fin hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben: Ich würde mir als Katholik ernsthaft darüber Gedanken machen, ob ein solches Ausmaß an Unzucht nicht notwendiger Weise mit geistlicher Unzucht (Götzendienst) verbunden sein muss.
lovetrail hat geschrieben: Mich interessiert vor allem der Zusammenhang zwischen der jeweiligen Theologie und der Neigung zu Mißbrauch.
edit: So sind ja zB die Inquisition und die Kreuzzüge nicht einfach nur Werke des Fleisches sondern Ergebnis einer falschen Theologie
Ja, Zustimmung.
Darum denke ich auch, daß das 'Übel' prinzipiell keine Herzensangelegenheit ist, sondern rein geistiger Natur. Wie aber gehen diese Dinge vor sich? Zum Beispiel durch Indoktrinierung. Jede Form der Ideologisierung erscheint mir bedenklich ...
Ich würde schon sagen, dass dieses geistliche Übel mit dem Herzen verbunden ist. Die (unreflektierte) Begehrlichkeit des Herzens öffnet uns für falsche Lehre. Beispiel: Eine Sucht nach Zeichen und Wundern (charismatische Bewegung) öffnet theologisch auch die Tür für die Lehre des Dominionismus bzw auch für "weisse Magie".
Die Indoktrination ist in diesem Zusammenhang die Methode der Festschreibung von falscher Lehre. Da frage ich mich aber auch, ob da nicht eine bestimmte Herzenshaltung beim Empfänger dazugehört. Man lässt sich eben leichter davon indoktrinieren, was entweder schmeichelt, oder was im Kontext von Angsterzeugung rettet.
Aber genau diese Vorgänge findet man auch in Religionsgemeinschaften - man blicke nur auf die abrahamitischen Zweige - die allesamt durch das jeweilige Wort in ein Spannungsverhältnis gesetzt werden!
Ich würde hier vorsichtig sein. Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Die Vermittlung über das Wort ist per se ja nichts schlechtes, insofern Gott spricht und uns ruft, Er sich also nicht unbekundet lässt. Aber er tut das nicht in einem Zwangsverhältnis, denke ich.
Das betrifft natürlich auch den Kanon der Bibel! Ein Beleg ist das Christentum selbst, das sich in diverse Strömungen aufgespalten hat, obwohl sich alle auf das selbe Wort beziehen und meinen, sie hätten ein ...
Ein Beleg auch dafür, wie fleischlich das Christentum ist.
fin hat geschrieben: Ich meine, jeder Christ - der sich auf die Bibel beruft - sollte sich fragen, wie es sein kann, daß die verbindende Grundlage für streitende Verbindungen sorgt?! Dieser Schritt wird in der Regel nicht unternommen. Darum habe ich hier und da die Frage aufgestellt, ob das Medium, wie es uns vorliegt, überhaupt geeignet ist, um das zu vermitteln, was es - ihren höchsten Prinzipien nach - zu vermitteln sucht?
Lovetrail, verhält es sich nicht so, daß (fast) alle Denominationen diese Größe (heiliger Geist) für sich in Anspruch nehmen?
Ich versuche da ganz nüchtern hinzusehen: Was macht der jeweilige Glaube, bzw die jeweilig geglaubte Theologie mit dem Menschen?
Wenn man in einer Gemeinde auf Leute trifft, die trotz jahrelanger Mitgliedschaft unter Depressionen und psychischen Krankheiten leiden (bis hin zur Psychose), wie ich es selber erlebt habe, dann ist das ein Alarmzeichen für die Theologie dieser Gemeinde, für die Art und Weise des Glaubens.
Anderes Beispiel: Ich hab einen Kumpel mit dem ich mich ganz gut verstehe. Wir haben ähnliche Vorlieben und lachen über ähnliche Dinge. Aber wenn es um Glauben geht, stoßen wir regelmäßig zusammen. Er vertritt einen pantheistischen Gott und besucht schamanische Rituale.
Eine zeitlang hat mich eher verwirrt, dass ein solcher Glaube bzw eine solche Glaubenspraxis nicht an entsprechenden "faulen" Früchten zu sehen ist.
Denn wenn es sich nicht in irgendeiner Weise zeigt, dann wäre es engstirnig auf einer bestimmten Wahrheit zu beharren, denn jeder hat halt dann seine eigene Privatreligion, welche sich zudem ohnehin kaum auswirkt.
Nun hab ich im Falle meines Kumpels aber gemerkt, dass es ganz drastische Auswirkungen hat, auf die ich hier nicht näher eingehen kann.
Solche Dinge sieht man erst nach einer Weile des Kennenlernens und es kann sein, dass man diesbezüglich blind ist, weil man ähnlich gelagert ist (oder ähnliche Belastungen hat.)
LG lovetrail