Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt?

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Martinus
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#301 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von Martinus » Do 21. Nov 2013, 16:12

Vitella hat geschrieben:
den Vater anzurufen ist natürlich in Ordnung, aber zu Jesus nicht Reden zu dürfen ist wieder ein Gesetz bei den ZJ.


Das ist interessant. Gib uns bitte eine Quelle dafür.
Angelas Zeugen wissen was!

Rembremerding
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#302 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von Rembremerding » Do 21. Nov 2013, 17:18

Martinus hat geschrieben:
Vitella hat geschrieben:
den Vater anzurufen ist natürlich in Ordnung, aber zu Jesus nicht Reden zu dürfen ist wieder ein Gesetz bei den ZJ.


Das ist interessant. Gib uns bitte eine Quelle dafür.

@Vitella, nehme ich an, bezieht sich darauf, dass Christus Jesus von den ZJ nicht angebetet werden darf.
Im übrigen steht in einem Wachtturmartikel vom 15.12.1994 (Hervorhebung von mir):
Wie kommuniziert Jesus heute mit seinen wahren Nachfolgern? Als Veranschaulichung diene das, was Paulus über die Versammlung gesalbter Christen schrieb. Er verglich sie mit einem Leib und Jesus Christus mit dem Haupt. Das ‚Haupt‘ versorgt die Glieder des geistigen Leibes mit dem, was sie benötigen, durch ‚Gelenke und Bänder‘ oder die Mittel und Vorkehrungen, durch die seine Versammlung mit geistiger Nahrung versorgt wird und Anleitung erhält (Kolosser 2:19). In ähnlicher Weise gebraucht Jesus heute ‚Gaben in Form von Menschen‘ oder geistig befähigte Männer, die in der Versammlung die Führung übernehmen und nötigenfalls Zurechtweisung erteilen. Es ist nicht vorgesehen, daß die Glieder der Versammlung direkt mit Jesus Kontakt aufnehmen oder zu ihm beten, sondern sie sollen – ja müssen – auf alle Fälle zu Jesu Vater, Jehova Gott, beten (Epheser 4:8-12).
Also, wenn man mit Christus Jesus Kontakt aufnehmen will, nur über "geistig befähigte Männer"
Aber diese "Stille" gegenüber dem Herrn war bei den ZJ nicht immer so. In ihrem Glaubensbuch "Die Harfe Gottes" von 1929 heißt es auf Seite 177 (Hervorhebung durch mich):
Niemand ist imstande, diese Dinge zu verstehen und wert zu schätzen, ausgenommen diejenigen, die ihre Herzen dem Herrn hingegeben haben. Der Apostel Paulus sagt: "Der natürliche Mensch nimmt nicht an (begreift nicht), was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird." (1. Korinther 2:14) Jehova hat es so angeordnet, daß nur diejenigen, deren Sinn durch den heiligen Geist erleuchtet ist (was auf ihre Weihung, Rechtfertigung und Annahme durch den Herrn folgt), das Geheimnis Gottes verstehen und wertschätzen können.
und wie ging diese Weihe lt. ZJ vor sich? Das steht im selben Buch auf Seite 181 (Hervorhebungen durch mich):
Der nächste Schritt für den, der ein Christ werden möchte, ist somit, sich zu weihen, das heißt sich ganz dem Herrn und seinen Anordnungen zu übergeben. Dies mag er tun, indem er, kurz gefaßt sagt: Gepriesener Herr, ich übergebe mich allen deinen Anordnungen; hier bin ich. Tue mit mir nach deinem heiligen Willen. Ich wünsche deinen Willen zu tun. Weder der Herr Jesus noch der himmlische Vater zwingt irgend jemand, sondern wir müssen aus eigenem freien Willen zum Herrn kommen, in dem wir seine Hilfe suchen. Dass dies notwendig ist, um ein Nachfolger Jesu zu werden, ist klar in den Worten des Meisters ausgedrückt, wenn er sagt: "Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach." (Matth. 16:24) Sich selbst verleugnen bedeutet sich bereit erklären, seinen selbstsüchtigen Lauf aufzugeben und den Willen des Herrn zu tun. Es bedeutet eine völlige und vollständige Übergabe seiner selbst an den Herrn. Dies bedeutet Weihung: sich selbst gänzlich beiseite setzen, um des Herrn Willen zu tun
Wirklich schöne Worte aus den alten Tagen der Organisation. :Herz:
Doch auch in neueren Schriften werden ZJ aufgefordert den Herrn anzubeten, wenn sie es nur tun würden. So im 1988 erschienenen Buch "Die Offenbarung, Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!" auf Seite 319, Absatz 19:
Mit Johannes beten wir somit inbrünstig: "Amen! Komm, Herr Jesus."
Der Herr zieht ZJ an sich, vertrauen wir darauf und glauben wir an ihn! :Herz:
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Vitella
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#303 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von Vitella » Do 21. Nov 2013, 17:24

Martinus hat geschrieben:
Vitella hat geschrieben:
den Vater anzurufen ist natürlich in Ordnung, aber zu Jesus nicht Reden zu dürfen ist wieder ein Gesetz bei den ZJ.


Das ist interessant. Gib uns bitte eine Quelle dafür.

Ich denke die kennst Du sehr gut, ich hab das im Bibelstudium mit ZJ gelernt, man darf nicht mit Jesus reden, sondern immer nur mit Jehova und nicht etwa mit Gott, nein, nur mit Jehovas.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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Naqual
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#304 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von Naqual » Do 21. Nov 2013, 17:36

Vitella hat geschrieben: im Bibelstudium mit ZJ gelernt, man darf nicht mit Jesus reden, sondern immer nur mit Jehova und nicht etwa mit Gott, nein, nur mit Jehovas.

Da sind die ZJ m.E. nur konsequent. Man kann es auch ganz gut vertreten - so argumentativ.
Jesus sagt, er müsse gehen, sonst könne der Heilige Geist nicht kommen, der die Gemeinde an alles erinnern wird.
Wenn Jesus nicht mehr da ist, warum zu ihm beten? Da ist die Erscheinungsform Gottes, der Heilige Geist.
Das andere ist, wenn man Jesus für ein gottgleiches Wesen hält, aber nicht für Gott selbst, ist es um so wesentlicher, Jesus allenfalls zu verehren, vielleicht auch in tiefer Erfurcht und Bewunderung, aber die Anbetung gehört dem einzigen Gott, der bei den Aramäern Jahwe/Jehova genannt wurde.

closs
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#305 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von closs » Do 21. Nov 2013, 19:13

Naqual hat geschrieben: Da ist die Erscheinungsform Gottes, der Heilige Geist.
Das ist ja der große Streitpunkt: Die Trinitarier verstehen auch Jesus als Selbstoffenbarung Gottes. - Dafür gibt es auch gute Argumente.

Das Gescheiteste ist, man betet zu Gott (also weder zum Vater noch zum Sohn noch zum HG), weil man dann nichts falsch machen kann. Andererseits versteht es Gott sehr gut, wenn er gemeint ist, auch wenn es über Jesus geht. - Möglicherweise ist das alles nur theologisch relevant, aber nicht geistig.

jk80
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#306 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von jk80 » Fr 22. Nov 2013, 00:59

Hallo!
Vitella hat geschrieben:da steht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Also im selben Namen aller Drei. Ist ziemlich deutlich, dass alle dieselben Namen haben weil alle dasselbe in anderer Form sind.
In Matthäus 28, 19 geht es nicht um einen "Rufnamen", den sich Vater, Sohn und heiliger Geist teilen. Hier geht es um die Anerkennung von Autorität! Ein Beispiel:
Im Dezember 1638 erschien im Lager des kaiserlichen Heeres in Landshut Graf Philipp von Mansfeld und verhaftete Feldmarschall Götz im Namen des Kaisers und des Kurfürsten von Bayern.

Quelle: http://www.koni.onlinehome.de/ausfuehrl ... frames.htm
Kaiser und Kurfürst waren weder "wesensgleich", noch teilten sie sich einen "Rufnamen". Sie konnten aber durchaus eine Autorität darstellen, weil der Kurfürst Autorität vom Kaiser erhalten hatte.
Vitella hat geschrieben:ZJ sprechen es nicht aus, weil sie nicht auf alle Drei taufen...
Bitte unterlasse solche Unterstellungen. Ich hatte dir bereits geschrieben, warum bei der Taufe keine "Taufformel" aufgesagt wird...

LG, jk80

jk80
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#307 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von jk80 » Fr 22. Nov 2013, 09:02

Hallo!
Münek hat geschrieben:wieso hat Jesus selbst den Namen "Jehova" in den Evangelien eigentlich so
auffallend gemieden?
Weisst du denn sicher, dass er das getan hat? In Matthäus 4, 7 zitiert Jesus aus 5. Mose 6, 16 (hier zitiert aus der Elberfelder 1871):
Ihr sollt Jehova, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn zu Massa versucht habt.

In Matthäus 22, 37 zitiert Jesus aus 5. Mose 6, 5 (hier zitiert aus der Elberfelder 1871):
Und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.

In Matthäus 22, 44 zitiert Jesus aus Psalm 110, 1 (hier zitiert aus der Elberfelder 1871) :
Jehova sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!

In Lukas 4, 17-19 zitiert Jesus aus Jesaja 61, 1-2 (hier zitiert aus der Elberfelder 1871):
Der Geist des Herrn, Jehovas, ist auf mir, weil Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen, weil er mich gesandt hat, um zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers den Gebundenen; um auszurufen das Jahr der Annehmung Jehovas und den Tag der Rache unseres Gottes und zu trösten alle Trauernden;

Jesus hat ganz offensichtlich sehr gerne Teile des ATs zitiert, in denen das Tetragram auftaucht!
Münek hat geschrieben:Könnte es sein, dass Jesus wie seine Zeitgenossen die (im Übrigen nicht bekannte!)
Aussprache des Gottesnamens "JHWH" einfach aus Ehrfurcht und religiöser Scheu vermied?
Warum findet sich denn im AT kein treuer Gottesmann, der es aus "Ehrfurcht" und "religiöser Scheu" vermied, den Namen Gottes auszusprechen? Ganz offensichtlich, weil Diener Gottes diesen Namen liebten und gebrauchten! Es gibt keine Schriftstellen, die rechtfertigt, was die Juden in Bezug auf den Namen "JHWH" taten. Was Jesus von den "mündlichen Überlieferungen" der religiösen Führern hielt, kann man in Matthäus 15, 7-9 (hier zitiert aus der Zürcher Bibel 1931) lesen:
Ihr Heuchler, trefflich hat über euch Jesaja geweissagt: «Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit weg von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie Lehren vortragen, welche Gebote von Menschen sind.»

Den Namen Gottes nicht auszusprechen war ein Gebot von Menschen! Die Vorstellung, dass Jesus und seine Nachfolger sich an ein solches Gebot gehalten hätten, ist absurd!
Münek hat geschrieben:Und dass er nicht den "Namen Gottes", sondern schlicht Gott selbst, und
zwar als seinen Vater und seinen Mitmenschen Gott auch als deren Vater bekannt
machen wollte?
Also hat Jesus sich in Johannes 17, 6 + 26 etwas "unglücklich" ausgedrückt? Dort ist ausdrücklich vom "Namen" Gottes die Rede. Dieser Name hat sich NIE geändert:

Offenbarung 19, 1 (hier zitiert aus der Albrecht Bibel 1926).
Dann hörte ich, wie eine große Schar im Himmel mit lauter Stimme sang: / Halleluja! Das Heil, die Herrlichkeit und Macht gehören unserem Gott.

Zu "Halleluja" hat Albrecht diese Fußnote eingefügt:
D. h. Preist Jah! Jah ist zusammengezogen aus Jahwe (Jehova).
Im übrigen war es für die Juden nichts neues, Gott als "Vater " anzusprechen (2. Mose 4, 22; 5. Mose 32, 6; Jesaja 63, 16; Jeremia 3, 19)...

LG, jk80

closs
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#308 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von closs » Fr 22. Nov 2013, 10:01

Beim Überfliegen habe ich festgestellt, dass im jüdischen (!) NT da "Adonai" steht. - Muss jetzt aber weg.

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#309 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von jk80 » Fr 22. Nov 2013, 10:16

Hallo!

Auffällig ist, dass es in jedem Thread über die NWÜ (egal in welchem Forum), so gut wie gar nicht um die NWÜ (geschweige denn irgendwelche Übersetzungsvarianten) geht, sondern immer nur darum, was an den Zeugen Jehovas alles falsch ist. Ich deute das mal als Hinweis darauf, dass die NWÜ anscheinend doch nicht so schlecht ist, wie der eine oder andere Experte zu wissen glaubt. Immerhin sind wir schon auf Thread-Seite 31 angelangt und wissen bislang nur, dass man an einigen Stellen "kyrios" (Herr) mit "Jehova" übersetzt hat. Da andere Übersetzer an allen Stellen JHWH mit "Herr" übersetzen, ist das noch nichts wirklich sensationelles...

Um die Frage in der Überschrift zu beantworten: JA! Die Neue Welt Übersetzung ist tendenziös übersetzt! Das liegt daran, dass es völlig unmöglich ist, die Bibel völlig frei von theologischen Tendenzen zu übersetzen. Wann immer es mehr als nur eine Übersetzungsmöglichkeit gibt, ist ein Übersetzer gezwungen, den Text zu interpretieren, indem er sich für eine der gegebenen Möglichkeiten entscheidet. Deshalb hätte man auch anders fragen können:

-Ist die Elberfelder Bibel eine tendenziöse Übersetzung?
-Ist die Schlachter 2000 eine tendenziöse Übersetzung?
-Ist die Einheitsübersetzung eine tendenziöse Übersetzung?

Die Antwort lautet immer JA!
LG, jk80

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Vitella
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#310 Die obligatorische Vorweihnachtsfrage

Beitrag von Vitella » Fr 22. Nov 2013, 11:18

abgetrennt aus: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt
Martinus hat geschrieben:tendenziös ist sie zu genau. Das verwirrt die Leser. ;)

wo in der Bibel steht eigentlich, dass man keinen Geburtstag feiern darf.?
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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