sven23 hat geschrieben:Nein, natürlich war Hitler in Wahrheit ein Judenfreund
Das wäre ein "Wissen", das gute Chancen hat, seins-mäßig grottenfalsch zu sein.
sven23 hat geschrieben:eine Beobachtung der Kanoniker, die exakt ins Schwarze trifft.
Aber doch nur, weil Deine Beobachtungs-Perspektive so angelegt ist - auch dies ist bestenfalls ein "Wissen", das gute Chancen hat, seins-mäßig grottenfalsch zu sein.
sven23 hat geschrieben: Du hast wirklich nicht verstanden, was ein Zirkelschluss ist.
Für Dich ist "Zirkelschluss", wenn einer sagt: "Ich setze voraus, dass Sven 70 kg wiegt - ich behaupte, dass er 70 kg wiegt und kann es folgendermaßen beweisen". Das ist nicht falsch, aber die unterste Schublade von "Zirkelschluss".
Für mich ist DARÜBER HINAUS "Zirkelschluss", wenn einer sagt: "Ich setze voraus, dass nur Falsifizierbares relevant ist - ich behaupte, dass Gott nur Mensch ist - ich beweise es dadurch, dass "Jesus ist Gott" nicht falsifizierbar, also nicht relevant ist, weshalb Jesus nur Mensch ist." - Das ist die Schublade von "Zirkelschluss", um die es hier geht.
sven23 hat geschrieben:Die Bibel ist Gottes Wort, denn es steht geschrieben „alle Schrift ist von Gott eingegeben“
SO ist es richtig - das wäre ein Zirkelschluss niederer Schublade.
sven23 hat geschrieben:Du verkomplizierst das ganze mal wieder auf die closs-übliche Weise.
Nein - ich ziehe die richtigen Schubladen, wie wirklich relevant sind. - Stockfehler-Zirkelschlüsse auf unterem Niveau sind korrigierbar, weil's jeder merkt - die von mir angeführten Zirkelschlüsse offenbar nicht.
sven23 hat geschrieben:Wer soll das schon anders entscheiden, als die Gruppe, die dieses Wissen deklariert.
Meinetwegen - und so gibt es eine Rallye von Wissenden - jeder ist wissend, unabhängig von dem, was wirklich ist.
sven23 hat geschrieben:Jedes ethische System wird von Menschen gemacht, auch die, die man mit göttlichem Label versieht.
Natürlich - der Mensch hat nur seine Wahrnehmung, die logischerweise immer anthropozentrisch ist. - Die Frage lautet aber, ob das Wahrgenommene anthropozentrisch ist.
sven23 hat geschrieben:Mit welche Methode will sie das denn machen?
Hermeneutisch - aber auch das ist keine Garantie. - Letztlich ist hier Methodik nur ein Gerüst, wie man vorgehen soll - die Inhalte, die man erkennt, sind zwar i.d.R. gut belegbar, aber nie nachweisbar - - das ist grundsätzlich bei geistigen Fragestellungen so.
Damit hat man folgende Möglichkeiten:
* Wir beschränken uns auf kritisch-rationale Methodik - können dann aber keine geistigen Fragestellungen thematisieren, sondern nur flankieren.
* Wir negieren die Existenz von geistigen Fragestellungen.
* Wir versuchen mit Hilfe wissenschaftlicher Arbeitsweise nicht-falsifizierbares Geistes weitestmöglich zu beschreiben.
sven23 hat geschrieben:Also Leugnen zwecklos.
Du unterstellst mir eine Aussage, ich widerspreche Dir - und dann stellst Du meine Aussage wörtlich ein, die beweist, dass mein Widerspruch berechtigt ist. - Und sagst dann noch in DEINEM Sinne, Leugnen sei zwecklos. - Was ist das?
Nochmal:
Die HKM versteht als wissenschaftliche Disziplin in der Tat nichts von geistigen Fragen (hier zum Thema "Liebe Deinen Nächsten"), weil dies nicht in ihren mehodischen Köcher gehört. - Menschen, die HKM betreiben, betrifft es selbstverständlich - sie sind genauso geistig veranlagte Menschen wie ein Kanoniker auch - nur beschäftigen sie sich beruflich mit anderen Themen. - Was ist denn da falsch zu verstehen?
sven23 hat geschrieben:Das Spaghettimonster ist auch nicht falsifizierbar. Willst du deshalb dran glauben?
Nein - ich glaube nicht, dass es diese Monster gibt. - Meinst Du ernsthaft, dass Nicht-Falsifizierbarkeit Voraussetzung für Realität ist?
sven23 hat geschrieben:So schwer zu verstehen ist christliche Myhtologie ja nun auch nicht.
"Mythologie" ist eh ein irreführendes Wort - "Mythologie" ist etwas für Mythologen, die kultur-/religions-geschichtlich forschen. - Hier geht es aber letztlich um die Substanz des Christentums - was steckt da eigentlich drin? - Und diesbezüglich haben wir heute ein mehrheitlich primitives Verständnis in intellektuellem Gewand.
Münek hat geschrieben:Die Plausibilität. Wird eine Aussage als plausibel beurteilt, so ist sie einleuchtend, verständlich, begreiflich etc.
Du machst also Plausibilität abhängig vom Vermögen der Menschen? - Für einen Kannibalen ist es plausibel, Menschen zu futtern - einverstanden?
Münek hat geschrieben:Was ist eine "wenn-Abfrage"?
"If-Abfragen" sind üblich bei Programmierungen (und nicht nur da). - WENN die Temperatur unter 0° geht, DANN ziehe ich mir eine lange Unterhose an". - Das ist keine Tautologie.
Münek hat geschrieben:Wie oft denn noch? Exegese = Textauslegung = Textinterpretation.
Rein sprachlich stimmt das - nur: Wie will die HKM INHALTLICH die Bibel interpretieren, wenn sie de facto ausschließt, dass es Gott gibt?
Münek hat geschrieben:Entscheidend ist, was Jesus, seine Jünger und das Volk unter "Reich Gottes" verstanden haben.
Kanonisch ist entscheidend, was Jesus gemeint hat - historisch-kritisch entscheidend ist, was die Textverfasser verstanden haben.
sven23 hat geschrieben:Es ist eine nachträgliche, christliche Verfälschung der Lehre des jüdischen Wanderpredigers.
Ohne Einbeziehen der entscheidenden Begriffe "Paradigmen-Wechsel" und "Heilsgeschichte" könnte man auf diese Idee kommen.