Kann man ohne Wissen um das Christentum errettet werden?

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Pluto
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#81 Re: Kann man ohne Wissen um das Christentum errettet werden

Beitrag von Pluto » Di 18. Feb 2014, 16:22

ThomasM hat geschrieben:Und wie ist das mit Zeugenaussagen?
Zeugenaussagen sind anekdotische Evidenzen. Punkt.
Viele Prozesse sind nur durch Zeugenaussagen entscheidbar.
Vor Gericht vielleicht, aber in der Wissenschaft gelten, wie du sehr wohl weisst, sehr viel strengere Bedingungen der Reproduzierbarkeit und Falsifizierbarkeit.

Wie willst du da etwas naturwissenschaftlich nachweisen?
Bloss weil Jemand die Existenz von etwas behauptet, erfordert das nicht, dass man das ganze Universum absucht, und man es am Ende nicht findet. Es genügt, dass man die von anderen vorgebrachten Behauptungen als unzureichend, bzw. haltlos bezeichnet. Erachten wir nicht Skepsis als hinreichenden Beleg, dass es heute keine genügenden Gründe gibt an das Schloss der Götter auf dem Olymp zu glauben?

Wie ist das mit internen Zuständen des Gehirns?
Sie sind das was die Bezeichnung sagt... interne Zustände des Gehirns... Schwingungen neuronaler Netzwerke. Nur diese sind nachweisbar, nicht aber deren Inhalte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#82 Re: Kann man ohne Wissen um das Christentum errettet werden

Beitrag von ThomasM » Di 18. Feb 2014, 17:05

Pluto hat geschrieben: Vor Gericht vielleicht, aber in der Wissenschaft gelten, wie du sehr wohl weisst, sehr viel strengere Bedingungen der Reproduzierbarkeit und Falsifizierbarkeit.
Ja klar, aber Closs hat ja auch nicht behauptet, dass die Dinge, über die er redet, naturwissenschaftlich nachweisbar sind. Er hat von Realität gesprochen.
Wenn nun vor Gericht Dinge verhandelt werden, die nach deiner Aussage nicht real sind, dann ist die Konsequenz (z.B. Gefängnis, in den USA Todesstrafe) doch sehr bedenklich. Wir gehen täglich ganz selbstvertändlich mit Dingen um, die wir als real behandeln, von denen du behauptest, sie seien nicht real.

Pluto hat geschrieben: Sie sind das was die Bezeichnung sagt... interne Zustände des Gehirns... Schwingungen neuronaler Netzwerke. Nur diese sind nachweisbar, nicht aber deren Inhalte.
Aber wieder sind es die Inhalte, von denen wir ganz selbstverständlich ausgehen, dass sie real sind. Wenn jemand sagt "ich liebe..."oder "ich bin traurig..." oder so, dann muss man das ernst nehmen. Eine Abweisung ins Reich der Phantasie würde unser soziales Miteinander zerstören.

Was für einen Wert hat deine Definitin von Realität, wenn sie nur einen Teil unserer menschlichen Existenz erfasst?

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#83 Re: Kann man ohne Wissen um das Christentum errettet werden

Beitrag von closs » Di 18. Feb 2014, 17:49

Pluto hat geschrieben:Nicht nötig, denn beides gibt es nicht.
Das ist aber eine steile Setzung, die quer auf dem Weg geistiger Erkenntnis liegt.

Pluto hat geschrieben:Bloss weil Jemand die Existenz von etwas behauptet, erfordert das nicht, dass man das ganze Universum absucht
Das wäre eh der falsche Ort. :lol:

ThomasM hat geschrieben:Was für einen Wert hat deine Definitin von Realität, wenn sie nur einen Teil unserer menschlichen Existenz erfasst?
Das ist auch meine Frage: Was nehmen wir uns eigentlich heraus, wenn wir das, was "ist", nur dann anerkennen, wenn es mit unserer Wahrnehmung fassbar ist. - Reine Setzung.

michaelit
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#84 Re: Kann man ohne Wissen um das Christentum errettet werden

Beitrag von michaelit » Di 25. Feb 2014, 07:06

Zur OP,

ich denke so wurden und werden die meisten Leute errettet. Wir haben Sorgen und kriegen Probleme, dann haben wir Ideen, die von Gott kommen, Eingebungen und so, und nach ihnen handeln wir oder nicht, und wenn wir nach ihnen handeln, finden wir Lösungen, auch im gemeinschaftlichen Rahmen. Gott kommt zu uns als Sehnsucht nach Liebe, nach Schönheit, nach dem Guten, nach dem Richtigen, und meistens geben die Menschen dieser Sehnsucht irgendwie nach.

Ich glaube daß "Gott" vielleicht auch nicht die richtige Bezeichnung für Gott ist. Er ist größer als diese alten Vorstellungen und das Wort klingt auch nicht schön. Herr trifft es da schon eher, vor allem in anderen Sprachen wie in der Hebräischen, Adonai klingt einfach wunderhübsch.

Es gab ja Milliarden von Menschen vor Jesus, und Milliarden nach ihm die ihn nicht kennen konnten außer auf diese Weise. Jedenfalls wird ein Mensch nicht durch Missionare sondern durch Gott selbst errettet. Der christliche Glaube erlaubt meiner Ansicht nach einen ontologischen Sprung, statt passiv gerettet zu werden kann ich mit-tun, ich kann Gott besser kennen, ich kann etwas über Jesus, seinen Sohn, erfahren. Modernes Christentum bedeutet Erleuchtung und tieferes Leben als es ohne Beziehung zu Jesus möglich ist.

Auch ist Errettung manchmal ebenso ein falscher Begriff, denn nicht immer stecken wir wirklich so tief im Schlammassel. Ich glaube daß sich Errettung mehr auf die Menschheit als Zivilisation, auf die Welt bezieht, und auf Einzelne weniger. Ein Mensch darf sterben und zu Gott gehen, die Menschheit darf es nicht, und die Erde schon gar nicht.

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kamille
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#85 Re: Kann man ohne Wissen um das Christentum errettet werden

Beitrag von kamille » Di 25. Feb 2014, 10:00

michaelit hat geschrieben:Auch ist Errettung manchmal ebenso ein falscher Begriff, denn nicht immer stecken wir wirklich so tief im Schlammassel.
Hallo michaelit.
Viele Begriffe sind abgedroschen und mit unterschiedlichen Glaubensmustern belegt, daher wirken sie mit der Zeit als überholt.
Aber wenn man das alles übersehen kann, dann ist Errettung schon eine wahre Notwendigkeit, denn wer im lichtlosen Zustand lebet, für den ist das Licht die Rettung.
Wir stecken tiefer im Schlamassel als die meisten meinen.
Der Glaube alleine bringt nicht unbedingt Licht ins Dunkel, es wird die aktive Mitwirkung der Seele erfordert.
Wenn der Herr dir nur mal für einen Augenblick DAS GANZE erhellen würde, dann würdest du wissen, wie tief alle im Schlammassel stecken.

Einem Mystiker offenbarte Gott einmal, das die Menschen, wenn sie die ganze Wahrheit über ihren Seelenzustand wissen würden, sie vor Schreck und Angst sterben würden.
Der Herr aber ist gnädig und barmherzig und lehrt seine Menschenkinder nicht über solche schockierende Erkenntnisse, sondern langsam und liebevoll, behutsam und den freien Willen nicht vergewaltigend.
michaelit hat geschrieben: Ich glaube daß sich Errettung mehr auf die Menschheit als Zivilisation, auf die Welt bezieht, und auf Einzelne weniger.
Errettung beginnt immer beim Einzelnen, sowie Veränderung immer bei dir beginnt und nicht bei deinem Umfeld.
Wenn sich der Einzelne verändert, so wird das mit Sicherheit auch Kreise ziehen.
Und wer sagt denn, dass sich alles zugleich oder gleichzeitig entwickeln muß ?
Wenn wir in die Geschichte schauen, dann wissen wir doch, dass eine Nation dem Einzelnen immer hinterherhinkt.
michaelit hat geschrieben:Ein Mensch darf sterben und zu Gott gehen, die Menschheit darf es nicht, und die Erde schon gar nicht.
Doch, jeder und alles wird zu Gott gehen, nur in anderen Zeitläufen.

Lieben Gruß von kamille
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

Munro
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#86 Re: Kann man ohne Wissen um das Christentum errettet werden?

Beitrag von Munro » So 20. Mai 2018, 20:48

Pluto hat geschrieben: Ist es möglich, für Jemand der noch nie einen Christen kannte, noch nie die Bibel gelesen hat, der noch nie über Jesus was gehört hat, errettet wird?
Beispielsweise ein Eingeborener im Amazonas-Urwald, oder vielleicht ein Chinese vor tausend Jahren?

Nun, das will ich doch hoffen! :idea:
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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