Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Rund um Bibel und Glaube
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fin
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#21 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von fin » Mi 21. Dez 2016, 12:39

lovetrail hat geschrieben: Mir ist diese Zeremonie im Moment sehr unangenehm (in geistlicher Hinsicht). Ich möchte dem gar nicht mehr beiwohnen. (Bisher hab ich aus familiären Gründen immer so gedacht, dass der gemeinsame Besuch der kath. Messe besser ist, als gar kein Kirchenbesuch, denn zumindest gibt es dann thematische Anstöße für die Diskussion).

Verstehe. Demnach bist du katholisch und besuchst noch die Messe ... ?!

Mir erging es ähnlich, ich bin ebenfalls katholisch, mittlerweile aber aus der RKK ausgetreten. Ich fühlte mich schon als Kind nicht wirklich in dieser Institution beheimatet und war in späteren Jahren auch kein regelmäßiger Kirchengänger. Allerdings empfand ich immer eine Nähe zum Nazarener, für die ich aber keine - wie soll ich es sagen - Entsprechungen fand. Das war/ist schon seltsam gewesen. Ich spürte diese Differenzen, konnte sie mir aber nicht erklären, wobei ich in jungen Jahren immer dachte, daß sich diese Ungereimtheiten von alleine auf/lösen würden, was sich aber nicht bewahrheiten sollte.

Möglicherweise würden sich die Differenzen klären lassen, wenn ich mich ins Zentrum meiner Konfession begäbe, ins Herz der Kirche, um ein praktischer Teil dieser Gemeinschaft zu werden und sie durch meine Anwesenheit zu stärken - dachte ich.

Ich suchte nach einer Gemeinde, nach Bibelkreisen, knüpfte Kontakte und kam nun endlich ins Gespräch. Allerdings verlief dann alles ganz anders als ich dachte. Anstatt eine tiefere Verbindung zu finden, wurden die Abgründe immer größer. Selbst im Bibelstudium fand ich keine Zuflucht, sondern schien gerade hier den letzten Halt zu verlieren. Mich erstaunte die Kurzsichtigkeit der Gläubigen und die Ignoranz der Priester & Schriftgelehrten.

Es gab auch Bestätigungen, allerdings in ganz anderer Hinsicht!

Das war ein langwieriger und schmerzhafter Prozess, der auch darin seinen Ausdruck fand, daß ich die Lithurgie (Messe) immer befremdlicher fand. Das ging Schritt für Schritt vor sich. Es entstand eine Wandlung in mir, die sich langsam von den Inhalten abnabelte. Es war wie ein Erwachen während der Zelebrationen, nicht so einfach in Worte zu fassen. Es ist ähnlich dem Prozess, wenn eine Betäubung nachlässt und man sich und die jeweilige Situation zu identifizieren/verifizieren sucht, in der man sich gerade befindet.

Ich erwachte in Abläufen der Gemeinschaft, denen ich zuvor wie selbstverständlich (träumend) beiwohnte. Ich erlebte sozusagen eine hautnahe Lösung aus einer Art Gleichschaltung. Ich sprach die rituelle Gebete nicht mehr mit, konnte mich nicht mehr bekreuzigen, nahm Abstand von der Kommunion und hielt die Differenzen während der Abläufe aus, was nicht immer einfach war.

Ich könnte dazu sehr viel mehr erzählen, möchte das jetzt aber auch nicht überstrapazieren.

Jede Art Symbolik und Kultus (*) hat eine Wirkung und vereinnahmt den Menschen. Leider ist es so, daß die meisten Katholiken gar nicht wissen, welchen Inhalten sie (zb. in den Messen) 'insgeheim' zustimmen. Allein die Dogmen sind nicht nur äußerst fragwürdig, sondern ...

lovetrail hat geschrieben:
Mimi hat geschrieben: In der Gemeinde, in welcher ich sozusagen aufwuchs, hatte ich mehrere sehr perfide Missbrauchsversuche zu bewältigen.
Hallo Mimi! Freilich ist geistlicher Mißbrauch nicht auf die katholische Kirche beschränkt.

Ja, das Beispiel von C. Kruesi zeigt, daß der organisierte Mißbrauch nicht nur in der RKK zu finden ist und welcher unfassbaren Gewalt die Opfer teilweise ausgesetzt sind. Nicht jeder findet die Kraft, das eigene Schicksal in die Öffentlichkeit zu tragen. Die biographische Aufarbeitung von Kruesi gewährt hier Einblick und zeigt, wie lange es braucht, um die Erlebnisse zu bewältigen und ins eigene Leben zu integrieren, wobei sie selbst eine Ausnahmeerscheinung zu sein scheint, dessen starke Persönlichkeit ihren damaligen Weggefährten eine Orientierung ist.

LG

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lovetrail
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#22 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von lovetrail » Mi 21. Dez 2016, 14:41

fin hat geschrieben:
Verstehe. Demnach bist du katholisch und besuchst noch die Messe ... ?!
Eigentlich besuche ich die kath. Messe nur ab und zu, wie gesagt aus familiären Gründen. (Eltern, Geschwister, Taufkind)
Seit ca. 8 Jahren hab ich ein "bibeltreues" Verständnis des Glaubens und war in einer Freikirche. Im Moment bin ich auch diesbezüglich heimatlos, aber suche nicht wirklich eine Kirche, sondern eher Christen. (oder Menschen, die Christen werden könnten)



Mir erging es ähnlich, ich bin ebenfalls katholisch, mittlerweile aber aus der RKK ausgetreten. Ich fühlte mich schon als Kind nicht wirklich in dieser Institution beheimatet und war in späteren Jahren auch kein regelmäßiger Kirchengänger. Allerdings empfand ich immer eine Nähe zum Nazarener, für die ich aber keine - wie soll ich es sagen - Entsprechungen fand. Das war/ist schon seltsam gewesen. Ich spürte diese Differenzen, konnte sie mir aber nicht erklären, wobei ich in jungen Jahren immer dachte, daß sich diese Ungereimtheiten von alleine auf/lösen würden, was sich aber nicht bewahrheiten sollte.

Möglicherweise würden sich die Differenzen klären lassen, wenn ich mich ins Zentrum meiner Konfession begäbe, ins Herz der Kirche, um ein praktischer Teil dieser Gemeinschaft zu werden und sie durch meine Anwesenheit zu stärken - dachte ich.

Ich suchte nach einer Gemeinde, nach Bibelkreisen, knüpfte Kontakte und kam nun endlich ins Gespräch. Allerdings verlief dann alles ganz anders als ich dachte. Anstatt eine tiefere Verbindung zu finden, wurden die Abgründe immer größer. Selbst im Bibelstudium fand ich keine Zuflucht, sondern schien gerade hier den letzten Halt zu verlieren. Mich erstaunte die Kurzsichtigkeit der Gläubigen und die Ignoranz der Priester & Schriftgelehrten.
Hast du es schon mal mit anderen Gemeinden probiert? (evangelisch, freikirchlich...)



Das war ein langwieriger und schmerzhafter Prozess, der auch darin seinen Ausdruck fand, daß ich die Lithurgie (Messe) immer befremdlicher fand. Das ging Schritt für Schritt vor sich. Es entstand eine Wandlung in mir, die sich langsam von den Inhalten abnabelte. Es war wie ein Erwachen während der Zelebrationen, nicht so einfach in Worte zu fassen. Es ist ähnlich dem Prozess, wenn eine Betäubung nachlässt und man sich und die jeweilige Situation zu identifizieren/verifizieren sucht, in der man sich gerade befindet.

Ich erwachte in Abläufen der Gemeinschaft, denen ich zuvor wie selbstverständlich (träumend) beiwohnte. Ich erlebte sozusagen eine hautnahe Lösung aus einer Art Gleichschaltung. Ich sprach die rituelle Gebete nicht mehr mit, konnte mich nicht mehr bekreuzigen, nahm Abstand von der Kommunion und hielt die Differenzen während der Abläufe aus, was nicht immer einfach war.
Ich spüre immer stärker, dass mich genau dieser träumerische Zustand früher eigentlich angesprochen hat, und dass dies wohl auch viele andere Menschen anspricht. Je mehr ich mich kritisch mit den verschiedenen Erscheinungsweisen des Okkultismus auseinandersetze, desto mehr sehe ich diesen "magischen" Aspekt auch innerhalb der Kirche ("magisch" im negativen Sinne gemeint)


Ich könnte dazu sehr viel mehr erzählen, möchte das jetzt aber auch nicht überstrapazieren.
Das Thema interessiert mich. Hoffe du erzählst bei Gelegenheit noch mehr davon. Bist du denn jetzt noch gläubig (in welchem Sinne auch immer)?

LG lovetrail
Zuletzt geändert von lovetrail am Mi 21. Dez 2016, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
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#23 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von ThomasM » Mi 21. Dez 2016, 16:47

lovetrail hat geschrieben: Je mehr ich mich mit kritisch mit den verschiedenen Erscheinungsweisen des Okkultismus auseinandersetze, desto mehr sehe ich diesen "magischen" Aspekt auch innerhalb der Kirche ("magisch" im negativen Sinne gemeint)
Das sollte dich sehr misstrauisch stimmen und zwar dir selber gegenüber.
Du hast dich offensichtlich in einen Verfolgungswahn hinein gesteigert. Du beginnst überall und in allem den Okkultismus zu sehen bis hin zu Dingen, die vollkommen absurd sind, die nur für dich einen solchen Sinn ergeben.

Psychologisch nennt man das eine Psychose.
Und sollte behandelt werden.
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#24 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von lovetrail » Mi 21. Dez 2016, 17:08

ThomasM hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben: Je mehr ich mich mit kritisch mit den verschiedenen Erscheinungsweisen des Okkultismus auseinandersetze, desto mehr sehe ich diesen "magischen" Aspekt auch innerhalb der Kirche ("magisch" im negativen Sinne gemeint)
Das sollte dich sehr misstrauisch stimmen und zwar dir selber gegenüber.
Du hast dich offensichtlich in einen Verfolgungswahn hinein gesteigert. Du beginnst überall und in allem den Okkultismus zu sehen bis hin zu Dingen, die vollkommen absurd sind, die nur für dich einen solchen Sinn ergeben.

Psychologisch nennt man das eine Psychose.
Und sollte behandelt werden.
Das war zu erwarten, dass du so reagierst. ;-)

Den Vorwurf des Wahnsinns höre ich auch oft von Atheisten. Sie meinen Gläubige würden mit einem imaginären Freund reden. Das lässt mich eher kalt. :-)
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#25 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von fin » Mi 21. Dez 2016, 17:21

-- domini canes --

ThomasM hat geschrieben:Verfolgungswahn ...
kennzeichnet zuallerst die Kaste der Inquisitoren - du Penner!

ThomasM hat geschrieben: Psychologisch nennt man das eine Psychose.
Ganz genau.

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Andreas
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#26 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Andreas » Mi 21. Dez 2016, 19:24

Am schnellsten kuriert man Verfolgungswahn durch Verfolgung. :devil:

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#27 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von lovetrail » Mi 21. Dez 2016, 21:58

fin hat geschrieben:
Ja, das Beispiel von C. Kruesi zeigt, daß der organisierte Mißbrauch nicht nur in der RKK zu finden ist und welcher unfassbaren Gewalt die Opfer teilweise ausgesetzt sind. Nicht jeder findet die Kraft, das eigene Schicksal in die Öffentlichkeit zu tragen. Die biographische Aufarbeitung von Kruesi gewährt hier Einblick und zeigt, wie lange es braucht, um die Erlebnisse zu bewältigen und ins eigene Leben zu integrieren, wobei sie selbst eine Ausnahmeerscheinung zu sein scheint, dessen starke Persönlichkeit ihren damaligen Weggefährten eine Orientierung ist.
Habe mir jetzt die Doku angesehen. Es ist kaum zu glauben, dass der Missbrauch und die okkulten Rituale den anderen Erwachsenen verborgen geblieben sind. Auf jeden Fall eine starke Frau. Ich wünsche ihr, dass sie auch ihren Glauben an Gott wiederfindet.

Mich hätte auch die Theologie dieser Missionsgruppe interessiert.

LG lovetrail
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#28 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von fin » Mi 21. Dez 2016, 22:51

lovetrail hat geschrieben: Habe mir jetzt die Doku angesehen. Es ist kaum zu glauben, dass der Missbrauch und die okkulten Rituale den anderen Erwachsenen verborgen geblieben sind.

Ja, das dachte ich auch! Das Verhalten ihrer Eltern erschien mir ebenfalls sehr fragwürdig, auf jeden Fall äußerst beschämend!

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#29 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von lovetrail » Do 22. Dez 2016, 07:33

fin hat geschrieben:
Ja, das dachte ich auch! Das Verhalten ihrer Eltern erschien mir ebenfalls sehr fragwürdig, auf jeden Fall äußerst beschämend!
Ja genau. Als Christen sollten sie die Werke der Finsternis aufdecken helfen. (vgl. Eph.5,11)

Das mehrmalige Auftreten von Schnittwunden an den Knien des eigenen Kindes sollte wohl kaum den Eltern verborgen bleiben können. Da ist was gewaltig faul...

LG
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Novas
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#30 Re: Die Katholische Kirche (RKK) und ihre Ansprüche

Beitrag von Novas » Do 22. Dez 2016, 07:42

lovetrail hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben: Je mehr ich mich mit kritisch mit den verschiedenen Erscheinungsweisen des Okkultismus auseinandersetze, desto mehr sehe ich diesen "magischen" Aspekt auch innerhalb der Kirche ("magisch" im negativen Sinne gemeint)
Das sollte dich sehr misstrauisch stimmen und zwar dir selber gegenüber.
Du hast dich offensichtlich in einen Verfolgungswahn hinein gesteigert. Du beginnst überall und in allem den Okkultismus zu sehen bis hin zu Dingen, die vollkommen absurd sind, die nur für dich einen solchen Sinn ergeben.

Psychologisch nennt man das eine Psychose.
Und sollte behandelt werden.
Das war zu erwarten, dass du so reagierst. ;-)

Den Vorwurf des Wahnsinns höre ich auch oft von Atheisten. Sie meinen Gläubige würden mit einem imaginären Freund reden. Das lässt mich eher kalt. :-)


Wie auch immer.... aber Lovetrail hat ein Recht seine Meinung zu äußern... ;)
Ob das dann wahrheitsgemäß ist, ist wieder eine andere Frage.

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