Theodizee - revisited.

Rund um Bibel und Glaube
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Sondre
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#31 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Sondre » Mo 16. Jan 2017, 18:15

Ja, verstehe ich. Damit ist das "Problem" elegant gelöst. Nur was machen Menschen die öfter in ihrem Leben Gott (der Begriff ist unglücklich, gebe ich zu, weil da jeder etwas anderes drunter versteht) erlebt hat.. Vieles mag Wunschdenken sein, vieles mag eingebildet oder fehlgedeutet sein, oftmals mag geschummelt sein....aber es bleibt ein Kern übrig. Was ist / war das denn dann? Ich rede von gesunden Menschen im Kopf...

Ich bin selber ja so ein kritischer Kopf, hinterfrage alles, bin von Gläubigen (Christen, Moslems) nicht gut behandelt worden. Ich kenne die grosen Teile an Verlogenheit zwecks Geld und Macht. Und trotzdem, ja, ich erlebe Gott immer wieder.

Ich habe "Gott" nicht gesucht. Ich war glücklich ohne ihn (war ja für mich nur eine Märchenfigur). Tja, und dann war er da. Und dann gingen erstmals die Probleme los. Selbsterkenntnis und so. Und die habe ich ausserhalb einer Kirchengemeinde oder der Bibel bekommen. Ich wußte nichtmal wer Jesus genau war.

Nachdem die Christen mich so scheiße behandelt haben, war einige Jahre dann in einer Gemeinde, bin ich Weg vom Glauben.
Weil wenn Gott so wenig mitfühlend,,so gemein und intregant wie seine Nachfolger ist...da wollte ich nicht mehr zu Gott gehören.

Ich hab Gott geflucht, ihn angeschrien und beschimpft. Tja, was soll ich sagen. Er hat nichts gemacht....nur aufgehört zu reden. Obwohl ich das ja genau wollte war es doch die schwerste Strafe für mich. Denn ich wusste ja nun dass da jemand ist.

Diesen Zustand habe ich über 1 Jahr ausgehalten. Dann habe ich mich Schritt für Schritt im Gebet wieder angenähert. Und mir wurde klar, das Problem ist nicht Gott - sondern die Menschen und auch die Christen. Oder soll ich sagen vorallem (für mich war es zumindest so). Gott hat mir gezeigt dass er mir verziehen hat (was schon krass ist - ich hab ihm die schlimmsten Sachen vorgeworfen und aufs übelste beschimpft).

Seitdem bin ich wieder bei Gott. Nur das mit den Christen....Da habe ich immer noch meine Probleme. Eine Enttäuschung folgt der nächsten. Ich komme mkt Atheisten erstaunlicherweise viel besser klar.

Also zur Zusammenfassung:
Von meinem Intellekt und meinen moralischen, menschlichen Ansichten bin ich Atheist und Humanist. Und da ist die o.g. Schlussfolgerung korrekt. Aber ich weiß nunmal das es Gott gibt. Und ich hab Gott nicht gesucht. Ich suchte auch nicht das ewige Leben. Eher das Gegenteil. Ich fand die Ansicht von einigen Rockstars es ordentlich krachen zu lassen und dann ab in die Kiste recht gut. Und auch heute schlucke ich bei dem Gedanken ewig existieren zu müssen immer noch. Denn ich kann mir das gar nicht vorstellen. Während einfach nicht mehr da zu sein - wie vor der Geburt. Kein Leid mehr zu haben. Ja - das kann ich mir vorstellen.


Meine Meinung: Unser Gottesbilder sind das eigentliche Problem. Obwohl Gott mit mir spricht (ja, haltet mich für verrückt) bin ich menschlich gesprochen schon wieder sauer warum dieses Versteckspiel. Warum ich z.B. Ich bin der größte Looser. Warum nicht mal was Handfestes, was Beweisbares. Warum hat Gott mir viele Gebete erhört und lässt aber kleine Kinder in Afrika verhungern.

Leider habe ich darauf keine Antwort. Und ich leide selbst darunter.

LG

Sondre

Kuckuck
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#32 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Kuckuck » Mo 16. Jan 2017, 22:39

Hi Sondre,
Diesen Zustand habe ich über 1 Jahr ausgehalten. Dann habe ich mich Schritt für Schritt im Gebet wieder angenähert. Und mir wurde klar, das Problem ist nicht Gott - sondern die Menschen und auch die Christen. Oder soll ich sagen vorallem (für mich war es zumindest so). Gott hat mir gezeigt dass er mir verziehen hat (was schon krass ist - ich hab ihm die schlimmsten Sachen vorgeworfen und aufs übelste beschimpft).
Seitdem bin ich wieder bei Gott. Nur das mit den Christen....Da habe ich immer noch meine Probleme. Eine Enttäuschung folgt der nächsten. Ich komme mkt Atheisten erstaunlicherweise viel besser klar.
Wir beide haben einige Gemeinsamkeiten. Jedoch glaube ich, wenn ich Dich lese, das ich schon einen winzigen Schritt weiter bin.Ich habe gelernt von Menschen nichts mehr zu erwarten. Mein wichtigstes Gebot ist das Hohelied der Liebe aus 1 Korinther 13 geworden.
Liebe als Ist Zustand ohne Erwartungen an den anderen. Darum gibt es auch keine Enttäuschungen mehr. Lege das Wort mal auseinander:
Der Enttäuschung geht die Täuschung vorraus. Etwas in jemandem zu sehen, das nicht da ist. Habe ich keine Erwartungshaltung, kann ich auch nicht enttäuscht werden. Jesus ist mein Fels, meine Zuflucht, mein gesamtes Fundament geworden. Auf ihn baue ich alles was ich bin auf. Von ihm erhalte ich alle Liebe, so dass ich nie Mangel habe. Im Gegenteil, er füllt mich so sehr mit dieser Liebe, das ich davon abgeben kann an andere. Selbstlos abgeben kann. Ich möchte Dir nahe legen, Dich mit 1 Korinther 13 intensiv auseinander zu setzen. Es hilft Liebe und Deine Mitmenschen anders zu sehen.
Gottes Segen und reiche Erkenntnis
Kuckuck

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Sondre
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#33 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Sondre » Mo 16. Jan 2017, 23:25

Kuckuck hat geschrieben:Hi Sondre,
Diesen Zustand habe ich über 1 Jahr ausgehalten. Dann habe ich mich Schritt für Schritt im Gebet wieder angenähert. Und mir wurde klar, das Problem ist nicht Gott - sondern die Menschen und auch die Christen. Oder soll ich sagen vorallem (für mich war es zumindest so). Gott hat mir gezeigt dass er mir verziehen hat (was schon krass ist - ich hab ihm die schlimmsten Sachen vorgeworfen und aufs übelste beschimpft).
Seitdem bin ich wieder bei Gott. Nur das mit den Christen....Da habe ich immer noch meine Probleme. Eine Enttäuschung folgt der nächsten. Ich komme mkt Atheisten erstaunlicherweise viel besser klar.
Wir beide haben einige Gemeinsamkeiten. Jedoch glaube ich, wenn ich Dich lese, das ich schon einen winzigen Schritt weiter bin.Ich habe gelernt von Menschen nichts mehr zu erwarten. Mein wichtigstes Gebot ist das Hohelied der Liebe aus 1 Korinther 13 geworden.
Liebe als Ist Zustand ohne Erwartungen an den anderen. Darum gibt es auch keine Enttäuschungen mehr. Lege das Wort mal auseinander:
Der Enttäuschung geht die Täuschung vorraus. Etwas in jemandem zu sehen, das nicht da ist. Habe ich keine Erwartungshaltung, kann ich auch nicht enttäuscht werden. Jesus ist mein Fels, meine Zuflucht, mein gesamtes Fundament geworden. Auf ihn baue ich alles was ich bin auf. Von ihm erhalte ich alle Liebe, so dass ich nie Mangel habe. Im Gegenteil, er füllt mich so sehr mit dieser Liebe, das ich davon abgeben kann an andere. Selbstlos abgeben kann. Ich möchte Dir nahe legen, Dich mit 1 Korinther 13 intensiv auseinander zu setzen. Es hilft Liebe und Deine Mitmenschen anders zu sehen.
Gottes Segen und reiche Erkenntnis
Kuckuck

Hi,

ja, das stimmt was Du sagst. Ich mach wahrscheinlich aus diesen Gründen immer und immer wieder den Agape-Workshop. Der zieht mich magisch an. Und ich versage immer wieder. Aber die Messlatte ist schon auch hoch...

Mein Problem ist sicherlich dass ich auch gerne von Menschen geliebt werden würde - also nicht wirklich uneigennützig handle. Und dann beginnt die Kette aus Hoffnung, Täuschung und Enttäuschung.

Aber die eigentliche Enttäuschung ist eine Andere. Nicht die menschliche zu mir - denn diese könnte man durchaus unter der Überschrift "Wir sind eben alle noch Sünder" laufen lassen.

Die eigentliche Enttäuschung sind die teilweise grauenhaften Gottesbilder, die grandiose Selbsterhöhung, die Ausgrenzung von Ungläubigen und/oder Andersdenkenden und der Machtmissbrauch auf geistiger und auch materieller Ebene. Wenn das immer nur Einzelfälle wären....aber es kommt häufiger vor wie ich gedacht habe. Beim Schummeln für Gott gerate ich in echte Wut - und wenn mir dann gesagt und suggeriert wird: Hej, nicht so schlimm verstehe ich die Welt nicht mehr. Oder was aus der Bibel rausgelesen wird. Was für Leid der Glauben insgesamt über die Welt gebracht hat...

In diesem Momenten fühle ich mich jeden Atheisten 1000x Näher, irgendwie aufrichtiger. Und ich finde es nicht so schlimm wenn jemand Gott noch nicht kennengelernt wie Gläubige die Verdrehen und A sagen und B tun.

Entschuldigt meine Offenheit. Stärke und Schwäche zugleich.

Sondre

Kuckuck
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#34 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Kuckuck » Di 17. Jan 2017, 00:03

Hi,
Mein Problem ist sicherlich dass ich auch gerne von Menschen geliebt werden würde - also nicht wirklich uneigennützig handle. Und dann beginnt die Kette aus Hoffnung, Täuschung und Enttäuschung.
So ist es. Persönlich habe ich viele Lektionen durchlaufen. Frei war ich nie, immer gefesselt an Erwartungshaltungen. Meine Eigenen und die der anderen. Erst als ich zu Jesus fand und er mir seine Liebe gab erkannte ich, was es bedeutet durch und durch erkannt zu sein und ohne jegliche Bedinung und Erwartungshaltung geliebt zu sein. Das hat mich bis in die tiefen meines Seins erschüttert. Und frei gemacht.
Die eigentliche Enttäuschung sind die teilweise grauenhaften Gottesbilder, die grandiose Selbsterhöhung, die Ausgrenzung von Ungläubigen und/oder Andersdenkenden und der Machtmissbrauch auf geistiger und auch materieller Ebene. Wenn das immer nur Einzelfälle wären....aber es kommt häufiger vor wie ich gedacht habe. Beim Schummeln für Gott gerate ich in echte Wut - und wenn mir dann gesagt und suggeriert wird: Hej, nicht so schlimm verstehe ich die Welt nicht mehr. Oder was aus der Bibel rausgelesen wird. Was für Leid der Glauben insgesamt über die Welt gebracht hat...
Diesen Zorn überlasse ich Gott. Ich habe gelernt abzugeben. Jesus sagt: Wer frei von Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Viele Gottesbilder( Gott sagt wir sollen uns kein Bild machen) entstammen der Erziehung, entspringen dem Wunsch nach Macht über andere Gläubige, dem Egoismus, der Ignoranz etc etc.
Viele jagen Menschen nach, anstatt Gott wirklich zu suchen. Der Pastor xy hat aber gesagt..........Ok, hast Du auch in der Bibel geprüft ob das so richtig ist was er sagt?
I
n diesem Momenten fühle ich mich jeden Atheisten 1000x Näher, irgendwie aufrichtiger. Und ich finde es nicht so schlimm wenn jemand Gott noch nicht kennengelernt wie Gläubige die Verdrehen und A sagen und B tun.
Ob jemand Atheist ist oder Christ, da urteile ich nicht so sehr. Ich schaue mir den Menschen an und das was er tut. Nicht was er sagt, sondern das was er macht. Gott allein kennt die Pläne, die er mit einem jedem Menschen auf Erden hat. Es steht mir nicht zu darüber zu richten. So lebe ich. Was Atheisten angeht, ich habe schon manches Mal erlebt, das irgendwas von Gottes Wirken dennoch in Ihnen zu erkennen ist. Wir sind halt alle Geschöpfe Gottes( auch wenn ich jetzt einen Shitstorm derAhteisten ernte :D).
Soweit ich Dich verstanden habe, hattest Du eine direkte Gottesoffenbarung. Das ist eine so große Gnade, mit der unser Vater im Himmel Dir offenbart hat, wer und wie er ist. Halte daran fest. Nehme es als Grundlage für alle weiteren Schritte der Erkenntnis die noch kommen werden.
So mache ich es. Ich halte daran fest, wie liebevoll, weise, vollkommen Gott ist. Auf dieser Grundlage suche ich nach Erklärungen für das was in dieser Welt abgeht.
Sei gesegnet
Kuckuck

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Magdalena61
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#35 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Magdalena61 » Di 17. Jan 2017, 02:01

Sondre hat geschrieben:Ich mach wahrscheinlich aus diesen Gründen immer und immer wieder den Agape-Workshop. Der zieht mich magisch an. Und ich versage immer wieder. Aber die Messlatte ist schon auch hoch...
Was lernt man denn in diesem Workshop? Was geht da ab? Was findest du so gut daran?
Mein Problem ist sicherlich dass ich auch gerne von Menschen geliebt werden würde - also nicht wirklich uneigennützig handle.
Das ist normal. Aber warum möchtest du von Menschen anerkannt und geliebt werden? Suchst du eine Ersatzfamilie?
Und dann beginnt die Kette aus Hoffnung, Täuschung und Enttäuschung.
Na ja, Gott hat sich durchaus etwas dabei gedacht, als er das 1. Gebot konstruierte und in Umlauf brachte. Es ist nur etwas schwierig, jemanden zu lieben, den man weder sehen noch anfassen kann und Kommunikation mit Gott läuft auch anders als mit Menschen.
Die eigentliche Enttäuschung sind die teilweise grauenhaften Gottesbilder, die grandiose Selbsterhöhung, die Ausgrenzung von Ungläubigen und/oder Andersdenkenden und der Machtmissbrauch auf geistiger und auch materieller Ebene. Wenn das immer nur Einzelfälle wären....aber es kommt häufiger vor wie ich gedacht habe. Beim Schummeln für Gott gerate ich in echte Wut - und wenn mir dann gesagt und suggeriert wird: Hej, nicht so schlimm verstehe ich die Welt nicht mehr. Oder was aus der Bibel rausgelesen wird. Was für Leid der Glauben insgesamt über die Welt gebracht hat...
Jesus wurde zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Er rief die Gläubigen zur Buße.
-- Offenbar hatten sie es nötig.

In den Sendschreiben wird die Gemeinde der Endzeit, Laodicea, als kotzwürdig bezeichnet. Jesus rät ihr dringlichst, Buße zu tun.
-- Offenbar hat sie es nötig.

Gemeinden sind Ansammlungen von Menschen mit ähnlichen Interessen. Wer sich das Paradies in die Gemeinde träumt, der wird enttäuscht werden. Gott möchte nicht, dass seine Kinder (letztlich) von Menschen abhängig sind. Sie sollen nicht an Weltliches; Vergängliches; an den Willen sündiger Menschen... gebunden sein. "Wer seinen Vater, seine Mutter, seine Kinder... (seine Gemeinde... seinen Pastor... ) mehr liebt als mich...(Mt. 10) " --- sagte Jesus ernst, und bestimmt auch ziemlich traurig.

Es gibt auch aufrichtige, liebe Christen in den Gemeinden. Aber die fallen weniger ins Auge, weil sie still und zurückhaltend sind und sich nicht in den Vordergrund drängen. Die Aktionen von Krawallbürsten, Möchtegernchristen und Demagogen werden viel deutlicher wahrgenommen.

Das ist im Lager der Nichtchristen aber auch nicht anders.
In diesem Momenten fühle ich mich jeden Atheisten 1000x Näher, irgendwie aufrichtiger. Und ich finde es nicht so schlimm wenn jemand Gott noch nicht kennengelernt wie Gläubige die Verdrehen und A sagen und B tun.
Mir scheint, es ist echt sinnvoll, wie Gott das am Tag des Gerichts handhaben wird -- zuerst werden alle Menschen nach ihren Werken gerichtet. Und DANN kommt das Glaubensbekenntnis. Denn was nützt das schönste Glaubensbekenntnis, wenn die Werke nicht dazu passen?
Diese Beschreibung in Offb. 20 sollte man aber nicht wörtlich oder buchstäblich nehmen wollen. Möglicherweise soll uns einfach nur ein Inhalt/ eine Botschaft Gottes mitgeteilt werden anhand eines Bildes (Gericht), das Menschen bekannt und von daher verständlich ist. Denn: Wie muß man sich einen "Feuersee" vorstellen in welchem Seelen ewig leiden? Oder ein "Buch des Lebens"?
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#36 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Magdalena61 » Di 17. Jan 2017, 02:03

Zurück zum Thema:

Denkst du an das Gleichnis vom Sämann? Ziemlich hart, nicht wahr? So viele Körner konnten aufgrund ungünstiger Bedingungen keine Frucht tragen und sind elendig umgekommen.

Die Sache mit dem Sämann kann man von zwei Seiten sehen.

1. Der Verteidiger Gottes sagt: Wow, dieser Sämann ist aber echt großzügig. Er geizt nicht mit dem kostbaren Saatgut, sondern wirft es in jede Ecke. Offenbar ist er Optimist und liebt auch die wilden Tiere, denn er riskiert es, mit seinen sauer erarbeiteten Körnern Vögel (und anderes Viehzeugs) zu füttern.
Bombe, dieser Gott! Schmeißt sein Evangelium überall hin... und investiert sogar seinen einzigen Sohn und dessen Jünger... obwohl Er die Zukunft kennt und von vornherein wußte oder weiß, wer sich von Ihm rufen lassen würde und wer nicht.
Ein nicht unbeträchtlicher Teil seiner Infopakete darf unter "vergeblicher Mühe" eingeordnet werden- trotzdem bot und bietet dieser Sämann den Verlorenen Sündenvergebung und ewiges Leben an.

2. Der Kritiker sagt: Der Sämann ist entweder zu dämlich, um seinen Job "richtig" zu machen, oder er ist sogar ausgesprochen boshaft, wenn er beispielsweise auf den Weg, auf felsiges Gelände ohne Tiefgang oder unter die Dornen sät.

Diese oberklugen Schlaumeier setzen nämlich die Körner mit Menschen gleich und erheben schwere Vorwürfe gegen den Sämann, weil ein Korn ja schließlich nichts dafür kann, wenn es ungünstigen Lebensbedingungen ausgesetzt wird, an denen es leidet oder sogar zugrunde geht. Die Fehlentwicklungen des Korns bzw. dessen teilweises oder komplettes Versagen in Sachen Frucht- Tragen lasten sie logischerweise dem Sämann an, welcher es hätte besser wissen und anders planen müssen.

Jetzt kommt aber eine wichtige Info dazu, die nicht in der Bibel steht.

:D

Kennst du sie?
LG
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Josi
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#37 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Josi » Di 17. Jan 2017, 05:26

Magdalena61 hat geschrieben:Jetzt kommt aber eine wichtige Info dazu, die nicht in der Bibel steht.
Stimmt, und diese wichtige Info lautet wie folgt:



LG, Josi
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Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

2Lena
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#38 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von 2Lena » Di 17. Jan 2017, 06:15

Pluto hat geschrieben: Genauso könnte man fragen, "Woher kam der Schöpfer?" Und wenn man sagt, der Schöpfer sei ewig, warum lässt man ihn nicht ganz weg, und sagt der Kosmos sei ewig?
Gott ist das Leben und der Schöpfer zugleich.
Raum und Zeit gibt es nicht im „Jenseits“.

Sondre hat geschrieben: Warum hat Gott mir viele Gebete erhört und lässt aber kleine Kinder in Afrika verhungern.
Leider habe ich darauf keine Antwort. Und ich leide selbst darunter.
Menschen haben Beine, können rumwandern und sollen die Erde bewahren.
Beanspruchen auf einer Seite irgendwelche Leute für sich Land (nur weil sie reich sein wollen, angeben wollen, Profit haben) das Land also nicht "bebauen", es nützen - gibt das ein deftiges soziales Problem. Jeder kann nur nehmen was in seinen Magen passt. Ein Riesenreichtum bringt also weder Geistesgröße noch Riesenwachstum. Die Erde hat als „Besserungsanstalt“ eine Art Motor. Bitte nicht die Ersatzteile rausschrauben, sondern vernünftig beginnen zu reparieren.

Sondre hat geschrieben: Und auch heute schlucke ich bei dem Gedanken ewig existieren zu müssen immer noch. Denn ich kann mir das gar nicht vorstellen. Während einfach nicht mehr da zu sein - wie vor der Geburt. Kein Leid mehr zu haben. Ja - das kann ich mir vorstellen.
Aber wohl nicht erinnern, gelle?
Der materielle Körper ist nur eine Hülle. Eine Seele weiß nichts mehr von früheren Seeligkeiten, oder sie will weg aus anderen Konfigurationen. So erwachsen neue Aufgaben.

Sondre hat geschrieben: Die eigentliche Enttäuschung sind die teilweise grauenhaften Gottesbilder, die grandiose Selbsterhöhung, die Ausgrenzung von Ungläubigen und/oder Andersdenkenden und der Machtmissbrauch auf geistiger und auch materieller Ebene.
Tut weh

Sondre hat geschrieben: Mein Problem ist sicherlich dass ich auch gerne von Menschen geliebt werden würde - also nicht wirklich uneigennützig handle. Und dann beginnt die Kette aus Hoffnung, Täuschung und Enttäuschung.
Warum nicht einen guten Samen pflanzen?
Normal geht die Liebe in der Welt so:
Man bekommt sie, ist beglückt, kann sie weiter verschenken.

Doch - wohernehmen, wenn nichts da ist?
Zu finden sind Irrtümer, Regulierungen, Blockaden …
Erhalten werden Schläge, Kopfnüsse, Depressionen.

Jesus nannte ein paar seiner Apostel „Donnersöhne“, weil sie „aufräumen“ wollten. Eine Geschichte dazu: Ein paar zudringliche Bettler, notfalls auch zu Gewalt bereit um das Nötige zu bekommen, gingen auf eine Gruppe los. „Donnerer“ riefen gleich nach der Polizei, die Ordnung machen sollte. Jesu Lehren aber lauteten auf Überwindung hinaus. Dazu gab er die Beispiele. Gebt ihnen was sie brauchen. Keiner von denen im Mangel, die plötzlich mit zufriedenstellendem Lebensunterhalt waren, den sie nun selbst gewinnen konnten, war mehr „böse“. Die strahlten, griffen nicht mehr an, waren keine Bettler. Überaus glücklich machten sie dieses Beispiel weiter und die trieben alsbald diese Arten voran.

Pluto
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#39 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Pluto » Di 17. Jan 2017, 09:47

2Lena hat geschrieben:Gott ist das Leben und der Schöpfer zugleich.
Raum und Zeit gibt es nicht im „Jenseits“.
So dreist wie du diese Dinge behauptest, scheinst du dort gewesen zu sein.

Im ernst, liebe 2Lena, es gibt überhaupt keine Belege für die Richtigkeit deiner Aussage - NULL.

2Lena hat geschrieben:Normal geht die Liebe in der Welt so:
Man bekommt sie, ist beglückt, kann sie weiter verschenken.

Doch - wohernehmen, wenn nichts da ist?
Zu finden sind Irrtümer, Regulierungen, Blockaden …
Erhalten werden Schläge, Kopfnüsse, Depressionen.
Du scheinst wenig Vertrauen in deine Mitmenschen zu haben. So wird das nix.

Die Liebe kommt auf leisen Sohlen daher. Plötzlich ist sie da und man kann sie genießen und auch teilen.
Wenn sie wieder geht, bleibt in einem eine Leere die man nicht versteht und wieder füllen möchte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Ska'ara
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#40 Re: Theodizee - revisited.

Beitrag von Ska'ara » Di 17. Jan 2017, 11:40

SilverBullet hat geschrieben: Das Wort „Gott“ entspringt der ungeklärten Frage aus dem Schöpfungsverdacht: „wer soll es gemacht haben?“.
Das Wort „Gott“ ist jedoch keine Antwort, sondern ein Hilfsmittel, um „die Suggestion einer Antwort“ zu unterstützen => Es soll eine Beziehung zum Unsichtbaren/Unerreichbaren/Unverstehbaren aufgebaut werden, was durch einen Namen sehr viel leichter fällt.
Da es keinen Kandidaten und keine Lösungsvorstellungen ausser Maximalübertreibungen gibt (All-, all-, all-), ist „Gott“ immer noch die Anfangsfrage.
So wie du meinst, Gott wäre nur ein Hilfsmittel, ist es auch bei allen Theorien so, die Gott ausschließen.


Betrachtet man das Ganze allerdings von Anfang an, dann stellt sich die Frage, wieso sollte ein intelligentes Wesen nicht einfach auf die Möglichkeit eines Verzichts „des Erschaffens der Welt“ kommen?
Dann könnte ich fragen: warum sollte Leben auf andere Weise überhaupt entstehen?


Unter Berücksichtigung der Maximalübertreibungen der „Gläubigen“ muss man das Erkennen dieser Möglichkeit unterstellen dürfen:
Durch ein Nicht-Erschaffen „der Welt“ gibt es kein Leid.
Leid entsteht durch das Erschaffen? Warum sollte ein Gott einen handlungsunfähigen Menschen schaffen, der das Leid offensichtlich erst möglich macht?

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