem Unvollständigkeitssatz nicht existieren kann. - Sondern um auf Eigenschaften von Gott hinzuweisen, wenn es ihn gibt.

Pluto hat geschrieben:Genau das weise ich als unbegründete Behauptung zurück.
Das geht schon. - Überlege Dir einmal, welche Eigenschaften ein Wesen haben müsste, das als Singularität eine konkurrenzlose Alleinstellung über allem anderen haben sollte. - Das wäre ein Einstieg.

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