Man fragt sich, was hält eigentlich einen „Gläubigen“ davon ab, einfach mal nachzuschauen, wie es sich denn so mit der
Homosexualität im römischen Reich verhalten hat?
Wäre es nicht sagenhaft gut, wenn man wenigstens mal einen Verdacht aufbauen könnte, was diese alten Texte denn so generell „verabscheut“ haben?
Hier ein kleiner Auszug aus dem Link:
Der sozialkonzeptionelle Rahmen, in den die Ordnung des Geschlechtslebens in Rom eingebettet war, ist geprägt durch die Kategorien von Aktivität versus Passivität beziehungsweise Freiheit (römische Bürger, freie Provinziale) versus Unfreiheit (Sklaven, Freigelassene): „Die zentrale Differenz, die das gesamte Geschlechtsleben bestimmt – zumindest in seiner diskursiven Repräsentation – ist deshalb die zwischen Herrschaft und Unterwerfung, Macht und Ohnmacht, Aktivität und Passivität. Diese Differenz ist für die römische Mentalität bedeutsamer als die Geschlechterdifferenz. So erscheinen passiv alle Sklaven beiderlei Geschlechts, der Jüngere, der Ärmere und der, der sich bezahlen lässt.“
Es hat also mit der heutigen Homosexualität nichts zu tun, was in der Antike im römischen Reich praktiziert wurde und unter dem die Unterschicht gelitten hat.
Woran liegt es bei den „Gläubigen“, dass sie hier ein Brett vor dem Kopf haben?
Sind das zu viele Wörter oder schreckt der Begriff „Differenz“ ab?
Es wurden Menschen zu gleichgeschlechtlichen Handlungen gezwungen, obwohl sie nichts damit zu tun haben wollten.
Ein „Knabenschänder“ zeichnet sich nicht nur wegen des Begriffs „Knabe“ aus, sondern er muss schon auch noch „schänden“ – im Sinne von Vergewaltigung.
Interessant ist auch, dass den „Gläubigen“ beim Auflisten ihrer „wertvollen Bibel-Fundstellen“ nicht aufzufallen scheint, dass die Sklaverei
nicht in der jeweiligen Liste vorkommt, dabei geht es im römischen Reich exakt um das Spannungsverhältnis „Frei gegen Unfrei“.
So manch ein „Gläubiger“ ist sich vermutlich „Gott genug“, um zu entscheiden, wie die einzelne Bibelstelle zu verstehen ist.
„Wozu braucht es einen Unsichtbaren, wenn man selbst lesen und schreiben kann?“