Hölle lebenslänglich?

Rund um Bibel und Glaube
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Scrypt0n
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#871 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Scrypt0n » Sa 14. Mär 2015, 14:41

Samantha hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:somit kann er alles tun, was er will.
Nein, kann er nicht, da er auch dann etwas nicht machen kann, obwohl er es will, wenn es seine Machteinschränkung nicht erlaubt.
Ihr geht von einer falschen Position aus. Es geht nie darum, was er will oder kann, sondern er macht einfach.
Er ist also eine willenlose Marionette? :)
Zumal er natürlich auch nur das "einfach macht", was er machen kann - nicht das, was er nicht machen kann.

Samantha

#872 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Samantha » Sa 14. Mär 2015, 14:47

Scrypt0n hat geschrieben:Er ist also eine willenlose Marionette? :)
Zumal er natürlich auch nur das "einfach macht", was er machen kann - nicht das, was er nicht machen kann.
Jetzt bist Du aber unlogisch. Machen ist das Gegenteil von nicht machen. :geek:

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Scrypt0n
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#873 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Scrypt0n » Sa 14. Mär 2015, 14:49

Samantha hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Er ist also eine willenlose Marionette? :)
Zumal er natürlich auch nur das "einfach macht", was er machen kann - nicht das, was er nicht machen kann.
Jetzt bist Du aber unlogisch.
Nein; ich habe nur deine unlogische Aussage korrigierend erweitert.

Samantha hat geschrieben:Machen ist das Gegenteil von nicht machen. :geek:
Genau - du hat es erfasst! :0)

Ziska_Deleted

#874 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mi 14. Dez 2016, 08:31

... Sorry. Vertan!
Zuletzt geändert von Ziska_Deleted am Mi 14. Dez 2016, 08:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Münek
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#875 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Do 15. Dez 2016, 09:18

Ziska hat geschrieben:... Sorry. Vertan!
Machts nix, Schatz. Kann jedem passieren: Vertan vertan, sprach der Igel und stieg von der Bürste... :angel:

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sven23
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#876 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von sven23 » Sa 17. Dez 2016, 07:25

Auch Jesus war ein Kind seiner Zeit und teilte den Glauben an Hölle und Teufel.

"Es ist offensichtlich, dass Jesus auch die Vorstellung vom Gericht geteilt hat. Sie war
nicht nur in seiner Umwelt präsent, auch sein vermutlicher Lehrer Johannes der Täufer
hatte das bevorstehende Zorngericht Gottes als zentralen Punkt seiner Verkündigung im
Programm. Jesus ist ihm darin gefolgt. Und so wird oft übersehen, dass im Hintergrund
seiner frohen Botschaft die Gerichtspredigt steht. Deutlich wird dies in der Rede vom
Weltgericht, welches sich bei Matthäus findet.
..
Teufelsglaube, Höllenvorstellung und Gericht sind hier in typischer Weise verbunden
und werden von Jesus propagiert. Dass dieses Gleichnis vom Weltgericht dennoch von
den Gläubigen als positiv empfunden wird, liegt schlicht daran, dass sie sich selbst
unbewusst den geretteten Schafen zuordnen und deshalb wenig Mitgefühl für die haben,
die nicht gerettet werden. Zumal deren Schicksal hier noch als gerechte Strafe dargestellt
wird. Das Evangelium, so wie Jesus es verkündet, ist also nicht per se eine frohe
Botschaft. Es bringt für den Großteil der Menschen (Viele sind berufen, aber nur wenige
sind auserwählt, Mt 22,14) schlichtweg Verurteilung und ewige Höllenqualen mit sich.
Man kann die Verwunderung Franz Buggles nur teilen, wenn man realisiert, „daß
derselbe Jesus für die mangelhafte diesseitige Barmherzigkeit ewige jenseitige
Folterqualen androht, eine Unbarmherzigkeit, die die angeprangerte irdische
Unbarmherzigkeit unendlich übersteigt.“ (Buggle, Denn sie wissen nicht was sie glauben,
S. 24)"

Kubitza, Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Tyrion
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#877 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Tyrion » Sa 17. Dez 2016, 17:06

:thumbup: :clap:

Danke Sven für das Zitat! Kubitza bringt damit vieles auf den Punkt, was ich mit dem Thema "Zorngericht", "letztes Gericht" etc. assoziiere.

dass sie sich selbst
unbewusst den geretteten Schafen zuordnen und deshalb wenig Mitgefühl für die haben,
die nicht gerettet werden. Zumal deren Schicksal hier noch als gerechte Strafe dargestellt
wird.

Wunderbar auf den Punkt gebracht!

Denn sie wissen nicht was sie glauben

Der Titel trifft es. Zumindest dann, wenn diejenigen, die kein Mitleid gegenüber denen, die nicht gerettet werden (und es als gerecht ansehen) davon reden, dass sie nur Liebe allen gegenüber empfinden und sich trotz dieser Einstellung als empathifähig, gütig, mitleidend empfinden / sehen.

Sehr spannend.

Man kann die Verwunderung Franz Buggles nur teilen, wenn man realisiert, „daß
derselbe Jesus für die mangelhafte diesseitige Barmherzigkeit ewige jenseitige
Folterqualen androht, eine Unbarmherzigkeit, die die angeprangerte irdische
Unbarmherzigkeit unendlich übersteigt.“

Dieses Argument ist genau der Punkt, warum das meines Erachtens nicht mit einem "gütigen" Gott übereinstimmen kann. Ein Gott, der so extrem strafen würde, ist kein Gott - da wäre nichts göttlich.

Es liegt wohl in Ideologien begründet. Die Menschenrechtsverletzungen in vermeintlich atheistischen Ideologien (wie z.B. Stalinismus, chinesischer Sozialismus) werden ja auch von den Anhängern derselben ja auch ausgeblendet. Wer früher in China im Umerziehungslager saß, warja zurecht dort. Das Mitleid hielt sich in den Parteikadern auch in Grenzen. Die Loyalität zum Führer blieb ungebrochen.

Wer an ewige Höllenqualen real glaubt, der glaubt nicht an einen gütigen Gott. Sagt er, dass er trotzdem an einen gütigen Gott glaubt, den trifft Buggles "denn sie wissen nicht, was sie glauben" (toller Titel, wie gesagt).

Ich habe deshalb auch als Christ nie an eine ewige Verdammnis glauben können. ;)

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Halman
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#878 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Halman » Sa 17. Dez 2016, 23:17

Tyrion hat geschrieben:
Man kann die Verwunderung Franz Buggles nur teilen, wenn man realisiert, „daß
derselbe Jesus für die mangelhafte diesseitige Barmherzigkeit ewige jenseitige
Folterqualen androht, eine Unbarmherzigkeit, die die angeprangerte irdische
Unbarmherzigkeit unendlich übersteigt.“

Dieses Argument ist genau der Punkt, warum das meines Erachtens nicht mit einem "gütigen" Gott übereinstimmen kann. Ein Gott, der so extrem strafen würde, ist kein Gott - da wäre nichts göttlich.
Ich verwundere mich darüber, das Kubitza auf Basis sinnverzerrener Bibelübersetzung argumentiert, die bei sachgerechter Exegese des biblischen Grundtextes nicht haltbar ist.

Übrigens hatte ich dies hier schon seit Jahren erklärt.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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sven23
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#879 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von sven23 » So 18. Dez 2016, 08:55

Halman hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben:
Man kann die Verwunderung Franz Buggles nur teilen, wenn man realisiert, „daß
derselbe Jesus für die mangelhafte diesseitige Barmherzigkeit ewige jenseitige
Folterqualen androht, eine Unbarmherzigkeit, die die angeprangerte irdische
Unbarmherzigkeit unendlich übersteigt.“

Dieses Argument ist genau der Punkt, warum das meines Erachtens nicht mit einem "gütigen" Gott übereinstimmen kann. Ein Gott, der so extrem strafen würde, ist kein Gott - da wäre nichts göttlich.
Ich verwundere mich darüber, das Kubitza auf Basis sinnverzerrener Bibelübersetzung argumentiert, die bei sachgerechter Exegese des biblischen Grundtextes nicht haltbar ist.

Übrigens hatte ich dies hier schon seit Jahren erklärt.
Welchen Sinn hat Kubitza denn verzerrt?

"Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, wird dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch, dass schon jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem
Bruder sagt Du Dummkopf, wird dem Hohen Rat verfallen sein; wer aber sagt Du gottloser Narr, der wird der Hölle
des Feuers verfallen sein."

(Mt 5,21–22)

Dazu schreibt Kubitza:
"Die Strafe stünde doch dann in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum Vergehen? Und wäre Jesus dann nicht selbst von seinem Wort betroffen, wenn er die Schriftgelehrten als Natterngezücht bezeichnet, wie es oft berichtet wird?"

Da kann man ihm doch nur zustimmen.
Wie ich schon oft sagte, kommt an solchen Stellen das religiöse Eiferertum, fast schon Fanatismus, zum Vorschein, der nur Schwarz-Weiss Denken (entweder bist du für mich oder gegen mich) kennt. Vielleicht war der echte Jesus gar nicht der weichgespülte Bergpredigt-Jesus, den Mätthäus erfunden hat, sondern eher der fanatisierte Wanderprediger, der es sich mit der römischen Besatzungsmacht verscherzt hat. Das würde die Hinrichtung historisch plausibel machen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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lovetrail
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#880 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von lovetrail » So 18. Dez 2016, 09:30

sven23 hat geschrieben: Wie ich schon oft sagte, kommt an solchen Stellen das religiöse Eiferertum, fast schon Fanatismus, zum Vorschein, der nur Schwarz-Weiss Denken (entweder bist du für mich oder gegen mich) kennt. Vielleicht war der echte Jesus gar nicht der weichgespülte Bergpredigt-Jesus, den Mätthäus erfunden hat, sondern eher der fanatisierte Wanderprediger, der es sich mit der römischen Besatzungsmacht verscherzt hat. Das würde die Hinrichtung historisch plausibel machen.
Ja, wenn es gegen Jesus geht, kennt die literarische Phantasie wohl kaum Grenzen. :shock:
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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