"Ich bin doch gar nicht verheiratet"

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Hemul
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#21 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von Hemul » Di 19. Apr 2016, 23:51

Magdalena61 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Marias Worte an den Engel zeigen unmissverständlich, dass es damals in Judäa nicht üblich war vor der Heirat mit einem Mann "eins" zu sein.
Maria war mit Josef verlobt. Einer verlobten Jungfrau, die von einem anderen Mann als dem Verlobten geschwängert wurde, drohte die Todesstrafe, wenn sie das Date mit dem anderen Mann innerhalb der Stadt gehabt hatte.
Darum geht es hier doch überhaupt nicht. Maria war mit Joseph verlobt. Während dieser unverheirateten Zeit hatten beide nachweislich keinen GV-Punkt-aus. Später In ihrer verheirateten Zeit bekamen beide dann noch weitere Kinder.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#22 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von closs » Mi 20. Apr 2016, 00:08

Hemul hat geschrieben:Später In ihrer verheirateten Zeit bekamen beide dann noch weitere Kinder.
Es gibt Stimmen, die sagen NEIN dazu - persönlich habe ich dazu keine Meinung.

Hemul hat geschrieben:dass es damals in Judäa nicht üblich war vor der Heirat mit einem Mann "eins" zu sein.
Das stimmt - aber war es nicht so, dass eine Verlobung automatisch zur Verheiratung wurde, wenn beide "sich erkannten"?

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Magdalena61
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#23 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von Magdalena61 » Mi 20. Apr 2016, 00:19

Hemul hat geschrieben: Maria war mit Joseph verlobt. Während dieser unverheirateten Zeit hatten beide nachweislich keinen GV-Punkt-aus. Später In ihrer verheirateten Zeit bekamen beide dann noch weitere Kinder.
:wave:
Ja, das ist richtig.
Aber kann man aus der Entscheidung der beiden eine Verhaltensvorschrift für die Christen von heute ableiten?

Wir sind ja nicht in Israel vor 2000 Jahren, und hier sind die Sitten etwas anders.

Die staatliche Obrigkeit akzeptiert "Ehen ohne Trauschein". Einvernehmlicher vorehelicher GV wird weder bestraft noch verfolgt. Es ist nicht zwingend vorgeschrieben, standesamtlich zu heiraten. Also fällt die Begründung "Obrigkeit" weg.

Bliebe: Die jeweilige Kirchen- oder Gemeindetradition, welcher die Mitglieder verpflichtet sind, sofern diese nicht konträr zu den Weisungen der Bibel stehen.

Das Gemeinde- oder Kirchegesetz ist nicht überall gleich. Man denke nur an die Homo- Ehe. In den meisten christlichen Konfessionen wird sie geächtet, in einigen ist sie "erlaubt"; die Kandidaten dürfen sogar innerhalb der Gemeinde heiraten.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Hemul
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#24 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von Hemul » Mi 20. Apr 2016, 00:26

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Später In ihrer verheirateten Zeit bekamen beide dann noch weitere Kinder.
Es gibt Stimmen, die sagen NEIN dazu - persönlich habe ich dazu keine Meinung.
Ich aber doch. Und diese habe ich mir an Hand folgender Aussagen in Matthäus 12:46+47 u. Johannes 7:1-5 gebildet:
46 Während Jesus noch zu der Menschenmenge sprach, waren seine Mutter und seine Brüder angekommen. Sie blieben vor dem Haus und verlangten, ihn zu sprechen. 47 "Deine Mutter und deine Brüder sind draußen und fragen nach dir", sagte ihm einer.
Ungläubige Brüder
1 Jesus blieb noch eine Zeit lang in Galiläa und zog von Ort zu Ort. Er mied Judäa, weil die führenden Männer des jüdischen Volkes seinen Tod beschlossen hatten. 2 Kurz bevor die Juden ihr Laubhüttenfest feierten, 3 sagten seine Brüder zu ihm: "Geh nach Judäa, damit deine Jünger auch dort sehen können, was für Wunder du tust. 4 Wer bekannt werden möchte, versteckt seine Taten doch nicht. Falls du wirklich so wunderbare Dinge tust, dann zeige dich auch vor aller Welt." 5 Denn nicht einmal seine Brüder glaubten an ihn.
Wer hat jetzt hier recht-die Katholiken oder die Bibel? :roll:
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Hemul
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#25 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von Hemul » Mi 20. Apr 2016, 00:34

Magdalena61 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Maria war mit Joseph verlobt. Während dieser unverheirateten Zeit hatten beide nachweislich keinen GV-Punkt-aus. Später In ihrer verheirateten Zeit bekamen beide dann noch weitere Kinder.
:wave:
Ja, das ist richtig.
Aber kann man aus der Entscheidung der beiden eine Verhaltensvorschrift für die Christen von heute ableiten?
Wir sind ja nicht in Israel vor 2000 Jahren, und hier sind die Sitten etwas anders.
Aber der Gott der Bibel ändert sich nicht-noch passt er sich den Sitten der Völker an. Kannste nachfolgend feststellen:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 10#p197459
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#26 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von Hemul » Mi 20. Apr 2016, 00:59

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:dass es damals in Judäa nicht üblich war vor der Heirat mit einem Mann "eins" zu sein.
Das stimmt - aber war es nicht so, dass eine Verlobung automatisch zur Verheiratung wurde, wenn beide "sich erkannten"?
Gemäß 5.Mose 22:13-19 mussten aber offensichtlich alle Frauen in Israel bei ihrer Verheiratung damals noch eine unberührte Jungfrau sein:
Rechtsschutz für eine verleumdete Frau
13 Wenn jemand eine Frau heiratet, mit ihr verkehrt, sie dann aber nicht mehr liebt 14 und sie deshalb in schlechten Ruf bringt, indem er öffentlich erklärt: "Als ich mit dieser Frau die Ehe vollziehen wollte, stellte ich fest, dass sie keine Jungfrau mehr war!", 15 dann sollen der Vater und die Mutter der jungen Frau das Beweisstück ihrer Jungfräulichkeit zu den Ältesten der Stadt ans Tor bringen. 16 Der Vater der jungen Frau soll zu den Ältesten dort sagen: "Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben, aber er liebt sie nicht mehr 17 und bringt sie in schlechten Ruf, indem er öffentlich erklärt: 'Als ich mit dieser Frau die Ehe vollziehen wollte, stellte ich fest, dass sie keine Jungfrau mehr war!' Dies hier ist das Beweisstück für die Jungfräulichkeit meiner Tochter." Dabei sollen sie das Tuch vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. 18 Dann sollen die Ältesten sich den Mann vornehmen und auspeitschen. 19 Außerdem sollen sie ihm eine Geldbuße von 100 Silberstücken4 auferlegen, weil er eine Jungfrau aus Israel in schlechten Ruf gebracht hat, und diese dem Vater der jungen Frau geben. Er aber muss die Frau zeitlebens behalten und darf sie nicht verstoßen.
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closs
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#27 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von closs » Mi 20. Apr 2016, 08:31

Hemul hat geschrieben:Und diese habe ich mir an Hand folgender Aussagen in Matthäus 12:46+47 u. Johannes 7:1-5 gebildet:
´Wenn das wörtlich zu verstehen ist, hast Du recht.

Hemul hat geschrieben: sagten seine Brüder zu ihm
Das würde ich eher verstehen als "Brüder im Geist". - Noch heute nennen sich Priester untereinander "Mitbrüder":

Hemul hat geschrieben:Gemäß 5.Mose 22:13-19 mussten aber offensichtlich alle Frauen in Israel bei ihrer Verheiratung damals noch eine unberührte Jungfrau sein
Natürlich. - Wenn "Verheiratung" gleichzusetzen ist mit erstem Geschlechtsverkehr, geht es ja gar nicht anders. - Vielleicht ist es so gemeint, dass der Geschlechtsverkehr nur erstmal mit jemanden vollzogen werden darf, der der endgültige Partner sein soll.

Ich weiss schlicht und ergreifend nicht, ob "Heirat" mit einer Zeremonie verbunden sein MUSSTE. - Jedenfalls meine ich zu wissen, dass ein ungeplanter erster Geschlechtsverkehr sozial entschärft war, wenn man danach heiratete - dann galt man als jungfräulich in die Ehe gekommen.

Samantha

#28 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von Samantha » Mi 20. Apr 2016, 08:58

Hat man damals die Beweisstücke tatsächlich aufbewahrt? Wie sollten denn die Eltern daran kommen? Die kann doch der Mann verschwinden lassen. Schlimm finde ich auch, dass Frauen bestraft wurden, wenn sie vergewaltigt wurden und ihnen auch eine Zwangsheirat mit dem Täter drohte.
Aber es stimmt, ein GV vor der Ehe war verboten, denn als Maria schwanger war, musste umgehend geheiratet werden, da eine Schwangerschaft vor der Ehe als Schande galt. Joseph und Maria galten noch nicht als verheiratet, und er konnte sie noch "entlassen". Ich denke auch, dass es für die Frau sicherer war zu warten, um eine vorzeitige Schwangerschaft zu vermeiden und evtl. damit zu rechnen, vom Zukünftigen noch abgelehnt zu werden.

Rembremerding
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#29 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von Rembremerding » Mi 20. Apr 2016, 09:42

closs hat geschrieben:Das würde ich eher verstehen als "Brüder im Geist". - Noch heute nennen sich Priester untereinander "Mitbrüder":

Dies auch, aber ebenso:
Das hebräische Wort ('ach), welches ins Griechische mit "Brüder" (adelphoi) übersetzt wird, bedeutet neben Bruder ebenso Cousin, Neffe, Volks-oder Berufsgenosse. Im AT wird beispielsweise Lot als 'ach von Abraham bezeichnet. Man kann also aus der Bibel nicht zweifelsfrei ableiten, ob Jesus tatsächlich noch Geschwister hatte, da sind sich die Exegeten einig.
Ein wichtiges Indiz für Jesus als Marias einzigen Sohn jedoch sind des Herrn Worte am Kreuz, als er Maria, seine Mutter, dem Jünger Johannes anvertraut, was einem juristischen Akt gleichkam. Nach jüdischen Recht hat beim Tod des ältesten Sohnes der zweitälteste die Pflicht sich um seine Mutter zu kümmern, wenn sie Witwe ist. Jesu Worte sind im nicht-geistigen Sinn nur erklärbar, wenn er eben keine leiblichen Brüder mehr hatte und mit Johannes quasi einen Stellvertreter zur weiteren Versorgung seiner Mutter ernannte. Ein solcher Rechtsakt war damals im jüdischen Recht möglich.

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Samantha

#30 Re: "Ich bin doch gar nicht verheiratet"

Beitrag von Samantha » Mi 20. Apr 2016, 10:05

Rembremerding hat geschrieben:Man kann also aus der Bibel nicht zweifelsfrei ableiten, ob Jesus tatsächlich noch Geschwister hatte, da sind sich die Exegeten einig.
In Matthäus 13, 55-56 steht aber:
55 Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas? 56 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns?

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