Helmuth hat geschrieben:
Ich sage man gewöhnt sich an alles. Wie oft wurde schon mein charismatischer Glaube als Teufelswerk bezeichnet.
Aber muss man Böses mit Bösem vergelten?
Meiner Erfahrung nach kommen die Vorurteile und negativen Gedanken meistens aus einem nicht-Kennen, einer Unkenntnis der Menschen, die man da attackiert, so wie die Ausländerfeindlichkeit bei denen am größten ist, die am wenigsten mit Ausländern zu tun haben.
So war ich beispielsweise als ziemlich nüchtern eingestellter Mensch den charismatischen Verhaltensweisen immer sehr skeptisch eingestellt, zumal nachdem ich einmal einen charismatischen Gottesdienst besuchte und feststellte, dass die Leute glatt Paulus ignorieren (Zungengebete ohne Auslegung). Später war ich aber drei Jahre in einer Gemeinde, in der die Leitung es schaffte, charismatische und nüchterne Teile der Gemeinde zusammen zu halten und beides als Teil einer gemeinsamen Anbetung Gottes zu gestalten. Ich bin immer noch kein Charismatiker, aber dort habe ich gelernt, die charismatisch eingestellten Menschen trotz aller ihrer Schwächen zu akzeptieren und zu respektieren.
Genauso sollte man die Menschen einer katholischen Gemeinde einfach mal kennen und lieben lernen. Man mag danach immer noch die Marienverehrung oder andere Gebräuche ablehnen, aber man lernt, die Motivation dahinter kennen, sieht, welches Bedürfnis damit erfüllt wird und warum Gott auch solche Praktiken segnet, wenn der Mensch damit ihm die Ehre geben will.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.