closs hat geschrieben:Ruth hat geschrieben: Es ist ein Unterschied, ob ich der Sünde gestorben bin oder etwas tue, was allgemein "sündig" genannt wird.
Wie beurteilst Du es in diesem Zusammenhang, dass viele Menschen (aus meiner Sicht die Mehrheit) sündigen, ohne es zu wissen? Man tut etwas, was böse ist, glaubt aber, es mit bestem Wissen und Gewissen zu tun.
Beurteilen will ich das gar nicht. Das steht mir nicht zu. Schon deshalb, weil ich nicht in die Herzen der Menschen schauen kann. Weil ich nicht ganz deutlich erkennen kann, ob das, was ich unter "Böse" einordne, wirklich böse ist. Weil ich die Motive nicht weiß.
In den biblischen Geschichten im AT stehen so manche Dinge, welche Menschen im Namen Gottes tun. Wir ordnen diese Dinge als gut und richtig ein. Weil sie in der Bibel stehen, als von Gott eingegeben. Wenn wir so manche Handlungen daraus heute, in der jetzigen Zeit beurteilen würden, würden wir sie möglicherweise als "sündig" einordnen. Weil wir nur das sehen, was vor Augen ist.
Das ist eine Seite ....
Die andere Seite ist die, dass wir Menschen nicht vollkommen sind. Auch nicht, wenn wir mit Gott verbunden sind. Dass Gott auch nicht von uns fordert, vollkommen zu sein.
Soweit ich erkennen kann, werden wir Menschen nicht dazu aufgefordert, in die Richtung zu arbeiten, dass wir nicht sündigen - oder Böses tun. Manches was böse wirkt, ist uns möglicherweise sogar nützlich.
Wenn wir mit Gott im Bunde leben, dann kann er aus bösen Wegen gute Wege machen. Darum fordert Gott die Menschen immer wieder auf, dass sie zu ihm umkehren sollen. Damit er unseren Mangel ausfüllen kann, oder unsere Grenzen erweitern kann. Damit er aus bösen Wegen gute Wege machen kann. Wie es auch Josef, nach einer langen Odyssee feststellt: "Ihr wolltet es böse machen, aber Gott hat Gutes daraus gemacht" (frei zitiert)
Kurz gesagt: Weil wir Menschen unvollkommen sind, sind auch unsere Werke unvollkommen. Gott kann sie vollkommen machen, wenn wir ihn lassen. Fehler kann ich bestenfalls bei mir selbst erkennen. Und diese Gott vorlegen, damit er etwas Gutes daraus machen kann. Und mir zeigen kann, wie ich es das nächste Mal besser machen kann.