Wie denkst Du über Textkritik?

Rund um Bibel und Glaube
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Münek
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#21 Re: Wie denkst Du über Textkritik?

Beitrag von Münek » Mi 27. Apr 2016, 23:46

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Mensch ist ein von Natur aus eminent NEUGIERIGES Wesen.
Genau - was ist an Deiner Formulierung "zutreffender"?
Weil das Wort "erkennen" aus Deinem Mund speziell in die Glaubensrichtung zu weisen scheint. Das wäre zu eingeschränkt. Die Neugier des Menschen ist weitaus weitergehender und betrifft sämtliche Sachverhalte.

closs
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#22 Re: Wie denkst Du über Textkritik?

Beitrag von closs » Do 28. Apr 2016, 00:18

Münek hat geschrieben:Weil das Wort "erkennen" aus Deinem Mund speziell in die Glaubensrichtung zu weisen scheint.
Auch so. - Nee - der spirituelle Aspekt ist on top. - "Erkennen" bezieht sich auch in meiner Sprache genauso auf Weltliches.

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Münek
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#23 Re: Wie denkst Du über Textkritik?

Beitrag von Münek » Do 28. Apr 2016, 00:31

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Weil das Wort "erkennen" aus Deinem Mund speziell in die Glaubensrichtung zu weisen scheint.
Auch so. - Nee - der spirituelle Aspekt ist on top. - "Erkennen" bezieht sich auch in meiner Sprache genauso auf Weltliches.
Na dann ist ja gut. ;)

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Halman
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#24 Re: Wie denkst Du über Textkritik?

Beitrag von Halman » Mo 1. Aug 2016, 00:31

Zur Textkritik habe ich auch eine Quelle gefunden, bei der viele vermutlich nicht gerade an Textkritik denken würde und zwar im WACHTTURM:
Wie hat die Untersuchung von Handschriften in der Originalsprache die Revision beeinflusst? Die Originalausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung stützte sich auf den hebräischen Text der Massoreten und den allgemein anerkannten griechischen Text von Westcott und Hort. Bei der Untersuchung alter Bibelhandschriften hat man inzwischen große Fortschritte gemacht, wodurch die Lesart bestimmter Bibelverse klarer geworden ist. Exemplare der Schriftrollen vom Toten Meer wurden zugänglich gemacht. Außerdem wurden weitere griechische Handschriften untersucht. Zudem sind viele Handschriften in digitaler Form erhältlich, wodurch es leichter ist, Unterschiede zu analysieren und festzulegen, welche Version des hebräischen oder griechischen Textes besser fundiert ist. Das Übersetzungskomitee der Neuen-Welt-Übersetzung hat den Vorteil dieser Entwicklungen genutzt, was zu einigen Textverbesserungen geführt hat.

Beispielsweise gibt die Septuaginta 2. Samuel 13:21 sinngemäß mit den Worten wieder: „Er wollte aber die Gefühle Amnons nicht verletzen, denn er liebte ihn — schließlich war Amnon sein Erstgeborener.“ Frühere Ausgaben der Neuen-Welt-Übersetzung enthielten diese Worte nicht, weil sie im massoretischen Text nicht erscheinen. Da sie jedoch in den Schriftrollen vom Toten Meer vorkommen, wurden sie in die Revision von 2013 aufgenommen. Aus ähnlichen Gründen wurde der Name Gottes im ersten Buch Samuel an fünf Stellen wieder eingefügt. Aufgrund einer Untersuchung griechischer Texte wurde auch die Reihenfolge der Gedanken in Matthäus 21:29-31 verändert. Es gab also Änderungen, die nicht durch eine einzelne griechische Textausgabe gestützt wurden, sondern durch eine Vielzahl von griechischen Manuskripten.
Meine roten Makierungen heben drei Änderungen hervor, die JZ auf Basis der Textkritik an ihrer revidierten NWÜ vorgenommen haben. Tja, wer hätte ihnen dies zugetraut? Ich begrüße dies.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#25 Re: Wie denkst Du über Textkritik?

Beitrag von Halman » Do 22. Jun 2017, 20:15

:wave: liebe User-Gemeinde,

schon in der Bibel wird von einem ärchäologischen Fund berichtet und zwar in 2Kön 22:8. Esras Parallel-Narration in 2Chr 34:14-15 ist etwas ausführlicher:
14 Und als sie das Silber herausnahmen, das in das Haus des HERRN gebracht worden war, fand Chilkijahu, der Priester, das Buch der Weisung des HERRN, gegeben durch die Hand des Mose. 15 Daraufhin sagte Chilkijahu und sagte zu Schafan, dem Schreiber: Ich habe die Weisung im Haus des HERRN gefunden. Und Chilkijahu gab Schafan das Buch.
Die Redewendung, "durch die Hand des Mose", könnte auf den originalen mosaischen Urtext der Torah hinweisen, der persönlich von Mose Hand geschrieben wurde. Aus kritischer Sicht mag man dies anzweifeln. Sicher ist, dass es zumindest um das Buch Deuteronómion ging, welches ein geschlossenes Bundesgesetz enthält. Wie aus dem Kontext ersichtlich, lagen den Israeliten mit dem Fund Dtn 12,5-18 und Dtn 16,2.5-7 vor.

Auch in unserer Zeit fand man uralte Bibelandschriften. Die berühmtesten sind sicher die Buchrollen von Qumran. Wie ich heute zufällig erfahren habe, gibt es einen neuen sehr bedeutenden Handschriftenfund. Es handelt sich um die verkohlte Schriftrolle von En Gedi, welche auf 3. oder 4. Jahrhundert dadiert wurde und Verse aus Levitikus enthält.
Bild
Der Artikel Verkohlte Schriftrolle: Im Scanner entrollt berichtet:
"Völlig verblüfft hat uns, dass die Passagen in der En-Gedi-Rolle in allen Details genau mit dem Masoretischen Text übereinstimmen, sowohl was die Schreibweise als auch was die Einteilung der Absätze angeht"
Ich kann auch das Video über die Rekonstruktion am Computer empfehlen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Helmuth
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#26 Re: Wie denkst Du über Textkritik?

Beitrag von Helmuth » Fr 23. Jun 2017, 07:34

Ein weiteres schönes Zeugnis für die Zuverlässigkeit des Wort Gottes. Danke für diesen Beitrag.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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