Life is eternal...

Rund um Bibel und Glaube
Novas
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#11 Re: Life is eternal...

Beitrag von Novas » So 15. Nov 2015, 19:12

Lena hat geschrieben:Und ist um so schwerer zu leben ;). Aber gut wäre es auf jeden Fall, oder nicht?! Nur das zu reden was einem selbst zur Wahrheit geworden ist indem man es auslebt

Im Idealfall schon. Wie man im Sterbeprozess reagieren wird, weiß man aber nicht. Man kann sich aber gut wappnen. Etwa in dem man den Tod, als ein Portal versteht, welches man durchschreitet. Nur wenn wir den sterblichen Leib (Kokon) hingeben und loslassen, kann sich der himmlische Leib (Schmetterling) zeigen. Wer sich hingegen an die vergängliche Form klammert, wird Schmerz und Frustration erleben.
Zur Kunst des Lebens gehört für mich neben einem möglichst erfüllten und reichen Leben auch das bewusste Sterben; ich denke da an das Gedicht von Rilke:
O Herr, gib jedem seinen eignen Tod.
Das Sterben, das aus jenem Leben geht,
darin er Liebe hatte, Sinn und Not.

Denn wir sind nur die Schale und das Blatt.
Der große Tod, den jeder in sich hat,
das ist die Frucht, um die sich alles dreht.

Nur wenn unser nichtiger Leib losgelassen wird, kann die Verwandlung in den verherrlichten Leib geschehen. Ebenso wie im Tod, werden wir Christus auch in der Auferstehung gleich sein.
So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. 6,5 Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Röm 6, 4- 5

Da wird nichts schön geredet. Eigentlich steht da ausdrücklich: zuerst musst Du den Tod der vergänglichen Form akzeptieren und gewissermaßen vergeben, um an die Auferstehung glauben zu können. Um Dich ihr zu öffnen. Wer sich an die Welt klammert, ist dazu nicht imstande.

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Savonlinna
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#12 Re: Life is eternal...

Beitrag von Savonlinna » So 15. Nov 2015, 20:19

Lena hat geschrieben:Ihnen Mut zu machen, für eine Zukunft in die sie vielleicht nie gelangen werden, fände ich nicht in Ordnung.
Habe ich das so gesagt? Sie hat ihnen Mut gemacht, für den Sterbeprozess.

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NIS
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#13 Re: Life is eternal...

Beitrag von NIS » So 15. Nov 2015, 20:26

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Die Einschläge kommen immer näher-gelle?
Keiner wird verschont... auch du nicht Hemülchen.
"Ist Keiner ein Name?" (Jesus Christus) :lol:
Der Heilige Geist (Hauke)

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Novas
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#14 Re: Life is eternal...

Beitrag von Novas » So 15. Nov 2015, 21:31

Savonlinna hat geschrieben:
Lena hat geschrieben:Ihnen Mut zu machen, für eine Zukunft in die sie vielleicht nie gelangen werden, fände ich nicht in Ordnung.
Habe ich das so gesagt? Sie hat ihnen Mut gemacht, für den Sterbeprozess.

Genau, das ist das Wesentliche. Gegenwärtig sein und jemanden über die Schwelle hinaus geleiten. Es gibt viele schöne Möglichkeiten, dies zu tun. Vorallem auch möglichst schmerzlos und mit einer gewissen Heiterkeit.
Den Film Patch Adams thematisiert das ganz gut. :)

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#15 Re: Life is eternal...

Beitrag von Lena » Mo 16. Nov 2015, 10:58

Savonlinna hat geschrieben: Habe ich das so gesagt? Sie hat ihnen Mut gemacht, für den Sterbeprozess.

Guten Tag Savonlinna und Novalis

Du hast mir einen Link angegeben über sie. Aus der Erinnerung war mir das noch geblieben, was unter Wiki bei Kritik zu lesen ist: das Sterben und den Tod verharmlost und beschönigt .

Beim Sterben loslassen, jetzt beziehe ich mich auf Dich, Novalis, kann auch bedeuten, sein Leben nochmals gründlich anzuschauen und vielleicht noch etwas einzusehen oder jemandem zu vergeben. Wird einem gesagt, am Ende sei alles wunderbar und Licht, so wäre das ein Betrug am Sterbenden. Wirklich loslassen kann man doch nur, wenn das Leben bereinigt ist.

Lieben Gruss
Maria
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#16 Re: Life is eternal...

Beitrag von Novas » Mo 16. Nov 2015, 22:02

Lena hat geschrieben:Du hast mir einen Link angegeben über sie. Aus der Erinnerung war mir das noch geblieben, was unter Wiki bei Kritik zu lesen ist: das Sterben und den Tod verharmlost und beschönigt

Dem widerspreche ich. Sie hat den Sterbeprozess sehr ausführlich beschrieben und auch die unangenehmen Aspekte nicht verschwiegen (siehe das Modell der "fünf Sterbephasen"). Mein Eindruck ist eher, dass manche ihrer Gedanken über den Tod als Verharmlosung wahrgenommen werden, weil wir in unsrer Gesellschaft gewohnt sind, den Tod zu verdrängen oder einseitig negativ zu beurteilen. http://www.pflegewiki.de/wiki/Die_f%C3% ... Cbler-Ross


Beim Sterben loslassen, jetzt beziehe ich mich auf Dich, Novalis, kann auch bedeuten, sein Leben nochmals gründlich anzuschauen und vielleicht noch etwas einzusehen oder jemandem zu vergeben.

Dem stimme ich zu. Das ist sicher ein ganz wesentlicher Bestandteil der Sterbebegleitung.

Wird einem gesagt, am Ende sei alles wunderbar und Licht, so wäre das ein Betrug am Sterbenden. Wirklich loslassen kann man doch nur, wenn das Leben bereinigt ist.

Unser Erdenleben kann so schnell vorüber wehen, wie ein Windhauch. Ich finde es auch wichtig, dass man es in einem größeren Zusammenhang sieht (der auch über den Tod hinaus weist). Dazu bieten sich die vielen positiven Nahtoderfahrungen und religiöse Bilder an.

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Savonlinna
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#17 Re: Life is eternal...

Beitrag von Savonlinna » Di 17. Nov 2015, 08:06

Lena hat geschrieben:Liebe Savonlinna
(...) Ihnen Mut zu machen, für eine Zukunft in die sie vielleicht nie gelangen werden, fände ich nicht in Ordnung.
Dergleichen steht auch in dem von mir verlinkten Wikipedia-Artikel unter dem Punkt "Kritik" nicht.
Dort wird ihr vorgeworfen, dass sie in ihren Büchern jenseits von Wissenschaft den Tod betrachtet.

Sterbebegleitung möchte ich zum Beispiel niemandem von Christen wünschen, die an die Hölle glauben und in diesem Sinne die Sterbenden begleiten.
Darauf spielst Du vielleicht an, Maria.

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#18 Re: Life is eternal...

Beitrag von Lena » Di 17. Nov 2015, 10:24

Guten Tag Savonlinna

Nach ihrer Ansicht ist nach dem Tod alles gut. So macht sie den Menschen Mut und wenn es nicht stimmt?! Dann ist es eine Verführung.

Ich bin für das Leben. Zu Lebzeiten alles daran zu setzen, um eine innere Gewissheit zu erlangen, bei wem man die Ewigkeit verbringt.

http://www.theismus.ch/wegbeg/ntekuebl.htm

Tanz ins Dunkle gibt etwas mehr Licht in das Leben der Frau Kübler.

Mit liebem Gruss
Maria
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#19 Re: Life is eternal...

Beitrag von Novas » Di 17. Nov 2015, 20:28

Lena hat geschrieben: Nach ihrer Ansicht ist nach dem Tod alles gut. So macht sie den Menschen Mut und wenn es nicht stimmt?!

Die Aufgabe der Sterbebegleitung ist es, die Menschen zu ermutigen und ihnen Trost zu spenden; damit sie loslassen und möglichst mit Würde gehen können , vielleicht auch mit Hoffnung und Zuversicht. Was danach kommt, ist eine spirituelle/metaphysische Frage. Es ist nicht ihre Aufgabe (oder unsre) diese endgültig zu beantworten.

Die Arbeit von Elisabeth Kübler-Ross als "Tanz in die Dunkelheit" zu bezeichnen, ist eine nicht besonders redliche Diffamierung, denn sie hat zweifellos vielen Menschen geholfen. Das finde ich eher beispielhaft.



Mir persönlich entspricht sehr diese Sicht des christlichen Mystikers und Zenmeisters Willigis Jäger:

Es geht um ein neues Verständnis von Sterben, Tod und Weiterleben. Ich möchte den Menschen helfen, die Angst vor dem Tod zu überwinden, die uns nicht zuletzt durch die Religion vermittelt wurde. Es schließt sich beim Sterben nicht ein Tor, es öffnet sich ein Tor.

Dieses Leben ist eine einmalige, unverwechselbare Note in der „Symphonie Gott“. Ich bin da, um diese Symphonie Gott in dieser Struktur, an diesem Platz, zu dieser Zeit, in diesem Augenblick als diese Note zum Klingen zu bringen. Darum bin ich Mensch geworden und meine Aufgabe ist es, ganz Mensch zu sein, Augenblick für Augenblick.

Eckhart predigt daher: „Wenn ich nicht wäre, wäre Gott nicht!“ Aus dieser „Symphonie Gott“ kann nichts herausfallen. Die Note wird vergehen, aber die Musik, das Leben Gottes, das ich bin, geht zeitlos weiter.

Wir versinken nicht im Nichts. Wir öffnen uns für eine zeitlose Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit ist rational nicht zu begreifen
Willigis Jäger

http://www.benediktushof-holzkirchen.de ... leben.html

Einem sterbenden Menschen würde ich deshalb sagen: "Habe Mut und lass los. Der Tod gehört zum Leben, wie die Geburt, er ist keine Tür, die sich schließt. Er ist eine Tür, die sich öffnet. Es ist ein Kreislauf des Lebens.

Lass los und gehe diesen letzten Schritt deiner Erdenreise
"

Novas
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#20 Re: Life is eternal...

Beitrag von Novas » Di 17. Nov 2015, 21:49

Savonlinna hat geschrieben:
Lena hat geschrieben:Liebe Savonlinna
(...) Ihnen Mut zu machen, für eine Zukunft in die sie vielleicht nie gelangen werden, fände ich nicht in Ordnung.
Dergleichen steht auch in dem von mir verlinkten Wikipedia-Artikel unter dem Punkt "Kritik" nicht.
Dort wird ihr vorgeworfen, dass sie in ihren Büchern jenseits von Wissenschaft den Tod betrachtet.

Sterbebegleitung möchte ich zum Beispiel niemandem von Christen wünschen, die an die Hölle glauben und in diesem Sinne die Sterbenden begleiten.
Darauf spielst Du vielleicht an, Maria.

Es ist tatsächlich so, dass paradoxer Weise gerade die Religion nicht immer die Angst vor dem Tod genommen hat, sie manchmal sogar verstärkte.

Das ist dann eine enorme Verfehlung ihres eigenen Anspruchs. Gerade auch des christlichen, der eine "frohe Botschaft" sein möchte.
Zuletzt geändert von Novas am Di 17. Nov 2015, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.

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