closs hat geschrieben:damit wird Gott zu einem Geist in der Flasche reduziert, an der man reiben muss, dass er herauskommt.
Die Protestanten lehren Ähnliches. Sie kennen ebenfalls "Sakramente", aber nur zwei: Die Taufe und das Abendmahl.
Der Definition Melanchthons folgend ist ein Sakrament eine symbolisch-rituelle Handlung aus Glauben, die sich auf einen Akt der Stiftung zurückführen lässt und bei den Empfängern Heil (Gnade) wirkt. Sakramente sind Zeichen, durch die Gott mit den Menschen in Verbindung tritt. Bei der Taufe geschieht dies durch Wasser, was auf einen Reinigungsvorgang hinweist, beim Abendmahl ist es Essen (Brot) und Trinken (Wein). Der Sinn dieser Handlungen liegt nicht in der ursprünglichen Bedeutung - bei der Taufe sich zu reinigen, beim Abendmahl satt zu werden -, sondern diese Vorgänge weisen über sich hinaus.
ekd.de
So weit weg sind sie da nicht von den Katholiken. Man fragt sich, ob Gott tatsächlich immer bereitwillig "mitmacht", wenn Menschen einen Termin ansetzen, an welchem sie rituelle Handlungen vornehmen und erwarten, dass Gott pünktlich erscheint und wunschgemäß "unterschreibt".
Evangelikale kritisieren diese Praxis, aber sie tun dasselbe: Sie machen Pläne, treffen Entscheidungen und agieren... und Gott soll sich dazu bekennen. Wie ist das mit den "Heilungsgottesdiensten" oder der "Geistestaufe" der Charismatiker? Diese Christen lehren die Notwendigkeit einer gesonderten "Taufe mit dem Hl. Geist", die meist durch Handauflegung aktiviert wird, und das Sprachenreden gilt als "Beweis" für eine "erfolgreich" absolvierte Geistestaufe.
In verschiedenen Abteilungen hört man immer wieder: Nach einem "Übergabegebet" sei der Sünder "errettet". Dazu warnt man die Neubekehrten noch, bloß nicht! die Gebote Gottes in ihrem Leben aktiv umzusetzen, denn das sei ja ein Versuch, durch gute Werke in den Himmel zu kommen.
Ein Christ müsse "eine persönliche Beziehung zu Gott haben" und Gott habe einen "Plan für sein Leben". (Wo) Steht so etwas in der Bibel?
closs hat geschrieben:Kritisch sehe ich das Postulat der RKK, dass eine gültige eucharistische Umwandlung nur durch einen Priester geschehen könne -
Nach Auffassung der Katholiken repräsentiert der Priester den HERRN "in persona christi", also "stellvertretend".
Ob man das glaubt oder nicht, sei dahingestellt.
Auch für Katholiken gilt, dass sie ihrer Erkenntnis; ihrer Überzeugung gemäß leben und handeln müssen.
1358 Wir müssen somit
die Eucharistie betrachten
- als
Danksagung und Lobpreis an den Vater;
- als
Opfergedächtnis Christi und seines Leibes;
- als
Gegenwart Christi durch die Macht seines Wortes und seines Geistes.
Katechismus der Katholischen Kirche
Wenn man die verlinkte Seite von oben her liest, dann ist die Argumentationsführung schlüssig. Viele der Kritiker wissen gar nicht, wie viel Biblisches im Katechismus enthalten ist; durch Angaben der Bibelstellen richtig und sauber belegt.
Und dann kommt noch etwas
hinzu, wie z. B. bei
Nr. 1373, ab "in seinen Sakramenten".
Andere Konfessionen haben
andere "Speziallehren", die ebenfalls anfechtbar sind.
LG