Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

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AlTheKingBundy
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#101 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von AlTheKingBundy » So 5. Nov 2017, 17:27

Verlorener_Sohn hat geschrieben:Du kannst es ruhig Unsinn nennen.
Wenn man nur sola scriptura hat ohne den Kontext oder geschichtliche Hintergründe zu verstehen/beachten, dann kommt man natürlich auf Dinge die den eigenen Gedankenmustern entsprechen.

Den Kontext habe ich Dir rot hervorgehoben. Geschichtliche Hintergründe - was soll das sein, Auslegung nach der Tagespresse?
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Rembremerding
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#102 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Rembremerding » So 5. Nov 2017, 17:37

Verlorener_Sohn hat geschrieben: Wenn man nur sola scriptura hat ohne den Kontext oder geschichtliche Hintergründe zu verstehen/beachten, dann kommt man natürlich auf Dinge die den eigenen Gedankenmustern entsprechen.
So z.B. dass heute angeblich der Hl. Geist nicht mehr wirkt.
Gottes Wort verstehen zu wollen, ohne ihn zu befragen und zwar dies im Kontext der Hl. Schrift und seiner Kirche, in der er den Boden für sein Wort schuf, bedeutet, allein sich zu befragen.

Servus :wave:
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Novas
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#103 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Novas » So 5. Nov 2017, 19:13

Rembremerding hat geschrieben:
Verlorener_Sohn hat geschrieben: Wenn man nur sola scriptura hat ohne den Kontext oder geschichtliche Hintergründe zu verstehen/beachten, dann kommt man natürlich auf Dinge die den eigenen Gedankenmustern entsprechen.
So z.B. dass heute angeblich der Hl. Geist nicht mehr wirkt.
Gottes Wort verstehen zu wollen, ohne ihn zu befragen und zwar dies im Kontext der Hl. Schrift und seiner Kirche, in der er den Boden für sein Wort schuf, bedeutet, allein sich zu befragen.

Servus :wave:

Viele Christen passen sich an die säkulare Denkweise an und folgen damit tatsächlich dem Geist der Welt und nicht mehr dem Geist Christi. Ich aber folge lieber Christus und nichts in dieser Welt wird daran etwas ändern können. Dazu fällt mir dieser weise Ratschlag ein

Bild

Shalom aleichem, „Friede sei mit Dir/Euch“

Verlorener_Sohn
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#104 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Verlorener_Sohn » Fr 17. Nov 2017, 18:46

Christus gründete eine einzige Kirche

Wer die Wahrheit sucht, muss auf diesen Grundlehren aufbauen: Christus hat die Kirche gegründet und eingerichtet. Will man also untersuchen, welches ihr Wesen ist, so muss man vor allem wissen, was Christus gewollt und tatsächlich getan hat. Gemäß dieser Norm ist insbesondere die Einheit der Kirche zu bestimmen, von der Wir zum allgemeinen Nutzen in diesem Schreiben einiges sagen wollen.

Richtiger Begriff von der Einheit

4 Tatsächlich geht die Einheit der wahren Kirche Jesu Christi nach jedermanns Urteil so klar aus den herrlichen und zahlreichen Zeugnissen der Heiligen Schrift hervor, dass kein Christ sie zu bestreiten wagt. Aber in der näheren Beurteilung und genaueren Bestimmung des Wesens dieser Einheit hat vielfacher Irrtum manche vom rechten Wege abgebracht. Nicht nur die Gründung der Kirche, sondern auch ihre Verfassung gehört zu den Werken, die aus einem freien Willensakt hervorgehen. Deshalb hat die Beurteilung sich einzig an das zu halten, was wirklich geschehen ist, und sie hat nicht zu untersuchen, welche Form die Einheit der Kirche etwa haben könnte, sondern welche Einheit ihr Stifter beabsichtigt hat.

Fassen wir das ins Auge, was wirklich geschehen ist, so hat Christus die Kirche nicht in der Weise gebildet und gestaltet, als sollte sie eine Vereinigung von mehreren Gemeinschaften sein, die zwar einander in der Art ähnlich wären, sich aber von einander unterscheiden würden und nicht durch solche Bande geeint wären, welche die eine und einzige Kirche bilden könnten, in dem Sinne, wie wir im Glaubensbekenntnis sagen: „Ich glaube an die eine ... Kirche“.

„Zur Einheit ist die Kirche ihrem Wesen nach bestimmt, da sie auch wirklich einzig und eins ist, aber die Irrlehrer wollen sie in viele Kirchen zerstückeln. Wir sagen also, die alte und katholische Kirche ist nur eine einzige ihrem Wesen und ihrer Überzeugung nach, ihrem Ursprung und ihrer Würde nach. Die erhabene Würde der Kirche wie der Grundgedanke ihres Aufbaues stammt übrigens aus der Einheit und übertrifft alles andere und hat nicht ihresgleichen“.[12] Als Jesus Christus von diesem mystischen Bau sprach, erwähnte er nur eine Kirche, er nannte sie Seine Kirche: Ich werde meine Kirche bauen.[13] Jede andere außer dieser, welche auch immer man sich denken mag, kann die wahre Kirche Christi nicht sein, da sie nicht von Christus gestiftet ist.

Begründung dieser Einheit

Noch klarer leuchtet dies ein, wenn man den Plan des göttlichen Stifters ins Auge fasst. Was hat Christus der Herr mit der Kirche oder mit der Stiftung der Kirche bezweckt; welches war seine Absicht? Nur dieses eine: er wollte dasselbe Amt und denselben Auftrag, die er vom Vater empfangen, für immer der Kirche übertragen. Das hat er gewollt, das hat er auch tatsächlich ausgeführt. Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.[14] Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt .[15] Nun besteht aber Christi Aufgabe darin, vom Wege des Unheils auf den Weg des Heiles zurückzuführen, was verloren war,[16] das heißt nicht bloß einige Völker und Ortschaften, sondern die ganze Menschheit ohne Unterschied des Ortes und der Zeit: Der Menschensohn ist gekommen. .., damit die Welt durch ihn gerettet werde.[17] Denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir selig werden sollen.[18] Deshalb muss die Kirche das durch Jesus Christus erworbene Heil, sowie alle Gnaden, die daraus hervorgehen, allen Menschen und allen Zeiten in reichem Maße vermitteln. Eben darum muss sie gemäß dem Willen ihres Stifters in allen Weltteilen und für alle Zeiten dieselbe sein. Wenn es noch eine andere Kirche geben könnte, so müsste man die Grenzen der Erde verlassen und eine neue, unbekannte Menschheit ersinnen.

Diese Eigenschaft der einen, alle Menschen aller Zonen und aller Zeiten umfassenden Kirche sah und prophezeite Isaias, als er in die Zukunft schauend die Gestalt eines Berges von gewaltigem Ausmaß erblickte, der das Bild des Hauses Gottes, d. h. der Kirche darstellte: Und in den letzten Zeiten wird der Berg des Hauses des Herrn auf dem Gipfel der Berge errichtet.[19] Nun ist es aber nur ein Berg, der auf dem Gipfel der Berge steht; ein Haus des Herrn, zu dem einst alle Völker zusammenströmen, um zu erfahren, nach welchem Gesetze sie leben sollen: Und es werden hinströmen zu ihm alle Völker ... und sie werden sagen: Kommt, lasset uns hinaufsteigen zum Berge des Herrn und zum Hause Jakobs, und er wird uns seine Wege lehren, und wir werden wandeln auf seinen Pfaden.[20] Optatus von Mileve bemerkt zu dieser Stelle: „ Es steht geschrieben beim Propheten Isaias: Von Sion wird das Gesetz ausgehen und von Jerusalem das Wort des Herrn. - Nicht also auf jenem Berge Sion sieht Isaias ein Tal, wohl aber auf dem heiligen Berg, der da ist die Kirche, die, soweit der Himmel reicht, über das ganze römische Reich hoch hinausragt ... Es ist also das geistige Sion der Kirche, in der Christus von Gott Vater zum König eingesetzt ist; sie ist über die ganze Erde verbreitet, auf der es somit nur eine katholische Kirche gibt“.[21] Und der heilige Augustinus sagt: „Was fällt mehr in die Augen als ein Berg? Aber es gibt auch Berge, die unbekannt sind, weil sie nur an einem Ort der Erde stehen ... Nicht so jener Berg, denn er hat die ganze Oberfläche der Erde eingenommen; von ihm heißt es, er stehe auf dem Gipfel der Berge“.[22]

5 Dazu kommt noch, dass der Sohn Gottes die Kirche zu seinem mystischen Leibe gemacht hat, mit dem er als das Haupt sich verband, ähnlich wie mit dem menschlichen Leibe, den er annahm, kraft des natürlichen Bandes auch ein entsprechendes Haupt verbunden ist. Wie er nur einen sterblichen Leib annahm, den er im Tod am Kreuze zum Opfer brachte, um den Lösepreis für die Rettung der Menschheit zu entrichten, so hat er auch nur einen mystischen Leib, in dem und durch den er uns Menschen heiligt und uns ewiges Heil verleiht. Ihn (Christus) hat er (Gott) zum Haupt gesetzt über die ganze Kirche, die sein Leib ist.[23]

Zerstreute und losgerissene Glieder können aber nicht einen Leib bilden, noch mit einem und demselben Haupte verbunden sein. Der heilige Paulus sagt allerdings: Alle Glieder des Leibes, obgleich ihrer viele sind, bilden doch nur einen Leib; so auch in Christus.[24] Deshalb, fügt er hinzu, ist der mystische Leib „zusammengefügt“ und „verbunden“: Christus ist das Haupt; von ihm aus ist der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch jedes einzelne Gelenk, das seinen Dienst tut nach der Kraft, die jedem einzelnen Gliede eigen ist.[25] Darum können Glieder, die von den andern Gliedern getrennt und abgesondert sind, nicht mit ein und demselben Haupte verbunden sein: „Es gibt nur einen Gott, nur einen Christus, eine Kirche Christi, einen Glauben und ein Volk, durch das Band der Einheit zur wahren Einheit des Leibes verbunden. Diese Einheit kann nicht zerrissen werden, auch kann nicht der eine Leib durch Auflösung des Bandes zerteilt werden“, sagt der heilige Cyprian.[26]

Um die Einheit und Einzigkeit der Kirche noch besser zu veranschaulichen, vergleicht er sie mit einem lebendigen Leibe, dessen Glieder nur leben, solange sie mit dem Haupte verbunden sind und somit aus dem Haupte selbst die Lebenskraft beziehen; trennen sie sich, so müssen sie absterben. „Sie (die Kirche) kann selber nicht in Stücke zerrissen werden, wenn auch einzelne Glieder sich durch Verstümmelung abtrennen. Was sich vom Mutterstamme loslöst, kann abseits weder leben noch atmen“.[27] Welche Ähnlichkeit besteht denn zwischen einem toten Leibe und einem lebendigen? Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst; er nährt und pflegt es vielmehr, wie auch Christus die Kirche; wir sind ja Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und seinem Gebein.[28]

Anerkennung der einen Kirche ist heilsnotwendig

Man muss sich also ein zweites, Christus ähnliches Haupt denken und einen zweiten Christus, wenn man sich außer der einen Kirche, welche der Leib Christi ist, noch eine zweite denken will. „Seht zu, was ihr vermeiden, was ihr tun, was ihr befürchten sollt! Es kommt vor, dass im menschlichen Leibe, oder vielmehr vom Leibe, ein Glied abgetrennt wird, eine Hand, ein Finger, ein Fuß. Folgt die Seele auch dem abgeschnittenen Gliede? Als es noch im Körper war, lebte es; nun verliert es das Leben. So ist auch der Christ noch katholisch, wenn er im Leibe (der Kirche) lebt; trennt er sich ab, wird er ein Häretiker. Der Geist folgt nicht dem abgeschnittenen Gliede“.[29]

Es gibt also nur eine Kirche Christi und zwar für alle Zeiten. Wer abseits von ihr lebt, erfüllt nicht den Willen und die Vorschrift Christi; da er den Weg des Heiles verlassen hat, geht er dem Verderben entgegen. „Wer sich von der Kirche trennt, verbindet sich mit einer Ehebrecherin und hat kein Anrecht auf die Verheißungen der Kirche; wer die Kirche Christi im Stiche lässt, gelangt nicht zu den Belohnungen Christi ... Wer nicht zu dieser Einheit steht, hält das Gebot Gottes nicht, hält nicht den Glauben an den Vater und den Sohn, behält nicht das Leben und nicht das Heil“.[30]

Fortsetzung folgt...

Verlorener_Sohn
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#105 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Verlorener_Sohn » Fr 17. Nov 2017, 18:47

Christus wollte eine einige Kirche

6 Er, der nur eine einzige Kirche gründete, hat sie auch einig gewollt, und zwar derart, dass alle, die zu ihr gehören sollten, durch die innigsten Bande miteinander vereinigt durchaus nur ein Volk, ein Reich, einen Leib ausmachen. Ein Leib und ein Geist, so wie ihr berufen seid zu einer Hoffnung eurer Bestimmung.[31] Den diesbezüglichen Willen hat Christus kurz vor seinem Tode noch bestätigt und feierlich besiegelt, da er zum Vater betete: Nicht für sie allein bitte ich, sondern auch für jene, die einst auf ihr Wort hin an mich glauben werden..., damit auch sie in uns eins seien ..., damit sie vollkommen eins seien;[32] Ja, eine so innige und vollkommene Einheit forderte er unter seinen Jüngern, dass sie in gewisser Beziehung seiner Einheit mit dem Vater gleichkomme: Ich bitte darum ..., dass sie alle eins seien wie du, Vater, in mir bist und ich in dir.[33]

Aus der Enzyklika Satis cognitum
unseres Heiligen Vaters
Papst Leo XIII.

Verlorener_Sohn
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#106 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Verlorener_Sohn » Fr 17. Nov 2017, 18:54

Charakterisierung der echten Katholiken und der Häretiker.

Mithin ist jener ein wahrer und echter Katholik, der die Wahrheit Gottes, der die Kirche, der den Leib Christi liebt, der der göttlichen Religion, der dem katholischen Glauben nichts vorzieht, nicht das Ansehen irgendeines Menschen, nicht Zuneigung, nicht Talent, nicht Beredsamkeit und nicht Philosophie, sondern, dies alles geringschätzend und im Glauben festgegründet, standhaft bleibt und entschlossen ist, nur das, was nach seiner Überzeugung die katholische Kirche allgemein von alters her festgehalten hat, festzuhalten und zu glauben, das aber, wovon er findet, daß es später von einem einzelnen ohne Rücksicht auf die Gesamtheit oder im offenen Gegensatz zu allen Heiligen als neu und unbekannt eingeführt wurde, nicht als zur Religion, sondern vielmehr als zur Versuchung gehörig betrachtet, in einem solchen Falle besonders durch Aussprüche des seligen Apostels Paulus beraten. Denn darüber schreibt er im ersten Korintherbriefe: Es muß auch Häretiker geben, damit die Bewährten unter euch offenbar werden ; als wollte er sagen: Deswegen werden die Urheber der Häresien nicht sofort von Gott ausgerottet, damit die Bewährten offenbar werden, das heißt, damit es offenkundig werde, wie standhaft, treu und fest ein jeder in der Liebe zum katholischen Glauben sei.

Und wahrlich, wenn irgendeine Neuerung auftaucht, zeigt sich sofort die Schwere der Fruchtkörner und die Leichtigkeit der Spreu; da wird ohne große Mühe von der Tenne entfernt, was, ohne Gewicht zu haben, auf der Tenne lag. Einige fliegen sofort ganz davon; andere, die nur entfernt wurden, fürchten sich vor dem Untergange, fürchten aber auch die Rückkehr, verwundet, halbtot und halblebend, da sie so viel Gift getrunken haben, daß es weder tötet noch sich verdauen läßt, weder zu sterben nötigt noch leben läßt. O jämmerlicher Zustand! Von welcher Sorgenlast, von welch heftigen Stürmen werden sie hin- und hergetrieben! Denn bald werden sie dahin, wohin der Wind sie treibt, vom Triebe des Irrtums fortgerissen; dann wieder werden sie, zu sich selbst zurückkehrend, wie abprallende Wogen zurückgeworfen. Bald geben sie in waghalsiger Vermessenheit auch dem ihre Zustimmung, was als unsicher erscheint; bald aber schrecken sie in törichter Furcht auch vor dem zurück, was sicher ist, unentschieden, wohin sie gehen, wohin sie zurückkehren, was sie erstreben, was sie fliehen, was sie festhalten, was sie preisgeben sollen. Diese Bedrängnis eines zweifelnden und schwankenden Herzens ist allerdings für sie eine Arznei der göttlichen Barmherzigkeit, wenn sie vernünftig sind. Denn deshalb werden sie außerhalb des sicheren Hafens des katholischen Glaubens von mannigfaltigen Stürmen der Gedanken geschüttelt, gepeitscht und fast zu Tode gehetzt, damit sie die hochgespannten Segel ihres übermütigen Sinnes einziehen, die sie zu ihrem Unheil von den Winden ihrer Neuerungen hatten schwellen lassen, und damit sie sich in den so sichern Ankerplatz ihrer sanften und guten Mutter zurückziehen, darin bleiben und vorerst jene bittern und trüben Fluten ihrer Irrtümer wieder von sich geben, um dann vom Strome lebendigen und sprudelnden Wassers trinken zu können. Verlernen sollen sie zu ihrem Heile, was sie zum Unheile gelernt haben, und von der ganzen Lehre der Kirche das erfassen, was mit dem Verstande erfaßt werden kann, und das glauben, was nicht erfaßt werden kann .

-Hl. Vinzenz von lerin

Anton B.
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#107 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Anton B. » Fr 17. Nov 2017, 19:38

Verlorener_Sohn hat geschrieben:Charakterisierung der echten Katholiken und der Häretiker.
Finde jetzt gerade dieses Textfragment aus dem Commonitorium nicht so prickelnd, weil hier die "Fachlichkeit" fehlt.

Jeder kann "Katholik", "Katholiken", "katholischen Glaubens" usw. durch eine auf seine Gemeinschaft verweisenden Ausdruck austauschen und dann ganz komfortabel zustimmen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Verlorener_Sohn
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#108 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Verlorener_Sohn » Fr 17. Nov 2017, 20:47

Die Bedeutung des priesterlichen Zölibats.

Wie die modernistischen Kräfte in der Kirche hoffen, auf der Bischofssynode dieses Jahres die Unauflöslichkeit der Ehe anzutasten und den in einer neuen Verbindung lebendenden Geschiedenen eine kirchliche Anerkennung zu verschaffen, so hofft man auch, den priesterlichen Zölibat endlich zu Fall zu bringen. Papst Franziskus hat selbst Hoffnungen in diese Richtung geweckt, indem er beim Rückflug aus dem Heiligen Land im vergangenen Jahr gegenüber der Presse sagte, die Tür sei in dieser Sache offen.

Dabei zeigen gerade die Diskussionen um die Unauflöslichkeit der Ehe, wie wichtig der priesterliche Zölibat ist. Es ist nämlich unbestreitbar, dass die göttlichen Gebote hinsichtlich der Ehe den Einzelnen unter Umständen hart treffen und viel kosten können. Wenn z. B. ein Ehepartner dem anderen die Treue bricht und ihn verlässt, so bleibt der unschuldige Partner doch durch das Eheband gebunden, so dass er keine neue Verbindung eingehen darf und von nun an in völliger Enthaltsamkeit leben muss. Gerade in diesem Fall ist das Beispiel der Priester und Ordensleute wichtig, die nicht aus Notwendigkeit, sondern freiwillig auf die Ehe verzichtet haben und den übrigen Gläubigen die enthaltsame, ganz Gott hingegebene Lebensweise vorleben. Besonders der Priester, der den Gläubigen die Unauflöslichkeit der Ehe verkünden und diejenigen, deren Ehe gescheitert ist, zur Enthaltsamkeit ermahnen muss, kann dieser Pflicht leichter nachkommen, wenn er selbst schon freiwillig in dieser Enthaltsamkeit lebt. Der Zölibat hat also hier eine wichtige pastorale Bedeutung.

Dies ist natürlich nicht der einzige Grund für den Zölibat und auch nicht der wichtigste. Entscheidend ist vielmehr, dass Christus selbst ehelos gelebt hat und der Priester, der ihn sakramental vertritt, ihn auch hierin nachahmen soll. Wenn es zudem nach Mt 19,12 solche gibt, die „um des Himmelreiches willen“ auf die Ehe verzichten, und nach 1 Kor 7,32 die ungeteilte Hingabe an den Herrn für den Unverheirateten leichter ist, dann müssen die Priester an erster Stelle zu dieser Lebensweise berufen sein.

Es ist denn auch nicht wahr, dass die Kirche die Macht hätte, den Zölibat abzuschaffen. Die theologische Forschung der letzten Jahrzehnte hat herausgestellt, dass der Zölibat zweifellos auf eine apostolische Anordnung zurückgeht. Zwar nahm man die Priester und Bischöfe in den ersten Jahrhunderten der Kirchengeschichte oft aus den Reihen der verheirateten Männer, aber diese mussten sich nach ihrer Weihe der Ehe enthalten und durften – wenn überhaupt – mit ihrer Ehefrau nur noch wie Bruder und Schwester zusammenleben.

Wenn der Apostel Paulus unter den Eigenschaften eines Bischofs oder Diakons angibt, sie sollten nur „einer einzigen Frau Mann“ (1 Tim 3,2 bzw. 3,12) sein, so ist damit nicht gemeint, dass Bischof und Diakon nach ihrer Weihe weiter in der Ehe leben dürften, sondern hier wird die Wiederverheiratung gerade als Zeichen der Unfähigkeit zu einem enthaltsamen Leben gedeutet. Wer nach dem Tod seiner ersten Frau nochmals heiratet, gibt damit zu erkennen, dass er sich zu einem Leben in vollkommener Enthaltsamkeit nicht fähig fühlt, und er soll darum nicht zu einem höheren Weiheamt zugelassen werden. Anders gibt diese Vorschrift keinen Sinn, denn wenn der Geistliche weiter in der Ehe leben dürfte, dann könnte eine zweite Ehe kein Hindernis für die Weihe sein.

So schreibt dann z. B. der hl. Epiphanius von Salamis (315–403): „Aus den Reihen der Jungfräulichen ist das Priestertum zumeist zusammengesetzt, oder wenn nicht aus Jungfräulichen, dann gewiss aus Mönchen; wenn aber aus der Ordnung der Mönche sich Geeignete zur Verwaltung jenes Dienstes nicht finden, so pflegen die Priester aus denen gewählt zu werden, welche sich ihrer Frauen enthalten oder nach bloß einer Ehe im Witwerstand sind“ (Expositio fidei 21).

Sicherlich wurde der Zölibat nicht immer gut gehalten. Zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten kam es in diesem Punkt zu großen Nachlässigkeiten. Das beklagt schon derselbe Kirchenvater: „An manchen Orten noch zeugen die Priester, Diakone und Hypodiakone Kinder. Ich antworte, dass dies nicht gemäß der Regel geschieht, sondern wegen der Lässigkeit der Menschen“ (Haer. 59,4). Als im 4. Jahrhundert die ersten ausdrücklichen Zölibatsgesetze aufgestellt wurden, proklamierte man den Zölibat nie als eine Neuerung, sondern immer nur als eine neuerliche Geltendmachung der alten Ordnung. Die Väter des Afrikanischen Konzils von 390 beriefen sich sogar ausdrücklich auf die apostolische Überlieferung, als sie die Verpflichtung zum Zölibat neu einschärften.

Die Ostkirche hat allerdings auf einer Synode im 7. Jahrhundert (dem Trullanum II im Jahre 691) der allgemein eingerissenen Praxis nachgegeben und den Priestern die Fortsetzung einer vor ihrer Weihe geschlossenen Ehe erlaubt. Nur für die Bischöfe hat man hier die alte Praxis bewahrt. Diese werden normalerweise aus dem Mönchsstand gewählt. Sollte jedoch ein verheirateter Priester Bischof werden, müsste er sich von seiner Ehefrau trennen.

Die katholische Kirche duldet diese Regel für die zur Einheit mit ihr zurückgekehrten Priester der Ostkirche. Auch protestantischen Pfarrern, die zur Kirche konvertieren und Priester werden, wird seit Pius XII. meist die Fortsetzung ihrer im Protestantismus geschlossenen Ehe erlaubt. Dies gilt nach der Anordnung Benedikts XVI. in Anglicanorum coetibus auch für die verheirateten anglikanischen Geistlichen, die in den neu geschaffenen katholischen Ordinariaten die Priesterweihe empfangen und als katholische Priester wirken wollen.

Dies alles sind jedoch Ausnahmeregelungen. Die Kirche duldet um des hohen Gutes der katholischen Einheit willen gewisse Abweichungen vom priesterlichen Ideal. Eine grundsätzliche Aufhebung des Zölibats wäre jedoch eine schwerwiegende Abirrung von dem Weg, den Christus durch seine Apostel der Kirche vorgezeichnet hat. So wie der Papst nicht die Macht hat, den Glauben zu ändern, so steht es ihm auch nicht zu, die apostolische Tradition in Fragen der Disziplin in grundlegender Weise umzustoßen.

Sowohl der Zölibat als auch die Unauflöslichkeit der Ehe können für den Menschen unter Umständen zu einer schweren Prüfung werden. Hier gilt es dann, ernst zu machen mit dem Wort Christi: „Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Lk 9,23). Diejenigen, die die Abschaffung des Zölibats und der Unauflöslichkeit der Ehe fordern, suchen ein Christentum ohne Kreuz und Opfer. Das gibt es jedoch nicht, denn der Herr hat ebenfalls gesagt: „Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nicht nachfolgt, ist meiner nicht wert“ (Mt 10,38).

von Pater Matthias Gaudron

Pluto
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#109 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Pluto » Do 23. Nov 2017, 08:45

Liebe Leute,

Zitate sind dazu da, um die EIGENEN Worte zu betonen oder zu untermauern. Rechtlich sind Beiträge die NUR aus einem Zitat bestehen, rechtlich fragwürdig.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#110 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Hemul » Do 23. Nov 2017, 16:15

Noch ein Anspruch der katholischen Kirche. Sie behauptet einen Einblick in die Hölle bekommen zu haben:
.......... hier eine kurze Vision der Hölle vor, wie sie die Jungfrau Maria
den Hirtenkindern in Fatima gezeigt hat:
"Unsere Liebe Frau zeigte uns ein grosses Feuermeer, das in der Tiefe der Erde zu sein schien.
Eingetaucht in dieses Feuer sahen wir die Teufel und die Seelen, als seien sie durchsichtige
schwarze oder braune, glühende Kohlen in menschlicher Gestalt. Sie trieben im Feuer dahin,
emporgeworfen von den Flammen, die aus ihnen selber zusammen mit Rauchwolken hervorbrachen.
Sie fielen nach allen Richtungen, wie Funken bei gewaltigen Bränden, ohne Schwere und Gleichgewicht,
unter Schmerzensgeheul und Verzweiflungsschreien, die einen vor Entsetzen erbeben und erstarren liessen.

Botschaften von Fatima, Dokumente des Vatikans
(Seite 6)
Meine Güte wat fürn Jammer. :shock:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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