Ein zeitlos geltendes Problem vor Augen...seeadler hat geschrieben:Ich denke, man nähert sich einer möglichen Erklärung, in dem man hier ein zeitlos geltendes Problem vor Augen hat. Also erst einmal erforscht, zu verstehen versucht, was könnte dann mit jener "Ursünde, und somit "Erbschuld" eigentlich gemeint sein.Magdalena61 hat geschrieben:Wie ist das denn nun mit der "Erbsünde", "Erbschuld"? Wie muß man diesen Begriff interpretieren?
Hmm. Ich überlege grad was du wohl damit meinen könntest?

Würde es dir was ausmachen, das ausführlicher zu erklären?
Den Bibelschreibern ging es vermutlich bei 1.Mose 3 um die uralte Frage der Menscheit, nach dem Upsrung des Todes. Warum altern wir, warum müssen wir sterben. Diese Frage beantworteten sie vor dem Hintergrund ihres damaligen Weltbildes.Im Grunde symbolisiert dann jener Baum einen entscheidenden Entwicklungsschritt für jeden einzelnen menschen... und in einem anderen thread bin ich ja darauf bereits eingegangen, indem ich beispielsweise auf den Zusammenhang zwischen Sexualität und Erkenntnis hingewiesen habe...also auch hier wieder sowohl die Verse davor und danach im Umfeld des Sündenfalls.
Unser heutiges Weltbild ist ein anderes. Wir wissen heute, dass auch der Mensch das Produkt eines langandauernden Prozesses der Entwicklung und Anpassung war bei dem, bei näherem Hinsehen keine Spur einer "lenkenden Intellgenz" auszumachen ist. Unser Erbmaterial stimmt zum einem verblüffend grossen Teil it dem aller anderen Lebewesen, selbst Pflanzen und Pilzen überein.
Der Bibelbericht vom Sündenfall ist ein Mythos. Man sollte nicht den Fehler begehen, diese allegorische Legnde mit einem wissenschaftlichen Bericht zu verweschseln. Darin geht es (imo) um die Frage: Woher kommt der Tod? Warum ist der Freund, der Lebensgefährte nun plötzlich tot?
Die Antwort finden wir in der Evolution der Geschlechter. Kurz gesagt: die sexuelle Fortpflanzung erfordert den Tod einer Generation, damit aus den Nachkommen Neues entstehen kann.
Warum empfinden viele (alle?) Christen, dass der Sündenfall für sie so real ist?
Vielleicht weil für sie der Mensch und sein Tod so tief mit dem Begriff der Sünde verwoben ist. Darum brauchte es in der damaligen Zeit eine Geschichte wie sie in 1.Mose 3 erzählt wird, um den Zustand der Menschen zu rklären. Das der Text ein Mythos ist, tut der Botschaft keinen Abbruch.