עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

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Magdalena61
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#11 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von Magdalena61 » So 15. Dez 2013, 10:21

Ein bißchen exotisch sind sie schon, diese Ausführungen--
wo hast du das denn her, 2Lena? :)
2Lena hat geschrieben:Das war schon o.k. dass sie das verehrten und einen Tanz darum machten.
Aber dann kommt "Mose" daher - mit seinen Gesetzestafeln.
Es war nicht o.k.

Die Israeliten haben hier einen "Gottesdienst" vollzogen, der von Gott nicht legitimiert war.

Bereits die Brüder Kain und Abel hatten Opfer gebracht: Abel opferte von den Erstlingen seiner Herde. Noah opferte Brandopfer... Abraham ebenfalls... auch die Israeliten kannten Schlacht- und Brandopfer, und zwar, bevor sie aus Ägypten auszogen 2. Mose 10, 25.
Das Opfern irgendwelcher (reinen) Tiere war also nichts Neues und nicht verboten.

Aber die Nachkommen Abrahams hatten nun am Berg Sinai eine Neuerung eingeführt: Ein Stierbild, welches sie zu ihrem Gott erklärten.
Das goldene Kalb wird beschrieben als ein gegossenes Bild, das mit einem Meißel (Präge- oder Schnitzwerkzeug) bearbeitet wurde. Die Ohrringe der Frauen, Söhne und Töchter und wahrscheinlich auch der Männer wurden für diesen Gegenstand abgegeben. Die Israeliten hatten sich bei ihrem Auszug reichlich mit Juwelen der Ägypter versehen, und ohne Zweifel wurden Aaron mehr Schmuckgegenstände gegeben als die, die tatsächlich getragen wurden. Es wird nichts über die Maße des Kalbes gesagt, aber selbst ein verhältnissmäßig kleines Abbild wird auf einem Sockel für die Menge gut sichtbar gewesen sein.

Es ist davon auszugehen, dass das Kalb ein Abbild Gottes sein sollte, und es wäre damit unter das zweite Gebot gefallen anstatt dem ersten. Aaron sagte: „Das ist euer Gott, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat"; und „Ein Fest dem Herrn ist morgen!" (2. Mo 32,1-6).

Gott völlig zu verlassen und ein Götzenbild dafür zu errichten ist nicht so trügerisch wie diese Form von Götzendienst, aber es ist wirklicher Götzendienst und es wurde dementsprechend von Gott bestraft. Die gleiche Verehrung gab es in Ägypten mit dem Stier Apis, von dem gesagt wurde, dass er den Gott Osiris darstelle. Dies mag die Idee bei den Israeliten hervorgerufen haben, ein Kalb zu machen.
bibelkommentare.de
So dumm werden die nicht gewesen sein, einen selbstgemachten Stier aus Gold für ihren Gott (für ihre Götter) zu halten. Wer oder was also... stand hinter dem Bild des Stieres? Wen beteten sie in Wirklichkeit an?
Der Dämon mit dem gehörnten Kopf eines Stieres und einem Körper der sowohl männliche als auch weibliche Anatomie zeigt ist allerdings weit älter und entstand aus verschiedenen Gottheiten heidnischen Ursprungs. So findet man z.B. gehörnte Fruchtbarkeitsgötter mit Ziegenköpfen im alten Ägypten Germanien und auf keltischen Darstellungen.
uni- protokolle.de
Irgendetwas ist da falsch gelaufen.
Ps. 106, 19-20 (Schlachter 2000): Sie vertauschten den, der ihre Herrlichkeit war, gegen das Abbild eines Stiers, der Gras frißt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Rembremerding
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#12 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von Rembremerding » So 15. Dez 2013, 10:41

Hallo und einen schönen Tag des Herrn an alle. :)
Danke @Magda, hier noch meine Ergänzung:

Der Tanz um das Goldene Kalb war nichts anderes als der Rückfall der Israeliten in die alten Kulte, die sie in Ägypten gesehen und sicherlich auch ausgeübt haben. Dort wird der Urgott Month symbolisch mit dem Stier gleichgestellt aufgrund dessen Kampfkraft, körperlichen Präsenz und Fruchtbarkeit. Der verkleinerte Stier, das Kalb, war eine Lächerlichmachung oder Verharmlosung des Stierkults. Der Begriff Kalb darf also nicht allein im Wortsinn aufgeschlossen werden, sondern muss die Symbolkraft, welches hinter dem Wort oder eben dem Symbol des Stiers steht, berücksichtigen. Es geht oftmals nicht darum, was ein Wort bedeutet, sondern für was dieses Wort oder Symbol im Denken des damaligen Menschen steht und welche Assoziationen dann das Wort hervorgerufen hat (ähnlich ist es etwa mit dem Kreuz als Symbol).

Der Stiergott Month schenkte nämlich ebenso Reichtum und hier trifft man auf den ursprünglichen Aspekt des Stiersymbols. Als die Menschen ihr Nomadentum in der Jäger- und Sammlerzeit aufgaben und sesshaft wurden, begannen sie den Boden anzubauen. Sehr bald konnten sie das Rind domestizieren, das Fleisch, Milch, aber auch „Arbeitskraft“ lieferte. Durch das Vieh entstand Wohlstand und es wurde zum Symbol für Wohlstand, ja sogar frühestes Zahlungsmittel (idg. *pékÌ‘-u, altind. Páśu, lat. Pecus, pecunia = Vieh, Geld). Der Begriff wurde dann auf Besitz und auf das bewegliche Eigentum ausgeweitet. Er war so wichtig, dass das Symbol für den Stier, die Hörner am Kopf, zum ersten Buchstaben des Alphabets bei den Phöniziern wurde. Später wurde es dann umgedreht und ein A daraus.

Geht man noch tiefer, dann erkennt man, dass der Stier an sich für das Materielle steht. Das Tier steht in frühesten Abbildungen da mit seinem gesenkten Kopf, den er selten zum Himmel erhebt und widmet sich ganz und gar der Nahrungsaufnahme oder der ihm aufgebürdeten Arbeit. Es verwendet seine Zeit also entweder zum Aufbau, der Ernährung, oder stellt seine Kraft, die gewaltig und manches Mal auch kaum zu bändigen ist in den Dienst des Menschen. Wenn in den Mythologien ein Gott sich in einen Stier verwandelt (wie Zeus oder Jupiter), dann begibt er sich auf die Ebene des Menschen, unterwirft sich bedingt dem Materiellen, um den Menschen nicht aus dem Gleichgewicht seiner Sicherheiten zu bringen. Die Abenteuer des Herakles, die Stierkampfszene im Gilgamesch-Epos, der Minotaurus-Mythos sind alles mythologische Bilder vom Kampf des Menschen mit dem Materiellen, das er „unter das Joch“ zwingen soll und muss, wie das Rind beim Pflügen, also seinen (göttlichen) Geist über das Materielle stellen. Auch Christus Jesus spricht von einem Joch, das er uns aufbürdet.
Weiters gibt es noch astrologische Aspekte, die aber hier nicht angebracht sind.

Servus :wave:
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2Lena
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#13 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von 2Lena » So 15. Dez 2013, 11:47

Seeadler: Fazit, Lena : eigentlich ist es besser, ein Buddhist oder Hinduist zu sein, nicht einmal ein Moslem, denn dort gibt es in den Suren sicherlich die gleichen trügerischen Witze und Wortdrehungen...
DOCH auch Sanskrit "denkt" analog mit MEHRFACHSINN und Worterklärungen.
Nur der Sprachbruch war nicht so heftig.
Deshalb verstehen die (zuweilen) wovon sie reden.

Seeadler: ansonsten wäre es ratsam den Weg eines Atheisten zu gehen
Die verstehen nicht wovon die reden. Meist werden sie emotional, wenn sie von "neuen" Erkenntnissen hören - und wenn ihr Weltbild baden geht.

Am Einfachsten wär's du TUST katholisch oder jüdisch.
Dort kann wurde bisher nie unterscheiden, ob alles verstanden ist oder nicht.
Da kannst du dich mal so oder mal so herausreden.
Magdalena61: Ein bißchen exotisch sind sie schon, diese Ausführungen
Die "Exotik" beginnt schon bei der ersten Hebräischstunde, wenn aus der Ewigkeit (olam) ein Weltgeschehen wird (olam) und mit "Söhnen" oder "Töchtern" und dem Wort "lernen" die eigenen Jahre berechnet werden.

---

Was opferte Noah?
"reines Vieh und reine Vögel" steht in 1. Mose 8

Noah ist die Lehre von Ruhe, [nax] heißt Ruhe.
"Er" opferte. Das Wort dafür heißt gleichzeitig [ala] aufrollen, entwickeln, hochbringen. Zumindest wird es gleich geschrieben. Dann heißt "er" brachte "reines Vieh und reine Vögel" dar.
Anders gedacht: Klares Leben entwickelte man (bei Ruhe) und reinen Schwung.

----

Was opferte Abraham?
"Er" nahm den Widder aus dem Dornbusch. "Er" zerrte die Verrücktheit aus den Dornen heraus und ließ sie in Rauch aufgehen. Das ist die andere Bedeutung von [ala], leicht anders gesprochen. Was "er" entwickelt hat? Abram heißt, wenn man [av ram] sagt, gewaltiger Wunsch. Entwickelt hat "er" folgendes bei einem gleich geschriebenen Wort. Nur ein Bleistiftstrich Unterschied:
Der Punkt / Strich liegt zwischen [ul] Verrücktheit / Übel [il] und Bestes.
Dazwischen steht nur el, die Richtung. El heißt zu, ist als [al] ein leichtes Nein, als [el] gelegentlich auch Gott oder [el] Kraft.

Rembremerding, demnächst folgt eine Liste der "reinen" Tiere.
Ein "Stier" heiß einfach Fürst, Anführer und deutet damit das Beherrschen an.
Gleich geschrieben wird das Wort wie "lehren".

Pluto
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#14 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von Pluto » So 15. Dez 2013, 13:37

2Lena hat geschrieben:Meist werden sie emotional, wenn sie von "neuen" Erkenntnissen hören - und wenn ihr Weltbild baden geht.
Ach... wenn es doch Erkenntisse wären....
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#15 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von closs » So 15. Dez 2013, 14:26

Pluto hat geschrieben:Ach... wenn es doch Erkenntisse wären....
Das scheint wieder mal ein Definitions-Problem zu sein: Ist "Erkenntnis" ausschließlich das objektiv Nachweisbare, oder auch das subjektiv Wirksame?

2Lena
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#16 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von 2Lena » So 15. Dez 2013, 18:22

Pluto hat geschrieben:Ach... wenn es doch Erkenntisse wären....
Warum denn die Mehrzahl?

Eine Schneeflocke macht noch keinen Winter.
Ein Wassertropfen noch keine Überflutung.
Ein Sonnenstrahl noch keine Trockenheit.
Ein Blitz macht noch kein Gewitter.

Du "maulst" schon bei ein paar Flocken, bei ein paar Worten.
Denk mal was los wäre, wenn es "dick" kommt!

Ich wiederhole dich:
Pluto hat geschrieben:Ach... wenn es doch Erkenntisse wären....
Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Aber die Aha-Effekte, wenn verstanden wird, die müssten ein eigenes Wort haben.

Hemul
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#17 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von Hemul » So 15. Dez 2013, 19:39

2Lena hat geschrieben: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Doch, dein Geschwurbel ist mir vollkommen neu. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

2Lena
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#18 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von 2Lena » So 15. Dez 2013, 20:02

2Lena hat geschrieben: Doch, dein Geschwurbel ist mir vollkommen neu. :lol:
Warum?
Hast du nie Maimonides gelesen?
F. Weinreb?
Israel baal schem tov, etwas über die Chassidim u.a.
Martin Buber?
u.u.u.

Hemul
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#19 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von Hemul » So 15. Dez 2013, 21:52

2Lena hat geschrieben:
2Lena hat geschrieben: Doch, dein Geschwurbel ist mir vollkommen neu. :lol:
Warum?

Warum? Weil ich mich seit fast fünfzig Jahren intensiv mit der Bibel beschäftige. Du kannst Unbedarfte mit deiner hebräisch Akrobatik imponieren bei mir zieht diese Masche aber nicht. :Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Martinus
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#20 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von Martinus » So 15. Dez 2013, 22:14

Hemul hat geschrieben: Du kannst Unbedarfte mit deiner hebräisch Akrobatik imponieren....

ja das liest sich unglaublich wichtig, ist aber in meinen Augen völliger Nonsens. :angel:

Als Nonsens (engl. Nonsense „Unsinn“) oder Nonsensliteratur wird eine literarische Gattung bezeichnet, die sich im Gegensatz zum Alltagsbegriff des „Unsinns“ durch eine regelhaft betriebene Sinnverweigerung auszeichnet.
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