Wie wichtig ist euch eure Religion?

[Gringo]

Hallo Liebe gemeinde!
Mich würde einfach mal Intressieren, wie wichtig ist euch eure Religion? Und wer geht noch zur Kirche und wie oft?

[Rembremerding]

Religion ist mir nicht so wichtig.
Es ist mehr die Liebe zum Herrn, die mir Religion wichtig macht.
Deshalb kann ich Dir zwar sagen, dass ich mindestens einmal pro Woche zur Kirche gehe, aber dies nur eine Zahl ist, welche Liebe nicht zählen kann.

Servus

[Novas]

Hallo Liebe gemeinde! Mich würde einfach mal Intressieren, wie wichtig ist euch eure Religion?

Hallo, lieber Gringo. Da kommt es auch darauf an, was mit Religion gemeint ist Da fällt mir gleich Dietrich Bonhoeffer ein, der in seiner Theologie von einem „religionslosen Christentum“ sprach. In einem Beitrag von Deutschlandkultur heißt es dazu: „Moderne Religion, betonte Dietrich Bonhoeffer, ist Religion n a c h der Aufklärung. Das heißt, sie hat es mit den Wissenschaften und mit mündigen Menschen zu tun. Diese Mündigkeit ernst zu nehmen, ist ein Gebot intellektueller Redlichkeit. Von Gott muss man heute "religionslos reden", dass heißt im Alltag und mitten in der Welt[...]Wer sich zu Bonhoeffers Theologie bekennt, der bekennt sich zu Jesus als Vorbild für die eigene Lebensführung. Er ist aufgerufen, hier und heute - so Bonhoeffer wörtlich - die "Nachfolge Christi" anzutreten[...]

Das ist eine große Ermutigung auch für das eigene Leben: die Orientierung an Christus, die Orientierung an der Bergpredigt, die Orientierung an der Verantwortung für Gerechtigkeit und Frieden ins Zentrum zu rücken. Es ist aber ganz hilfreich zu wissen, dass Dietrich Bonhoeffer den Menschen in seiner Umgebung vor allem anderen als ein sehr fröhlicher Mensch aufgefallen ist. Ich hab’ gerade dieser Tage noch mal Zeugnisse gelesen, bis in die Zeit des Gefängnisses hinein, dass die Menschen, denen er da begegnet ist, erstaunt waren darüber, wie lebensbejahend er sogar noch in der Situation im Gefängnis war. Und deswegen ist es mir auch persönlich sehr wichtig, dass man "Nachfolge Christi" nicht mit "Trübetümplichkeit" verwechselt, sondern mit Bejahung des Lebens, mit Verwurzelung in der Wirklichkeit des Lebens, mit Lebensfreude und mit Zuversicht[…]
Bonhoeffers Sehnsucht und Suche nach dem echten, dem gelebten Christentum macht ihn zum Kritiker einer weltfremden Religion und einer lebensfernen Kirche - so wie sie ihm leider tagtäglich begegnet. Ob nun katholisch oder evangelisch, macht in dieser Sache keinen Unterschied.“
http://www.deutschlandradiokultur.de/fu ... _id=153305
Mit dieser Sichtweise kann ich mich wirklich gut anfreunden. Davon abgesehen beschäftige ich mich aber sehr gerne mit den verschiedenen Weltreligionen, nur könnte ich mich selbst nie auf ein religiöses System reduzieren. Daher ist mein Umgang mit Religion wohlwollend, aber auch kritisch.

Und wer geht noch zur Kirche und wie oft?

Ich gehe spazieren in der Natur unter freiem Himmel. Zählt das auch? Die ganze Mutter Erde ist das Gotteshaus, in dem ich immerzu wandle.

[Magdalena61]

Hallo Liebe gemeinde!

Forengemeinde?
Hier gibt es auch Nichtchristen.

Mich würde einfach mal Intressieren, wie wichtig ist euch eure Religion?

Mit "Religion" meinst du wahrscheinlich den Glauben.

-- Ich mag Jesus.
Als Er auf der Erde mit den Jüngern lebte, war Er so schön unangepasst. Er zog nicht den Kopf ein, wenn Zivilcourage angesagt war. Er hängte sein Mäntelchen nicht nach dem Winde. Er war voller Mitleid und Erbarmen mit den Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens standen. Er blieb seinem Vater und sich selber treu. Er war/ ist authentisch, dynamisch, unverwechselbar und--- unerreicht.

Und wer geht noch zur Kirche und wie oft?

Du stellst vielleicht mal Fragen.

Meines Wissens leben die Christen hier größtenteils ohne exklusive Bindung an eine bestimmte Gemeinde.
LG

[michaelit]

Meine Beziehung zu Religion ist zwiespältig. Einerseits mag ich die Übungen, andrerseits werden sie mir auch manchmal fremd. Ich verstehe Gott auch anders als andere religiöse, mehr pantheistisch, aufgeklärter, vielleicht auch logischer. Ich denke auch viel um die Ecken und glaube etwa an mehrere Christusse statt an den Einen. Ich denke wenn man sich an den einen Christus hängt wird man irgendwie schnell intolerant und streng. Das liegt daran daß die herkömmliche Christusreligion auf der Bibel basiert, und dieses Buch IST streckenweise sehr intolerant und streng. Da hat man oft keine Zuversicht, keine Möglichkeiten sich zu betun, sich zu erhalten, sich zu entwickeln und selbst zu finden. Es gilt ja schon daß ein Gläubiger selbstlos zu sein habe, wo doch ein Selbst zu haben und es sich zu erschließen eigentlich eine spirituelle Übung ist. Und unter Selbstlosigkeit dann einfach mal nur Liebe und Güte zu verstehen ist ja aus der Mode gekommen.

[Münek]

Die christliche Religion hat für mich schon sehr lange keine existenzielle Bedeutung mehr.

Der Glaube an transzendente (übernatürliche, überirdische, übersinnliche, jenseitige "himmlische" Mächte) ist für mich Kinderglaube, den
ich hinter mir gelassen habe. Dass mein Leben endlich ist, schreckt mich nicht im Mindesten. Ich brauche keine jenseitige Vertröstung.

Ich lasse mich überraschen. Was kommt, das kommt. An eine Wiederauferstehung von den Toten glaube ich nicht.

[Magdalena61]

Am 3. Juni war Gringo zum letzten Mal online---