Lena hat geschrieben:Und ist um so schwerer zu leben . Aber gut wäre es auf jeden Fall, oder nicht?! Nur das zu reden was einem selbst zur Wahrheit geworden ist indem man es auslebt
Im Idealfall schon. Wie man im Sterbeprozess reagieren wird, weiß man aber nicht. Man kann sich aber gut wappnen. Etwa in dem man den Tod, als ein Portal versteht, welches man durchschreitet. Nur wenn wir den sterblichen Leib (Kokon) hingeben und loslassen, kann sich der himmlische Leib (Schmetterling) zeigen. Wer sich hingegen an die vergängliche Form klammert, wird Schmerz und Frustration erleben.
Zur Kunst des Lebens gehört für mich neben einem möglichst erfüllten und reichen Leben auch das bewusste Sterben; ich denke da an das Gedicht von Rilke:
O Herr, gib jedem seinen eignen Tod.
Das Sterben, das aus jenem Leben geht,
darin er Liebe hatte, Sinn und Not.
Denn wir sind nur die Schale und das Blatt.
Der große Tod, den jeder in sich hat,
das ist die Frucht, um die sich alles dreht.
Nur wenn unser nichtiger Leib losgelassen wird, kann die Verwandlung in den verherrlichten Leib geschehen. Ebenso wie im Tod, werden wir Christus auch in der Auferstehung gleich sein.
So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. 6,5 Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Röm 6, 4- 5
Da wird nichts schön geredet. Eigentlich steht da ausdrücklich: zuerst musst Du den Tod der vergänglichen Form akzeptieren und gewissermaßen vergeben, um an die Auferstehung glauben zu können. Um Dich ihr zu öffnen. Wer sich an die Welt klammert, ist dazu nicht imstande.