Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

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Hemul
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#71 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Hemul » Mi 25. Jan 2017, 14:04

Rembremerding hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Die Katholiken glauben an den Papst!
Das ist eine der vielen Wandersagen,.....
Wandersagen? :shock: Schon allein der Titel Papst ist gem. Matthäus 23:9 eine bodenlose Unverschämtheit:
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Papst
Papst (v. griech. πάπ(Ï€)ας páp(p)as, abgeleitet lat. papa, "Papa", "Vater") ist der religiöse Titel für das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche. Eine andere Bezeichnung ist Heiliger Vater.
9 Und ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#72 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von sven23 » Fr 27. Jan 2017, 16:00

Kingdom hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Nicht nur ansprechen, sondern auch aufklären und aufarbeiten.

Ich kann dazu nur sagen, warum sollte man eine Kirche bestrafen, wenn einzelne Täter falsch handelten? Zudem lehrt mich auch mein Christlicher Grundsatz zu vergeben und eben nicht Kollektiv zu verurteilen. Aufarbeiten wird Gott im Jüngsten Gericht alle Sünde auch die der Katholischen Kirche, wer aber dieser keine Gnade gewährt selbst dann wenn sie um vergebung bittet, dann wäre das falsch.
Gerade die Opfer wollen eine Aufklärung und Aufarbeitung. Und wenn jemand das Recht dazu hat, dann doch wohl sie.
Es geht auch gar nicht um weitere juristische Verfolgung, denn die meisten Taten sind verjährt. Vergeben liegt aber im Ermessen der Opfer.


Kingdom hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die Kirche fürchtete wohl, dass sie die Kontrolle über die kriminologische Studie verlieren würde und unliebsame Wahrheiten ans Licht kommen könnten.

Nein, sie hat die Fehler eingestanden das sie vergehen passierten, welche Weltlich geahndet hätten werden müssen. Solange man aber nicht eins zu eins die betroffenen Täter, heute vor Gericht stellen kann, finde ich es Scheinheilig, denen das Verbrechen in die Schuhe zu schieben, welche heute die Verantwortung haben. Ein Kollektiv verurteilung nützt weder den heutigen Verantwortlichen noch den Opfern etwas. Es sind Fehler passiert aber dafür kann man wohl schlecht, die zur Verantwortung ziehen, die heute die Verantwortung haben. Wenn man gegen die etwas hat, dann bringt sie vor Gericht.
Juristisch ist den meisten Tätern nichts mehr zu wollen. Es geht um einen moralischen Anspruch, den die Kirche ja nach außen vertritt.
Ich vermute, Pfeiffer ist der Wahrheit zu nahe gekommen. Denn die Auswertung der Kirchenakten hätte sicherlich die Rolle des Führungspersonals, also der Bischöfe, ans Licht gebracht. Das wollte man wohl unter allen Umständen verhindern.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Kingdom
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#73 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Kingdom » Sa 28. Jan 2017, 19:07

sven23 hat geschrieben: Gerade die Opfer wollen eine Aufklärung und Aufarbeitung. Und wenn jemand das Recht dazu hat, dann doch wohl sie.
Es geht auch gar nicht um weitere juristische Verfolgung, denn die meisten Taten sind verjährt. Vergeben liegt aber im Ermessen der Opfer.

Aufklärung ist sicher eine gute Sache und wenn jemand meint der Schmerz sei erträglicher, wenn ein Täter der längst gestorben ist öffentlich genannt wird, so kann ich das auch verstehen. Jedoch fragt man sich eben schon geht es jetzt eben darum das sich ein Opfer besser fühlt oder will man einer Institution eben Kollektiv an den Pranger stellen. Dies ist sicher oft den Medien geschuldet und auch nicht im Sinne der Opfer, ich weiss es nicht. Ich weiss einfach mir nützt es wenig wenn ich die Menschen an den Pranger stellen, die sich mir gegenüber versündigt haben. Sicher liegt auch vergeben im Ermessen des Opfer, Biblisch gesehen bleibt trotzdem der Grundsatz, wer möchte das Ihm vergeben wird, der sollte auch seinem Nächsten irgend wann vergeben. Mit Unvergebenheit und Bitterkeit aus dem Leben zu scheiden, ändert eben nichts am Umstand, der geschehen ist.


Juristisch ist den meisten Tätern nichts mehr zu wollen. Es geht um einen moralischen Anspruch, den die Kirche ja nach außen vertritt.
Ich vermute, Pfeiffer ist der Wahrheit zu nahe gekommen. Denn die Auswertung der Kirchenakten hätte sicherlich die Rolle des Führungspersonals, also der Bischöfe, ans Licht gebracht. Das wollte man wohl unter allen Umständen verhindern.

Ja sicher das ist eine rein Menschliche Reaktion, das man eben nicht gerne für etwas Verantwortung übernehmen will, was man nicht getan hat. Das man eben denkt, der Täter ist Tot also was soll ich die Verantwortung für sein Handeln übernehmen.

Eines ist aber schon so, die Kirche hat sehr wohl erkannt, das eine Entschuldigung sicher besser ist als vertuschen. Dies hat sie dann aber auch getan und dann sollte eben auch mal eine Kapitel geschlossen werden mit der Lehre das man in Zukunft besorgt ist, das dies nicht so wieder geschehen kann aber auch hier Garantie für Einzel Täter gibt es nicht, wichtig wäre für die Kath. Kirche das sie eben diese sofort der Gerichtbarkeit des Staates übergeben, wenn es eben um Gesetzes Verstösse handelt.

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Verlorener_Sohn
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#74 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Verlorener_Sohn » Fr 3. Nov 2017, 21:24

Die Kirche besteht aus vielen Menschen.
Und auch ihre Hirten sind Menschen, die auch Fehler haben. Der Heilige Stuhl hat sich schon mehrfach entschuldigt. Und erst vor Kurzem einem Priester kirchliche Sanktionen erteilt bei dem es staatlich verjährt ist.

Novas
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#75 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Novas » Fr 3. Nov 2017, 21:44

Verlorener_Sohn hat geschrieben:Die Kirche besteht aus vielen Menschen. Und auch ihre Hirten sind Menschen, die auch Fehler haben

Das ist wahr. Allerdings besteht die Gefahr, dass diese Argumentationsweise benutzt wird zur Selbstimmunisierung gegen berechtigte Kritik. In der orthodoxen Kirche ist es so, dass Priester heiraten dürfen. Ursprünglich war das in der katholischen Kirche auch so, das Zölibat wurde erst später eingeführt (und orthodoxe Christen haben das abgelehnt, meiner Ansicht nach vollkommen berechtigt ;) )

In der alt-katholischen Kirche Deutschlands beschloss die fünfte Synode im Jahr 1878, diese automa­tische Koppelung von Priester- bzw. Bischofsamt und Zölibat aufzuheben und Diakonen, Priestern und Bischöfen gleichermaßen freizustellen, ob sie in Ehe und Familie leben wollen oder nicht. Die Freigabe wurde so begründet: Das Neue Testament kennt - auch für die Gemeindeleiter - beide Lebensformen: Ehelosigkeit und Ehe. Sicher ist, dass einige der Apostel verheiratet waren (Mt 8,14; 1 Kor 9,5). In der Kirche des ersten Jahrtausends gab es keine verpflichtende Verbindung von Priester­amt und Ehelosigkeit. Erst das Zweite Laterankonzil erklärte im Jahre 1139 für die westliche Kirche die Diakonats-, Priester- und Bischofsweihe zu trennenden Ehehindernissen und jeden Versuch eines Geweihten, eine Ehe einzugehen, für ungültig und nichtig. Die Ostkirchen fühlten sich an dieses Pflichtzölibatsgesetz nie gebunden; die orthodoxen Priester und sogar die Priester der mit Rom unierten Ostkirchen können bis heute vor der Ordination die freie Wahl zwischen Ehe und Ehelosig­keit treffen. Im Westen bedurfte es auch nach 1139 noch vieler autoritärer Maßnahmen, um dem Pflichtzölibatsgesetz Geltung zu verschaffen.
Alt-katholisch.de: Zölibat

Hemul hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Die Katholiken glauben an den Papst!
Das ist eine der vielen Wandersagen,.....
Wandersagen? :shock: Schon allein der Titel Papst ist gem. Matthäus 23:9 eine bodenlose Unverschämtheit:
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Papst
Papst (v. griech. πάπ(Ï€)ας páp(p)as, abgeleitet lat. papa, "Papa", "Vater") ist der religiöse Titel für das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche. Eine andere Bezeichnung ist Heiliger Vater.

Das ist ein Ehrentitel für den Patriarch von Rom, was auf die Alte Kirche zurück geht.

Die Patriarchate waren untereinander ranggleich und standen zueinander in einer festen Ehrenordnung, deren Spitze Rom mit den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus als Primus inter pares bildete.

* Patriarchat des Abendlandes, gegründet durch die Apostel Petrus und Paulus
* Patriarchat von Konstantinopel, gegründet durch den Apostel Andreas
* Patriarchat von Alexandrien, gegründet durch den Evangelisten Johannes Markus
* Patriarchat von Antiochien, gegründet durch den Apostel Petrus
* Patriarchat von Jerusalem, gegründet durch alle Apostel
Durch ihre Communio vermittelten die fünf den Diözesen in ihrer Jurisdiktion die Kirchengemeinschaft mit allen Ortskirchen und waren Garanten der Einheit der Weltkirche. Zur Klärung von Konflikten bediente man sich Konzilien.
Wikipedia

Erklären müssten römisch-katholische Christen, weshalb ausgerechnet der römische Patriarch eine herausgehobene Stellung haben sollte?
Zuletzt geändert von Novas am Fr 3. Nov 2017, 21:57, insgesamt 2-mal geändert.

Verlorener_Sohn
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#76 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Verlorener_Sohn » Fr 3. Nov 2017, 21:47

Auch bereits vor 1139 gab es das Zölibat. Hier muss man sich die Schriften der Kirchenväter durchlesen. Im Konzil wurde es dann allgemein festgelegt, das ist richtig.

Catholic
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#77 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Catholic » Fr 3. Nov 2017, 22:40

Verlorener_Sohn hat geschrieben: Im Konzil wurde es dann allgemein festgelegt, das ist richtig.

und damit verpflichtend.

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#78 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Catholic » Fr 3. Nov 2017, 22:42

Novalis hat geschrieben:In der orthodoxen Kirche ist es so, dass Priester heiraten dürfen.

Wenn ich richtig informiert bin dürfen sie es aber nur solange sie die Priesterweihe nicht empfangen haben.

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#79 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Rembremerding » Sa 4. Nov 2017, 08:55

Novalis hat geschrieben:
Erklären müssten römisch-katholische Christen, weshalb ausgerechnet der römische Patriarch eine herausgehobene Stellung haben sollte?
Das ergab sich aus der Apostellehre und aus der Geschichte.
Petrus war der Erste unter gleichen bei den Aposteln. Die Bischöfe von Rom leiten sich per Sukzession auf Petrus und Paulus zurück. Rom war Zentrum des römischen Reiches und die anderen Patriarchen erkannten das Petrusamt des Bischofs von Rom an und seine Stellung im Zentrum des römischen Reiches. Diese Vorrangstellung als Erster unter gleichen bestreiten übrigens bis heute die Inhaber des Markus-, Andreasamtes etc. nicht. Schon sehr früh (siehe etwa den 1. Klemensbrief ca. im Jahre 95) wurde er als Bischof von Rom auch andernorts zu Streitschlichtungen herangerufen oder zur endgültigen Festlegung der wahren Lehre. Papst Franziskus weist immer wieder darauf hin, dass er in erster Linie der Bischof von Rom ist. Damit zeigt er den anderen Teilkirchen auf, dass er sich nicht auf Machtansprüche beruft, sondern lediglich auf das Petrusamt ("Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein." Mk 9:35b).

Während der Völkerwanderungszeit wurde der Bischof von Rom zwangsweise zum Beschützer des Volkes von Rom, indem er auch politische Aufgaben übernehmen musste, weil der Staat sich auflöste. Dies geschah übrigens fast überall, wo Bischofssitze waren. Die Bischöfe bauten Verteidigungsanlagen, organisierten die Verteidigung, boten dadurch der Landbevölkerung Schutz, bewahrten und forcierten kulturelle Impulse und richteten soziale Werke ein.
Nach der Völkerwanderungszeit bauten die nun etablierten Herrscher auf die kirchlichen Organisationen auf.

Das Zölibat ist aus der apostolischen und kirchlichen Tradition gewachsen und hat durchaus seinen Sinn. In der orthodoxen Teilkirche üben ihn auch die Bischöfe und Mönche aus, ebenso Priester, die bis zur Weihe unverheiratet sind.
In der RKK sind auch verheiratete Priester erlaubt. Es sind Konvertiten-Priester aus der protestantischen und anglikanischen Kirche.

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sven23
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#80 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von sven23 » Sa 4. Nov 2017, 09:40

Rembremerding hat geschrieben: Das Zölibat ist aus der apostolischen und kirchlichen Tradition gewachsen und hat durchaus seinen Sinn. In der orthodoxen Teilkirche üben ihn auch die Bischöfe und Mönche aus, ebenso Priester, die bis zur Weihe unverheiratet sind.
In der RKK sind auch verheiratete Priester erlaubt. Es sind Konvertiten-Priester aus der protestantischen und anglikanischen Kirche.

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Das Zölibat hat ganz pragmatische Gründe. Nach dem Tod unverheirateter Priester fiel deren weltlicher Besitz wieder an die Kirche zurück. Ein schöner, aber willkommener Nebeneffekt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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