Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Rund um Bibel und Glaube
piscator
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#11 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von piscator » Fr 15. Jun 2018, 13:01

Ich hatte vor Jahren am Rand mit zwei kleineren Beratungsfirmen im Umkreis der Automobilhersteller zu tun. Ich bin durch Zufall dort hingekommen, da ich Mandanten in England und in Frankreich habe und als Spezialist für Kreditwesen im Ausland bekannt war.

Da hatte fast jeder irgendeine extrem wichtig klingende Tätigkeitsbezeichnung, bei deren Nennung man vor Ehrfurcht fast erstarrt ist. Natürlich alles in Englisch oder was diese Leute als Englisch ansahen. Da wimmelte es nur so vor CEOs, CFOs, Senior Assistant Managern, Deputy Sales Managern, usw.
Natürlich waren alle per Sie mit Vornahmen, man kann sich vor wie bei einer Folge von irgendeiner dämlichen Anwaltsserie am Nachmittag im Proll-TV.

Als die dann überraschend ein paar Wochen nach Kairo flogen, um dort Unternehmen zu suchen, die für die deutsche Automobilindustrie C- und D-Teile produzieren sollten, wurde es peinlich. Englisch konnte kaum einer, französisch schon gleich gar nicht und mit den kulturellen Besonderheiten des arabischen Raums kannte sich auch niemand aus. Von systematischer Arbeit keine Spur. Dazu Beratungsresistenz. Die dachten tatsächlich, man fliegt mach Kairo, holt sich dort bei einer Bank einen Haufen Geld und dreht das ganz große Rad.

Letztendlich waren das alles Leute aus der mittleren Managementebene, die irgendwann ihren Job verloren oder von selbst kündigten, um Imperien aufzubauen.
Typische Schaumschläger, Spesenritter und Angeber, die eine gewisse Zeit im Umkreis der Industrie ihr Unwesen treiben konnten.

Gut, ich war mehr aus Zufall dabei. Ich habe mein Honorar bekommen und in der Zeit einiges gelernt.
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PeB
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#12 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von PeB » Fr 15. Jun 2018, 16:48

Flavius hat geschrieben:Mit geht es darum, dass die beiden Lager (Wissenschaft u Glaube ) keinesfalls so große Gegensätze darstellen oder darstellen müssen!!
Sehe ich genauso. Es handelt sich um unterschiedliche Perspektiven aus denen heraus die Welt jeweils anders aussieht.

closs
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#13 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von closs » Fr 15. Jun 2018, 23:55

piscator hat geschrieben: Englisch konnte kaum einer, französisch schon gleich gar nicht ... . Von systematischer Arbeit keine Spur. Dazu Beratungsresistenz.
Hui - das kommt mir bekannt vor. - Ich habe mal an einem "Institut für angewandte Betriebswirtschaft", die unter Leitung eines BWL-Professors stand, einen Controlling-Abschluss gemacht, weil ich sowas beruflich intern und den Banken gegenüber gebraucht habe. - Dort wurde uns immer wieder eingebleut: "Stellen Sie niemals jemanden ein, der seine formativen Jahre in Konzernen verbracht hat - die kennen keinen unternehmerischen Druck".

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#14 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von JackSparrow » Sa 16. Jun 2018, 02:06

Flavius hat geschrieben:Man kann - ziemlich ohne Probleme - sowohl Wissenschaftler sein und gläubig sein.
Im Beruf wird man für rationales Denken bezahlt. In der Freizeit fehlt dafür sowohl die Bezahlung als auch die Notwendigkeit - und warum sollte man sich denn unnötig anstrengen.

( auch ob Du ehrlich bist etc.)..
Wohingegen Ehrlichkeit in religiösen Kreisen eine eher ungünstige Eigenschaft darstellt. Da will nämlich niemand hören, dass du schon wieder keinen Jesus erblickt und schon wieder keine Stimmen vernommen hast.

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Münek
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#15 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von Münek » Sa 16. Jun 2018, 04:38

Flavius hat geschrieben:Man kann - ziemlich ohne Probleme - sowohl Wissenschaftler sein und gläubig sein.
Unser kenntnisreicher Theologe Klaus Berger meinte mal in einem Fernsehinterview, in Kirchenkreisen laufe das Gerücht um, dass es mehr fromme Physiker als fromme Bischöfe gäbe. ;)

piscator
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#16 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von piscator » Sa 16. Jun 2018, 11:53

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: Englisch konnte kaum einer, französisch schon gleich gar nicht ... . Von systematischer Arbeit keine Spur. Dazu Beratungsresistenz.
Hui - das kommt mir bekannt vor. - Ich habe mal an einem "Institut für angewandte Betriebswirtschaft", die unter Leitung eines BWL-Professors stand, einen Controlling-Abschluss gemacht, weil ich sowas beruflich intern und den Banken gegenüber gebraucht habe. - Dort wurde uns immer wieder eingebleut: "Stellen Sie niemals jemanden ein, der seine formativen Jahre in Konzernen verbracht hat - die kennen keinen unternehmerischen Druck".
Ein befreundeter Ingenieur, der von Daimler -Benz zu einer kleineren Maschinenbaufirma wechselte, sagte mir mal, dass war zu Beginn wie ein Umzug aus dem Auenland nach Mordor. :shock:
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#17 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von Pluto » Sa 16. Jun 2018, 15:55

Flavius hat geschrieben:Mit geht es darum, dass die beiden Lager (Wissenschaft u Glaube ) keinesfalls so große Gegensätze darstellen oder darstellen müssen!! Ein angeblich UNVERTRÄGLICHER Gegensatz wird nur von den extremen Leuten (in beiden Lagern) betont.
-> Im Grund arbeiten Wissenschaftler u. relig. Arbeiter (nur) auf zwei völlig verschied. Ebenen, die sich aber deshalb nicht grundsätzlich ausschliessen /müssen. Käme denn Jemand auf die eher absurde Idee Philosophie und Wissenschaft als unbedingte FEIND€ darzustellen?

Man kann - ziemlich ohne Probleme - sowohl Wissenschaftler sein und gläubig sein. (Das geht.. warum nicht ?) Glaube wird in den meisten Forschungs-Einrichtungen als persönl. Privatsache angesehen, und keiner fragt einem groß danach.. es wird Dir da kaum einer große Vorhaltungen machen od. Dich abstempeln.. Es zählt hauptsächlich , ob Du gut, exakt und zuverlässig arbeitest ( auch ob Du ehrlich bist etc.)..
Warum müssen dann gewisse "christl. Kreise" die Wissenschaft so verteufeln, madig od. schlecht machen?... (und dies oft dazu noch mit sehr Herbeigezogenen od. völlig-Konstruierten ?? (Man sieht IMMER das was man sehen will)

Die anderen Extremen (= wie eingefleischte Atheisten (die sehr oft auch mit einem blindem Fleck im Auge behaftet sind), arbeiten aber oft genauso so verbohrt oder mit Falschem oder Verdrehtem.

Die Wissenschaft ist in Bezug auf Religion erstmal NEUTRAL !! Nur die Extremen beider Lager machen Wissenschaft bzw deren Ergebnisse oftmalsu kritisieren zu einem Spielball ihrer eigenen Ansichten! Infallem
...
Keinem Wossenschaftler würde auch nur im Traum einfallen die Schöpfung zu kritisieren. Er ist lediglich an der Wahrheitsfindung interessiert. Schuld an der Debatte sind allein Fundichristen die die Wahrtheit nicht ertragen wollen.
Die Schöpfung bleibt eine alte Legende.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von closs » Sa 16. Jun 2018, 15:58

piscator hat geschrieben:Ein befreundeter Ingenieur, der von Daimler -Benz zu einer kleineren Maschinenbaufirma wechselte, sagte mir mal, dass war zu Beginn wie ein Umzug aus dem Auenland nach Mordor.
Ja - schön das zu hören. - Genau so ist es.

Montag nach Genf (mit Auto) - Mittwoch in D Chinesen empfangen und einen Abschluss mit Moskau machen - Donnerstag nach Brüssel (mit Auto) - Freitag abend zurück, weil am Samstag eine Veranstaltung stattfindet. - Sonntag endlich mal Büroarbeiten. - Mannomann. - Sonntag abend Stress daheim. - Montag .... - Ich habe damals Ende August die Weihnachtsgeschenke eingekauft, weil ich wusste, dass vor 23.12 keine Chance dazu besteht. - Aber irgendwie lag das wahrscheinlich auch an mir - aber was willst Du machen, wenn Du in der Geschäftsführung steckst?

Tempi passati. :thumbup: - Die Kinder sind groß - keine Not mehr.

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#19 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von Helmuth » Sa 16. Jun 2018, 16:07

PeB hat geschrieben:
Flavius hat geschrieben:Mit geht es darum, dass die beiden Lager (Wissenschaft u Glaube ) keinesfalls so große Gegensätze darstellen oder darstellen müssen!!
Sehe ich genauso. Es handelt sich um unterschiedliche Perspektiven aus denen heraus die Welt jeweils anders aussieht.
Was ist die Welt?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#20 Re: Dogmatismus bei d. Diskussion um "Evolution o. Glauben"

Beitrag von Pluto » Sa 16. Jun 2018, 17:28

Helmuth hat geschrieben: Was ist die Welt?
Wirleben darin.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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