Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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#21 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von Magdalena61 » Di 12. Apr 2016, 00:42

2Lena hat geschrieben:Dank dir, liebe Magdalena61. Das sind schöne Gedanken!
Das finde ich auch.
Es ist wirklich erfreulich, dass es Geschwister gibt, die sich so viele ernste Gedanken machen über die Bedeutung von Bibelversen und -texten.
Wer von seinen Nachbarn "abhängig" wird, welches Auto er zu fahren hat, damit er bewundert werden kann. Wer abhängig ist, wie er mit Titel und Bauten ihre "Bewunderung" oder ihr Gefügigsein entlockt - der hat wohl nicht die natürliche oder die gleiche Motivation wie ein Mensch, der die Möglichkeit ergreift, ein Haus zu finden, das ihn vor Kälte und vor Regen schützt.
Es hat ja jeder seine Gründe, warum er dieses oder jenes tut. Auch derjenige, der mit Protz lediglich angeben und beeindrucken will. Das ist auch eine Art, sich zu äußern; mit den Zeitgenossen zu kommunizieren.

Aber öfter wohl ist der Wunsch, akzeptiert und repektiert zu werden der Grund für die Anpassung an den örtlich vorherrschenden Geschmack.
Eine Wohngegend, in welcher man sich kennt, hat ihre eigenen Gesetze. Ein Betrieb auch.

Sprichst du nicht die Sprache der anderen und lebst nach deinen eigenen Regeln, die du als gut erkannt hast, die sich aber von den Regeln und Gewohnheiten deiner Umgebung unterscheiden, dann bist du ein Außenseiter (und bleibst es auch). Es sei denn, dein Lebensstil harmoniert zufällig mit dem der Menschen, die schon länger da sind als du. Dann bist du schneller ein Teil der geographischen Gemeinschaft, vielleicht auch irgendwann sozial akzeptiert.

In der Gemeinde Jesu sollten eigentlich andere Regeln herrschen als in der Welt.
Sollten.

Die Kranken brauchen der Arzt, meinte Jesus.
Du hast dazu die Situation des Verlustes von Angehörigen ganz gut beschrieben - dass letztendlich kein Trost hilft, wenn der feste Glaube da ist - mit dem Tod eines Menschen ist alles aus.
Das "Aus" für den Verstorbenen wäre ja noch weniger schlimm als das Wissen, dass er nun fürchterlich leiden muß, weil er als Folge seiner Weigerung, das Versöhnungsangebot Gottes anzunehmen, auf der falschen Seite geparkt ist, und zwar für eine unbegrenzt lange "Zeit".

Wenn mit dem Tod alles "Aus" ist, dann ist der Tod nur schlimm für die Hinterbliebenen, weil sie ihre Liebe zu dem Verstorbenen nicht mehr ausleben können, aber nicht für denjenigen, der aufhörte zu sein.

Aber--- ich glaube nicht an das "Aus".
Das ist Wunschdenken.
Mitunter wird die Beziehung als Besitz angesehen, ein Besitz einer Welt, die uns letztendlich doch nicht gehört.
Beziehungen wachsen; müssen gepflegt werden, dann verwachsen sie irgendwann mit den Beteiligten, wurzeln sich richtig ein.
Eine natürliche Bindung ist beispielsweise die Beziehung zwischen Eltern und ihren leiblichen Kindern. Bei angenommenen Kindern und einem Ehepartner muß man sich willentlich entscheiden, eine Beziehung zu diesem Menschen aufzubauen und zu leben. Es geht, wenn man das WILL. Wenn die beidseitige Verwurzelung im jeweils anderen stattgefunden hat, tritt sozusagen der Fall ein: "Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden".

Etwas, das mit mir verwachsen ist, sehe ich schon ein wenig als "Besitz", jedenfalls vom Feeling her... wie einen Körperteil sozusagen.
Wenn man dir ein Büschel Haare ausreißt, dann tut das auch weh. Du überlebst das, aber das ist sehr schmerzhaft, und du durchlebst einen psychischen Schock. Es kann lange dauern, bis du den Verlust einigermaßen akzeptieren kannst. Es kann lange dauern, bis die Wunden verheilt sind. Manche verheilen nie.
Ich hatte mal diesbezüglich ein "schreckliches" Erlebnis. Als ich in Jerusalem war, bat mich ein Mann aus einem Juweliergeschäft am Tor kommend, ich solle ihm das Wort "Neueröffnung" aufschreiben. Der Chef brauche es. Ich tat ihm den Gefallen, ging hinein und traf einen Juwelier - der Deutsch konnte. Darüber hinaus sprach er über Belange, die "eigentlich" nur mein Freund wissen konnte. Er machte mir Geschenke, sprach gleiche Worte. Ich begriff nichts, hatte den Kopf so voll von den Ereignissen zuvor, auf die mein Freund schon vor Jahren hinwies, die sich am laufenden Band schon Tage ereigneten. Ich verstand damals nicht mal ein Drittel, war total "neben mir". Dazu ging der Flieger in ein paar Stunden. In Deutschland angekommen rief ich bei der Familie an, zu der ich keinen Bezug bekommen hatte. Die waren entsetzt, woher ich von dem Tod des Freundes wusste. Aus, kein Gespräch war drin. Dabei wollte ich erzählen, dass er lebte.
Das verstehe ich jetzt nicht.
Wen meinst du mit "Freund"?
Wie schade, dass keiner etwas über die "Sanftmut" schrieb.
Ich sehe sowas als wichtiges Mittel, viele Streitigkeiten zu beseitigen.
Den Begriff sollte man wahrscheinlich erst einmal genauer betrachten-- was versteht die Bibel unter "Sanftmut"?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Hemul
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#22 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von Hemul » Di 12. Apr 2016, 01:30

Magdalena hat geschrieben:Den Begriff sollte man wahrscheinlich erst einmal genauer betrachten-- was versteht die Bibel unter "Sanftmut"?
Trotzdem Moses zwei Ägypter umbrachte ließ Gott in 4.Mose 12:3 für die Nachwelt folgendes festhalten:
3 Aber Mose war ein sehr sanftmütiger Mann, sanftmütiger als alle Menschen auf Erden.
Jesus war später sicherlich noch sanftmütiger. Das hielt ihn aber nicht davon ab Tacheles zu reden und wenn es sein musste
auch mit der Peitsche dazwischen zu funken.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

2Lena
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#23 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von 2Lena » Di 12. Apr 2016, 10:24

Magdalena61 hat geschrieben: Das "Aus" für den Verstorbenen wäre ja noch weniger schlimm als das Wissen, dass er nun fürchterlich leiden muß, weil er als Folge seiner Weigerung, das Versöhnungsangebot Gottes anzunehmen, auf der falschen Seite geparkt ist, und zwar für eine unbegrenzt lange "Zeit".
Wer weiß das. Hat jemand mit ihm gesprochen. Weiß man es?
Deine Zeilen erinnern mich an ein Nähkästchen, das mir der Freund geschenkt. Er hatte es mit seltsamen Bibelsprüchen ringsum verziert. Klappe auf, dann steht: "Gott nimmt nicht das Leben weg, sondern er hat Gedanken ersonnen, dass der Bezwungene nicht von ihm verstoßen bleibe. 2. Samuel 14.14
Ich rätsle noch, was das letztendlich wirklich bedeuten mag.

Zu deiner Frage nach dem Freund: Ich steckte damals in großen Schwierigkeiten und träumte, dass Hilfe von einer Art "Engel" käme. Genauso passierte es. Er hat mir dann (teilweise unter Gefahr des Verlust seines eigenen Lebens) viel dabei geholfen zu überwinden.

Bezüglich der Erklärung Sanftmut:
ענוה['anava] ist Bescheidenheit, Demut
×¢× ×™ ['ani] ist arm, mittellos
ענוי ['iniuj] ist Qual, Folter

Ihr seht an den ersten beiden Buchstanben ( ×¢ Ajin und ×  Nun) bei den Wörtern, dass sie jeweils gleich sind. Dazu lässt sich Einiges von "ana" ableiten, einem Wortstamm. Er hat verschiedene Entsprechungen, vom sanften Reagieren und Entsprechen bis hin zur Qual. Wie wir mit Vor- und Nachsilben aus einem Wortstamm etwas gestalten, entsteht durch Laute und Buchstaben in Hebräisch die Varante.

Bei Sanfmut ist es die angenehme Art, sonst ist nur Folter und Geschrei.
ענן ['anan] ist Wolke, eine pysikalische Entsprechung.
Sanftmütige nehmen Einiges auf sich, damit die richtige Reaktion kommt.
Sie gieren nicht nach Reichtum, sondern die sind bescheiden und lassen auch andere etwas gelten (sofern es richtig ist).
Es gibt da eine Grenze, wo die Qual beginnt, wo der Rückschlag alles ändert.
Da ist dann ein Gewitter. Es blitzt und donnert, dann fällt der Regen.
Donar, der alte Germanenheld, schlug mit dem Hammer zu.

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#24 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von 2Lena » Do 14. Apr 2016, 22:12

Die vierte der Seligpreisungen, in Mat. 5. 6:
"Selig sind die da hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, sie sollen gesättigt werden!"
Meist kommt erst mit einem Problem die Frage auf: "Wie wär's denn Recht?"
Hat einer Sorgen, so ist er nicht selig.
Gerechtigkeit wird begehrt, wo jemand sich außerhalb der üblichen (garantierten) Ordnung befindet. Dort wird ein Rahmen nötig.

Das richtige Recht sehen, hie und da mehr Saft oder weniger hinzutun, sättigt den, der in Not ist. Die Spannung lässt nach. Wieder sehen wir etwas wie eine Balance. Eine gesunde Wurzel schafft ein Gedeihen, Vertrautheit und ein friedlicher Umgang. Wenn die jedoch in die falsche Richtung gehen? Wenn die Sanftmütigen den Räubern das Rauben leicht machen, was passiert dann?

Schauen wir mal, ob der Fall mathematisch zu regeln geht:
Die Zahl vier teilt sich in zwei und zwei und symbolisiert ein Quadrat. Sprachlich in vermehren und lauern. Arba'a hat einerseits den Wortstamm - vermehren mit Überraschung und anders geteilt entsteht das Lauern. An einer Seite die Sanftmut, womit alles läuft (sie besitzen die Erde, bzw. wollten/ sollten es.) Aber nur die Guten mitnehmen! Andersrum gibt es Kanten und Ecken und Bruch.
Die Frage ist - wer hungert - und wer ist bereits selig. Es sollte für alle reichen.

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#25 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von 2Lena » Fr 15. Apr 2016, 08:25

Ein bisschen tröge kam es mir vor, was ich über die Gerechtigkeit geschrieben habe. Zwar sind die Regeln der Balance leicht verständlich, auch die "Buchhaltung der guten Taten" ist leicht nachzurechnen.

Im AT wurden bereits analoge Regeln beschrieben, mit denen bei der Darstellungung von (mindestens) zwei Seiten so mancher Schriftsteller des AT bei pfiffigster Schreibweise das Denken förderte und dazu mehr stehende Ovationen erhielt als unsere Sketche-Schreiber. Auch die treiben einen oft auch vor Lachen die Tränen in die Augen. Zuweilen kann so ein "Aufklärungsberuf" recht gefährlich sein. Das kommt besonders in schwierigen Zeiten vor.

Betrachten wir noch, wie wichtig das Vorgauckeln einer Illusion ist. Es steckt die Ziele höher im Glauben und gibt auch mehr Mut. Viele fallen auf falsche Werte herein, durchschauen nicht die wirkliche Gerechtigkeit, sondern folgen nur den Argumenten des Redners (und leider oft hauptsächlich ihren Vorteilen). Die scheinen oft recht billig zu sein, aber viel muss teuer bezahlt werden.

Schon Schiller erkannte das mit seinem Gedicht:
Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
auf seinem Tische weinend saß,
der kennt euch nicht ihr himmlischen Mächte!
Ihr stoßt ins Leben uns hinein und lässt den Armen schuldig werden.
Dann überlässt ihr ihn der Pein, denn alle Schuld rächt sich auf Erden.


Das Großtartige an Jesu Reden war, dass er nicht nur das AT wiederholte. Alle richtigen Lehren wurden bestätigt. Er hat darüber hinaus die Naturwissenschaft erklärt und alles Wirken von Seelen und Menschen erläutert. Darüber wurden Aufzeichnungen gemacht. Ich weiß nicht wohin sie gelangt sind, dass sie uns nicht mehr vorliegen. Ein Teil ging als unsere Wissenschaft. Woher kam wohl der Schwung und die Ordnung? Doch was wir lernen - nur mit dem Verstand auswendig nachgesagt "gelernt" - das ist bei Weiten nichts im Verhältnis zu dem Wissen das über ganz andere "Welten" wirkt. Nicht aus den natürlichen Vorstellungen heraus hat Jesus die Wunder gewirkt. Er war / ist Gott mit dem Zugang zur Quelle allen Lebens.

Viele dieser Zugänge wurden durch Jakob Lorber vor schon über 150 Jahren aufgeschrieben. Durch teils verächtliche Kritik und wirklich doofe "wissenschaftliche" Reden wurde sein Werk missachtet. Das wurde nicht als geschenkter Schatz betrachtet, bei dem mehr gelernt wird. Die Naturwissenschaften machten einen Riegel davor - ohne jedoch Erklärungen bieten zu können. Letzteres wird heute wenigstens zugegeben. Dazu hebelte eine Fülle von Aberglauben grad die Werkzeuge ab. Die setzten grad falsch an, da sie absprengten statt wahre Schätze bilden konnten.

Man kann eine einfache Rechnung über die Gerechtigkeit machen, und stellt damit sicher, dass es dann auf der Erde gerecht zugeht. Das sind philosophische Regeln. Die wenigstens könnte man berechnen, dann wäre schon mal etwas Angenehmes. Wie jedoch die "Rechnungen" der Seelen gehen, wenn sie beim "wahren Licht", sind, das ist eine viel längere Geschichte. Die sagte Jesus mit so einem simplen Satz:
"Suchet als erstes die Gerechtigkeit Gottes..."
Da nahmen dann welche das Schwert ...

Wir finden so eine miese Vergangenheit nicht mehr so toll ...
Jedoch können wir es nun vielleicht besser machen!

2Lena
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#26 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von 2Lena » So 17. Apr 2016, 07:44

Es gab in der Bibel eine oft erwähnte Stelle:
"Die Schwerter zu Pflugscharen machen" - dann würde es anders werden.
Weil keiner mehr ein Schwert hat und auch die Änderung der Landwirtschaft bald bevorsteht, bleibt nicht der äußere Sinn des Verses, sondern bloß die Regel:
Statt rumzukämpfen - doch bitte lieber den richten Samen legen.

In diesem Sinn gehe ich auf einen Vers der Seligpreisungen ein:
Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Zwar wird der Vers "gelernt", jedoch wie umfangreich er sich auswirkt, das haben wir in der Schule nicht mehr direkt erfahren. Indirekt war es schon, indem die ältere Generation erzählte, wie gut wir es hätten. Der Lehrer ginge nun nicht mehr mit dem Schlagstock durch die Reihen! So was wie Drohung lag trotzdem noch im Raum. Damals waren die Fronten verhärtet. Wenigstens hatten die Lehrer selbst nicht den Kopf so voll, dass sie ihn bei den Kindern abladen mussten. Heute habe ich den Eindruck, dass der Ehrgeiz sie zwingt, möglichst viel Bildungsbürden zur ruhmreichen Gestaltung der Schulen den Kindern mit auf den Weg zu geben. Hier sollte man etwas barmherziger sein. Die Last wird oft gleich nach Ende des Schullebens beiseite gelegt. Schon in ein paar Jahrzehnten ändert sich das Leben. Was kann man dann tun mit dem veraltetem Wissen?

Wir erleben im täglichen Leben, wie sich "Barmherzigkeit" auswirkt. Wird jemand freundlich behandelt, sinnt der nicht auf Rache. Es ist ein Zusammenleben möglich. Der Freundliche wird in schwierigen Situationen eher Verständnis finden können als ein Querulant. Dem wird - schon bevor es eintritt - sein widriges Verhalten "hochgerechnet". Eine erhaltene Barmherzigkeit stimmt jedoch sanftmütig.

Nur versuchen das welche verrkehrt rum anzuwenden - sich garstig aufführen, dann Barmherzigzeit zeigen, was ihnen dann Zustimmung einbringt ...

Wohl gemerkt, die Seligpreisungen haben eine richtig zu beachtende Reihenfolge:
Mat.5.3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Also "rechnerisch" dargelegt:

Eins (Einheit ist) wenn sich keiner größere Stücke vom Kuchen herausnimmt, sodass es zweitens Bruch gibt. Ein Bruch, das wäre man traurig, und halbiert das Leben bloß. Selig ist man aber bei Trost mit Zuwendung. Das merkt man sich auch mit einer "2" - weil das doppelt gut ist.

Die dritte Variante, die Sanftmut schafft den Ausgleich. Die Drei sieht als Dreieck wie eine Pyramide aus. Unten ist eine breite Basis, oben ist die Spitze. Wenn man eine Sache "auf den Punkt bringt", geht es andersrum. Es könnt sich ein "Strahlen" ergeben. Statt der allgemeinen Regel (jedem das gleiche Teil) wirkt dann der größere Teil: Der hat grad Hunger, braucht mal mehr. Doch in dem Fall braucht es schon die richtige Rückkoppelung. So eine lässt wieder mehr Entgegenkommen wachsen. Bei etwas Sanftmut sieht so mancher sein verkehrtes Handeln ein und schaltet von stur auf weich um. Er kommt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Doch kommt bei Entgegenkommen etwas als "Intitiative" heraus, wie er sich das Leben vorstellt, dann entsteht eine positive Zusammenarbeit. So einer erzählt dann - mit was er unzufrieden ist und was (bei etwas Sanftmut) leicht geändert werden kann, ohne Überflutung und Sperrigkeit von Seiten aller anderen Leute.

Sagt mal Eure Gedanken dazu!

2Lena
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#27 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von 2Lena » So 24. Apr 2016, 15:55

Matthäus 5.8: 8 Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Wie bekommt man bloß ein "reines Herz"?
In der Volksmeinung ist damit häufig ein Bewusstsein verbunden, wie mit sich "ins Reine" kommen, ohne schlechtes Gewissen zu sein und ohne jeden Zweifel.

Als "bari" (gesund, sauber) gewinnt die Definition etwas mehr an Aussage. Zwar habe ich bloß eine Übersetzung der Seligpreisungen. Ich denke jedoch, dass die Formulierung gut gewählt wurde, da "sauber" dem Besten folgen wirklich selig macht.

Wirklich unglücklich ist einer, der ewig im Zweifel, zwischen Unglück und oft vergeblicher Hoffnung schwebt. Zufrieden macht ein richtigeres Ergebnis, das von allerlei Ecken heraus seine Verfestigung finden kann.

Zwar ist auch ein Materialist zufrieden. Er sieht seine Rechnung aufgehen. Mehr Kapitalbesitz bringt laut heutiger Wirtschaftsordnung ein Mehr an Bequemlichkeit, mehr Anschaffungen. Mehr Freuden? Es müssten solche Leute, die derart im Überfluss leben - irgendwo strahlend wirken. Das tun sie jedoch nicht. Erlebt werden sie als "Eingebildete". Wo sie hinsehen müssen, begegnen ihnen die Spiegelbilder von Armut, Krieg und Umweltzerstörungen. Ein "Reicher" macht sich bei solchen Einstellungen keine Skrupel darüber, dass sein Mehrgewinn und die falsche Reichtumsverteilung irgendwohin Elend bringen kann.

Wenn er es richtig versteht, dabei großzügig ist, so bringt er eine Umverteilung des Spezialwissens in Gang. Dann strahlt er - und auch der mit dem er zu tun hat. Sein Mehr an Fachwissen bringt vielen mehr Gewinn. Es bringt ihm mehr Geld, das er jedoch an andere wieder ausgeben kann. Doch so viele schaffen es nicht mal mit ihren eigenen einfachsten Dingen. "Sollen es doch die anderen machen wie er selbst!", denkt wohl so mancher Erfolgreiche. Jeder hat die gleichen Chancen ... Wirklich?

Wie sieht es aus, wenn alle Menschen akademisch gebildet, im eleganten Büro sitzen. Die Müllabfuhr geht nicht mehr, Essen kommt auch keines mehr rein. Natürlich ist das ein unnormales Bild, aber es zeigt, wie sinnlos die Dünkel im Hürdenlauf des täglichen Lebens aufgestellt sind. ... und dass eine ganz andere Basis aufgestellt werden soll.

Wir erleben grad eine Phase der "Umorientierung". Die Umweltschäden und daraus entstehende Krankheiten ahnten bereits Etliche. Sie mahnten schon vor Jahrzehnten zur Umkehr. Andere wussten nicht wohin. Es scheint noch dicker zu kommen. Wenn ich über die Felder spazieren gehe, packt mich ob der erwarteten Gewinnwünsche durch Chemieeinsätze die Gänsehaut. Ich weiß nicht mal richtig, ob dies durch die giftigen Spritz- und Düngemittel rein körperlich kommt - oder ob mir die innerlich gezeigten "Bilder" eine Gänsehaut bringen. Merkt der Landwirt das Bienensterben nicht, und auch nicht das Halsweh, wenn er am Feld war. Warum melden sich andere Anwohner nicht. An bestimmten Spritztagen sind sie gar nicht gesund, rennen zum Arzt, der seinerseits zum Fachmann, dem Virologen, der recht zweideutig vorhandenes Fachwissen "beweisen" kann.

Ähnlich "unsauber" sind auch die Methoden der Umkehr aus sicherlich Leid bringenden Verhältnissen. Es schrie ihnen doch der "Materialist" entgegen, dass sie dabei sich bei jeglicher Umkehr auf einer verkehrten Rute befinden würden. Bei solcher Schmutzwäsche haben nun die Meisten ziemlich schmutzige Hände bekommen. Einige, weil sie in den Dreck langen mussten. andere wurden durch viele unsaubere Zugeständnisse dreckig.

Sogar die Diskussionen um's Bier, um irgendwelche Stoffe darin, beweisen einen Wunsch nach Reinheit hier im Forum. Wie schön ist's, wenn man sich doch an die Reinheit halten kann ...

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#28 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von 2Lena » Di 3. Mai 2016, 21:52

Wenn die Volksweisen mitunter von einem "reines Herz" reden - wie es ist mit Gottesschau?
Das erzählen sie nicht. Bisweilen bringt ein Dichter etwas zum Verlieben.
Doch leider sagt selbst so einer nichts Genaues, das den "Wissenschaftler" überzeugt.
Jetzt ist halt die Frage "hat letzterer das Herz" oder nur sein Hirn.

Von Frommen wird gehört: Beten, Glauben. Das lässt sich nicht "wissenschaftlich" beweisen. Aus derartigen Stichwörtern werden die Wenigsten schlau. Es ist wie ein Befehl "Motor starten". Dann weiß man, der Zündschlüssel sei eine halbe Umdrehung zu drehen. Was dahintersteckt verbirgt sich einem Laien. Er hört nur Gebrumm.

Das Nichtverstehenkönnen der mystischen Dinge führte zu einer ziemlichen Flut von Büchern und Diskussionen über die Existenz oder Nichtexistenz von Gott. Meisten Umsatz hat der Autor, dessen Werk in der Presse oder bei Wissenschaftlern sich herumspricht, also wer voll im "Trend" ist. Ein paar solcher Werke habe ich gelesen. Es geschah nachdem ich viele Romane und unterschiedlichste Berichte zuerst einmal als normaler Leser und danach als "Analyst" gelesen habe. Ich wollte nämlich für später geplante Bücher wissen, welche "Maschen" jeweils ein Autor verwendet, um sein Werk zum Beispiel spannend, ansprechend, lieb oder analytisch zu machen. Auf diese Weise entpuppten sich so gut wie alle Bücher als "halbherzig". Sei es, dass danach klar wurde, welche Literatur den Autor beeinflusst hat. Sei es, dass sein Elternhaus, seine Bildung Schlüsse ziehen ließen. Nichts was er über '"Gott" zu sagen wusste, war dann halbwegs stimmig.

Wie können wir zu einer vorurteilsfreien Information gelangen? Im Prinzip ist es gar nicht möglich, denn selbst die Berichte von Sehern - oder die Bibel, auch wenn sie entschlüsselt ist - das macht verschiedene Vorstellungen, die wie Spiegel wirken. Kommt ein angeblich wissenschaftliches Werk, so "spiegelt" ein Wissenschaftsgläubiger irgendeinen "Ruhm", während ein nüchternen Mensch bloß die Augen über den Krampf verdreht. Er bekommt dann auch leicht die Augenwischermasche mit, während der "Gläubige" mitunter mit harten Enttäuschungen ringt. In so einer Situation ist er, wird ein anderes Gebäude hinter den Nebelfetzen erkennbar. Das gleiche Spiel von vermeitlicher Leichtgläubigkeit trieben die Wissenschaftler mit religiös Gläubigen, die in den Einzelheiten nichts Konkretes entgegnen konnten.

Kann Gott erahnt oder gesehen werden? Die Erzväter erzählen von persönlichen Gesprächen. Eine Freundin sagte nach einem miterlebten außersinnlichen Erlebnis: Siehste, das ist Gott. Es passieren zuweilen Dinge, die nach einfachen Maßstäben ein "Zufall" sind. Dann sagen viele Leute "Gott habe geholfen".

Ostasiatische Weisheiten lehren, dass in jedem Stein, in jeder Pflanze und in jedem Menschen "Gott" sich zeige. Das ist recht mystisch. Wer kann das schon so sehen? Zuweilen trägt eine Gemeinschaftsmeinung. Was einer im Herz hat, das ist nicht immer klar ersichtlich. Nur selten ist bei einem anderen ersichtlich, wie er "in Flammen steht". Noch viel weniger (vor allem weil sich die Wissenschaft noch nie darum bemüht hat) ist der zündende Funke deutlich geworden. Nur, manche konnten das schon sehr deutlich erkennen was das Leben beinhaltet. Der Grundstock jeden Lebens, auch die Gespräche mit Gott, zeigen sich nicht mit den Maßstäben der Naturwissenschaft oder der Psychologie. Da müssen die schon ein bisschen zulegen, um zu den Werten zu kommen, die Jesus schon lange erzählte. Über seine Informationen hat er ein wirkliches Wissen belebt.
In der Bibel lesen wir nur einen kleinen Bruchteil.

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#29 Re: Wie wird gelernt? (Seligpreisungen)

Beitrag von 2Lena » Sa 7. Mai 2016, 21:18

Math. 5.9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
An diesem Satz gibt es nichts zu rütteln!

Jeder mag im Prinzip friedfertige Leute, wenn sie nur nicht so träge wären.
Bisweilen kommt wegen des lieben Friedens kein Gespräch in Gang. Zuweilen frisst einer viel Groll.
Mit Friedfertigen ist man selig. Doch wird ein Friedfertig agierender auch glücklich?

Ich kann mich erinnern, dass ich als Jugendliche so gar nicht "friedfertig" war. Wenn ich sah, dass falsche Meinungen herrschten, so gab ich Widerworte - und erhielt prompt Ohrfeigen ohne Ende. Später war ich froh, lieber Schläge eingesteckend. als die "Seele" verloren. Im Laufe der Zeit stellten sich verschiedene Auswirkungen heraus. Dann konnte unterschieden werden was richtig ist.

Jesus gibt in der Bergpredigt sehr hart scheinende Ratschläge. "Reiß dein Auge aus, wenn es dich ärgert"... oder nötigt dich jemand mit ihm eine Meile zu gehen, so geh mit ihm zwei ... Wenn das so ist, dann ist einer friedfertig.

Wenn nicht oberflächlich, sondern vernünftig geholfen wird, dann sollen die Dränger aufhören. Wird der Tisch reichlich gedeckt, geht keiner die Vorratskammer ausrauben. Da "Auge" nicht allein das Organische betrifft, sondern auch "Blickweise" und Quelle heißt, so zeigt sich - Ansichten bedenken, verkehrte ausraufen. Die sollten schließlich alle zufrieden stellen.

Ich finde es sehr schade, dass so wenige Überlieferungen zu Jesu vorliegen. Mit ihnen würde eine ganz andere Vorstellung kommen, als mir mit nur ein paar Zeiten Text. Kaum wird die textanalytische Technik des Kapitels erläutert. Um ein Beispiel zu den Versnummern zu zeigen. Der Satz hat die Zahl 9. Das heißt "Aufmerksamkeit schenken". Kommt die Aufmerksamkeit als Vorleistung, so ist die Friedfertigkeit garantiert.

Dann kann bei richtigen Reaktionen auch etwas von den sehr rätselhaften Vorstellungen der "Gotteskindschaft" und viel Entgegenkommen bedacht werden. Das wäre ein ganz langes Thema.

Wenn wir kurz noch "zurückrechnen". Vers 7 oder zufriedenstellend wäre Barmherzigkeit und "fett", Vers 8, oder von der Art wäre etwas mit "reinem Herzen".

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