Sprechende Schlangen und magische Bäume

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#1 Sprechende Schlangen und magische Bäume

Beitrag von Pluto » Fr 13. Mär 2015, 10:23

abgetrennt aus:Freitag, der 13.

Magdalena61 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, dass es zum Teil auf einen Übersetungs, bzw. Kopierfehler in der lateinischen Septuaginta zurück geht.
Darin steht melum (= Apfel). Im ursprünglichen Text wäre es richtig übersetzt, malum (=Böse) gewesen.
So kocht man Legenden...
Naja, "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse", klingt auf jeden Fall glaubwürdiger, als ein gewönhlicher "Apfelbaum".
Äpfel sind bekanntlich gesund. Wozu sollte Gott das Apfelessen verbieten wollen, wenn es sich nicht um einen ganz besonderen Baum mit einer ganz besonderen Frucht handelte?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#2 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Abischai » Fr 13. Mär 2015, 11:22

In den letzten 1.000 Jahren war es so üblich keine offenen Fragen stehen zu lassen, alles wurde "zu Ende"-erklärt. Eine unbenannte Frucht darf es nicht geben, also das gewöhnlichste was ist; der Apfel muß her! Das findet sich bei Schneewittchen ja auch wieder.
Da "13" schon immer eine seltsame Zahl ist, wurde alles so angeglichen, daß gut niemals 13, und böse möglichst immer 13 sein muß. Also war Judas der "13. Jünger" (völliger Quatsch) und Freitag der 13. (Freitag wegen angeblich Karfreitag) zzgl. "13" muß dann eben ein besonderer Tag sein, und der hat gefälligst schlecht zu sein, verdammt noch mal!
Bei vielen Menschen wirkt dieses Placebo tatsächlich, man nennt das in der Psychiatrie: Erfüllungszwang der schlicht auf "Glauben" basiert, aber nicht echtem, gesundem, biblischem Glauben, sondern auf einem "Aber"-Glauben. Und da passieren dann durch Autosuggestion die dollsten Sachen.
Da vieles in der syncretistischen Katholisierungszeit entstanden ist (sog. "Christianisierung"), wo die Menschen keine Spur an Gott geglaubt haben, zum Nachplappern der Vokabeln aber gezwungen waren, finden sich im Gedankengut solches Aberglaubens oft auch Splitter aus biblischer Terminologie, hat aus genannten Gründen aber nichts mit der Bibel zu tun.
Wer Fr., 13. irgendwelche Bedeutung beimißt, außer daß dies ein Wochentag und morgen der 14., der ist selbst daran Schuld.
Heute Abend beginnt, wie jeden Freitagabend übrigens, der Schabbat.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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Magdalena61
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#3 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Magdalena61 » Sa 14. Mär 2015, 00:49

Abischai hat geschrieben:In den letzten 1.000 Jahren war es so üblich keine offenen Fragen stehen zu lassen, alles wurde "zu Ende"-erklärt. Eine unbenannte Frucht darf es nicht geben, also das gewöhnlichste was ist; der Apfel muß her!
Äpfel im Morgenland? Wachsen da nicht eher Feigen, Oliven, Zitrusfrüchte und so?

Mir scheint, die "Frucht" wäre noch das kleinere Problem gewesen. Wie soll man den Leuten nur erklären, warum Schlangen heute nicht mehr sprechen können? :?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Ziska_Deleted

#4 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 14. Mär 2015, 06:59

Magdalena61 hat geschrieben:Wie soll man den Leuten nur erklären, warum Schlangen heute nicht mehr sprechen können? :?
LG
Guten Morgen...
Genauso, wie man den Leuten erklärt, dass ein Vogel eigentlich nicht sprechen kann... ;)
https://www.youtube.com/watch?v=tTil0aWnLh0
Schlangen konnten noch nie sprechen. Die Schlange im Paradies wurde von Satan benutzt, um mit Eva Kontakt aufzunehmen. Er agierte wie ein Puppenspieler...

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Münek
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#5 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Münek » Sa 14. Mär 2015, 09:26

Ziska hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Wie soll man den Leuten nur erklären, warum Schlangen heute nicht mehr sprechen können? :?
LG
Guten Morgen...
Genauso, wie man den Leuten erklärt, dass ein Vogel eigentlich nicht sprechen kann... ;)
https://www.youtube.com/watch?v=tTil0aWnLh0
Schlangen konnten noch nie sprechen. Die Schlange im Paradies wurde von Satan benutzt, um mit Eva Kontakt aufzunehmen. Er agierte wie ein Puppenspieler...

Hätte Satan die Schlange benutzt, hätte Gott ihn bestraft und nicht die Schlange. Glaubst Du wirklich, Gott hätte es
zugelassen, dass Satan in das Paradies eindringt, um das erste Menschenpaar zum Ungehorsam zu verführen?

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Halman
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#6 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Halman » Sa 14. Mär 2015, 11:48

Münek hat geschrieben:Hätte Satan die Schlange benutzt, hätte Gott ihn bestraft und nicht die Schlange.
Im religiösen Sprachgebrauch ist es üblich, Symoblik und Allegorien zu gebrauchen. Mit dem Symbol war es dem Menschen der Altertums möglich, mit vertrauten Begriffen Dinge zu umschreiben, die in einem übersprachlichen Bereich lagen.
Die Paradiesgeschichte wurde und wird sehr verschieden gedeutet, von buchstäblich bis hin zu symbolisch. Nach meinem Verständis sprach Gott nicht zur Schlange, sondern zum Cherub, der hinter der Schlange stand. Die Schlange wurde so zum Symbol.

Münek hat geschrieben:Glaubst Du wirklich, Gott hätte es
zugelassen, dass Satan in das Paradies eindringt, um das erste Menschenpaar zum Ungehorsam zu verführen?
Laut Hes 28:12-15 hatte Gott den schirmenden Cherub in Eden eingesetzt, offenbar als eine Art Wächter. Es heißt über ihn:
15 Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand
Darin sehe ich eine Anspielung auf Genesis 3.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Salome23
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#7 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Salome23 » Sa 14. Mär 2015, 11:56

Die Paradiesgeschichte wurde und wird sehr verschieden gedeutet, von buchstäblich bis hin zu symbolisch. Nach meinem Verständis sprach Gott nicht zur Schlange, sondern zum Cherub, der hinter der Schlange stand. Die Schlange wurde so zum Symbol.
Die braucht man nicht deuten, denn da steht eindeutig:
1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau:....

14 Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange:....

Und nicht zu einem Cherub oder Satan ;)

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#8 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Salome23 » Sa 14. Mär 2015, 12:05

Magdalena61 hat geschrieben:Wie soll man den Leuten nur erklären, warum Schlangen heute nicht mehr sprechen können? :?
So wie die meisten Christen es tun: Ist alles Folge des "Sündenfalls" ....

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Magdalena61
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#9 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Magdalena61 » Sa 14. Mär 2015, 12:59

Ziska hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Wie soll man den Leuten nur erklären, warum Schlangen heute nicht mehr sprechen können? :?
LG
Guten Morgen...
Genauso, wie man den Leuten erklärt, dass ein Vogel eigentlich nicht sprechen kann... ;)
https://www.youtube.com/watch?v=tTil0aWnLh0
Du meinst, Satan betätigte sich als Bauchredner und nahm die Schlange als Puppe? :o

Dann wäre es aber ungerecht gewesen, wenn Gott das Tier Schlange verfluchte und bestrafte.
Schlangen konnten noch nie sprechen.
Das denke ich auch. Die biologische Schlange mag in Urzeiten irgendwann einmal Füße gehabt haben, und andere Tiere wechselten ja auch das Milieu von wegen Land und Wasser, aber s p r e c h e n, wie ein Mensch? das konnten sie wohl nie.

Übrigens ernähren sich Schlangen- nach dem Sündenfall!- nicht von Erde. Sie sind Beutejäger. Nur Regenwürmer "fressen" Erde (kompostierte Pflanzenreste), aber mit der Theorie: "Die Paradiesschlange war ein Regenwurm" kann man sich wohl erst Recht nirgends sehen lassen.

Es ist wohl eher das hier gemeint:
Vor jemandem im Staub kriechen (oder: liegen); sich vor jemanden in den Staub werfen
Die sprachlich gehobenen Wendungen sind veraltet und bedeuten »sich jemandem in demütigender Weise unterwerfen«
[url=http://universal_lexikon.deacademic.com/316706/Vor_jemandem_im_Staub_kriechen__%28oder%3A_liegen_%29]universal- lexikon[/url]
Der Macht- und Wirkungsbereich Satans in Bezug auf den Menschen wurde von Gott aufgrund der Entscheidung des Menschen, die Schlange als Ideenlieferanten zu akzeptieren und ihr damit Anrechte/ Einfluß auf das eigene Leben einzuräumen, anerkannt, aber begrenzt.
LG
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Magdalena61
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#10 Re: Freitag, der 13.

Beitrag von Magdalena61 » Sa 14. Mär 2015, 13:16

Salome23 hat geschrieben:
Die Paradiesgeschichte wurde und wird sehr verschieden gedeutet, von buchstäblich bis hin zu symbolisch. Nach meinem Verständis sprach Gott nicht zur Schlange, sondern zum Cherub, der hinter der Schlange stand. Die Schlange wurde so zum Symbol.
Die braucht man nicht deuten, denn da steht eindeutig:
1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte;
:) Da steht aber nicht, dass diese sprechende "Schlange" in die Kategorie der "Feldtiere" gehört.

Man könnte die Worte auch so verstehen: Die "Schlange" (= Synonym für einen dämonischen Engel) als Mitbewohner des Paradieses war listiger als die Tiere, mit denen der Mensch lebte und deren Verhaltensweisen ihm bekannt und vertraut waren. Wie sollte der Mensch beim Auftreten des Widersachers Bosheit und Täuschung argwöhnen, die er bis dahin noch nicht kannte und weswegen er keine Erfahrungen mit der Lüge hatte, auf die er hätte zurückgreifen können?
( :mrgreen: :D DAS wird closs wohl gefallen... aber zum weiteren Verlauf des Sündenfalls und der Verantwortlichkeit des Menschen habe ich trotzdem eine andere Meinung als er... )

und sie sprach zu der Frau:....

14 Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange:....

Und nicht zu einem Cherub oder Satan ;)
Na ja, aber wer Offb. 12 und Offb. 20 liest, denkt wahrscheinlich auch nicht an ein "Tier des Feldes".
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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