Halman hat geschrieben:Nun, es gibt verschiedene Perspektiven, von denen man einen Sachverhalt betrachten kann
Für die Ausprägung einer Antwort ist das richtig, aber nicht für den Umgang mit der „Kategorie“.
Es darf vorausgesetzt werden, dass jeder von uns weiss, wann er auf Liebe getroffen ist, wann er sie erlebt hat, und wie sich das angefühlt hat – das ist für mich eine Art „Erfahrungs-/Erlebenskategorie“.
Wenn also gefragt wird, „was soll Liebe sein“, geht es
nicht um diese Dinge, weil sie bekannt sind.
Es geht um eine „Inhalts-Herstllungskategorie“:
„aus was ist die Liebessituation in meinem Bewusstsein gemacht?“
„wie kommt die Liebe in meinem Bewusstsein zustande?“
„was ist das Konzept dieser Liebe? – gibt es dieses Konzept auch ausserhalb von Gehirnen, also universell? – wenn ja, wie?“
Wer philosophische Zusammenhänge für die „Erfahrungskategorie“ liefert, der beschreibt nur den Rahmen, aber es fehlt der Inhalt.
Kann die Bibel etwas zum Inhalt sagen?
Halman hat geschrieben:Die Naturwissenschaft vermag uns nicht alles über Dinge zu sagen, was Menschen im Allgemeinen interessiert. Wenn Du magst, nehme Dir doch 5 Minuten und 26 Sekunden Zeit und zu hören, was Prof. Lesch zum Themenfeld "Gott/Sinn/(vor)letzte Fragen" zu sagen hat.
Wie weit Naturwissenschaft insgesamt vordringen kann, möchte ich nicht beurteilen.
In Bezug auf das, „was“ ich bin, kann meiner Meinung nach, vor allem die Informatik in Verbindung mit den Naturwissenschaften sehr weit kommen.
„Lesch“ kenne ich und ich kenne auch das Video. Es wirkt auf mich, als ob er keine Vorstellung davon hat, „was“ er ist (siehe min 3:20 „was wird mit mir, wenn ich nicht mehr bin“).
Ich habe eine Vorstellung (ohne nicht-natürliche/metaphysische Zusammenhänge). Die Frage aus dem Video stelle ich nicht.
Halman hat geschrieben:Der Mensch wird in der Bibel als vergänglich beschrieben. Was das „Hohelied der Liebe“ angeht…
Viele Wörter - am Ende stelle ich immer noch die Frage: „was soll Liebe sein“.
Mich interessieren nicht die Situationen, wo Liebe auftritt, mich interessiert nicht, wer, wann etwas über Liebe aufgeschrieben hat.
Es geht um den „glasklaren Inhalt“, so dass man das Bewusstseins-Konzept der Liebe in Relation zur körperlichen Welt setzen kann. „Gehört“ sie in die körperliche Welt oder muss ein neues Welt-Konzept gestartet werden?
Vermutlich haben wir nun das Problem, dass nicht du es warst, der „Gott ist die Liebe“ festgelegt hast, sondern ein anderer Gläubiger. Folglich ist deine Interpretation nur begrenzt verwendbar.
Halman hat geschrieben:Dann wird Dir hoffentlich der vierseitige* Artikel Das Gehirn – ein Orchester ohne Dirigent (PDF-DOKUMENT), der auf einen Festvortrag (2005) von Prof. Wolf Singer basiert, gefallen.
Danke, mir sind viele Veröffentlichungen von Wolf Singer bekannt (der Artikel gehört dazu).
Halman hat geschrieben:Vermutlich wurden die Psalmen nach den Erfahrungen komponiert
Vielleicht - vielleicht nicht.
Halman hat geschrieben:Darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.
Ich sehe, der Kontext der Bibelinterpretation ist nicht ganz eindeutig.
Halman hat geschrieben:Worauf zielt Deine Frage ab: Aus welcher "Substanz" Gott besteht? Da muss ich Dich leider enttäuschen, denn dies würde darauf hinauslaufen, sich ein "Bild" von Gott zu machen und dies sollte man gar nicht versuchen.
Man könnte das Wort „Substanz“ gebrauchen (mache ich auch manchmal) aber es geht mir um Inhalt aus Sicht eines Wahrnehmungssystems, nicht um Rahmenbeschreibungen.
Genau, es gibt zu „Gott“ zwar konkrete unvollständige Handlungsvermutungen, aber auch die Festlegung, dass darüber hinaus keine Informationen mehr dazu kommen können.
Grob gesagt bin Ich ein Wahrnehmungssystem.
Was soll ich mit „keinen Informationen“ anfangen?
Halman hat geschrieben:Christen glauben, dass Gott ein gewaltiges und hochintelligentes Geistwesen ist
Ich bin nie einem „Geistwesen“ begegnet. Was soll das sein?
(„gewaltig“ und „hochintelligent“ bedeutet nichts, wenn „Geistwesen“ offen ist)
Halman hat geschrieben:Was ist Materie?
Aus dem Blickwinkel eines Bewusstseins, kann ich nicht sagen, „was Materie ist“, sondern nur welche Vorstellungen ich habe, „was Materie sein soll“.
Es sind die besten vollständigen Vorstellungen, die ich haben kann, weil ich einen „phänomenalen Zugang“ zu meiner Umwelt und meinem Körper habe, d.h. ein Verstehen ohne Sprache/Begriffe.
Dieser „phänomenale Zugang“ umfasst alle Sinne, so dass man sagen kann: ich als Bewusstsein bin optimiert auf eine Umwelt, die aus Materie besteht.
Ich gehe davon aus, dass das Gehirn die Umweltdaten aus den Sinnesorganen zu einem Verständnis verrechnet, das im Bewusstsein, in Form einer materiellen Welterfahrung/-vorstellung vorliegt.
Materie soll dass sein…
…was ich ertasten kann (Widerstand, Gewicht, Form, Volumen, Oberfläche)
…was ich ansehen kann (Farbstruktur)
…was ich analysieren und bearbeiten kann (Naturwissenschaften/Gesetzmässigkeiten)
…was ich nutzen kann (Wärme, Werkzeuge)
…was auf mich Kräfte ausübt (Schwerkraft, Kollision)
…was ich durch Experimente/Analysen/Modelle/Vorstellungen weiter unterteilen kann.
…usw.
Materie ist das, was ich ohne Informationen von anderen Menschen, seit meiner Geburt „erleben“ kann.
Den direktesten Zugang zu Materie habe ich über meine Körpervorstellungen.
Mit Materie sind weitere „phänomenale Vorstellungen“ verbunden:
„hier und jetzt“
„real“
„existent“
Materie ist im Gegensatz zu Bewusstsein, von vielen Wahrnehmungssystemen gleichzeitig erfahrbar. Man kann sich sozusagen über dieselbe Materie im „Hier und Jetzt“ unterhalten. Man kann darauf zeigen.
Materie wird im Bewusstsein als die „elementare Realität“, das Existenzielle verstanden.
Was soll Materie laut Bibel sein?
Halman hat geschrieben:Mit qualifizierter Bibelhermenteutik und Exegese (Auslegung) ist es aber sehr wohl möglich, den biblischen Texten Aussagen zu entnehmen, die auch anhand des zugrundeliegenden Textes begründbar sind, auch innertextliche Aussagen.
Das hört sich gut an, aber es nützt mir wenig, wenn es meinen gläubigen Gesprächspartner nicht interessiert.
Warum gibt es Gläubige, die sich nicht daran halten wollen?
Halman hat geschrieben:Die Bezeichnung „Gottes Wort in Menschenschrift“ ist natürlich eine Glaubensaussage, sozusagen eine Position oder Sichtweise
Ich glaube, das habe ich schon richtig verstanden: unvollständige Vermutung.
Halman hat geschrieben:Gemeint ist mit "Gott" eine sehr machtvolle, schöpferische Intelligenz, die selbst der Forschung nicht zugänglich ist.
Warum sollen wir etwas „damit“ zu tun haben, wenn keiner etwas „damit“ zu tun haben kann?
Ich kenne „Intelligenz“ nur in Form von Datenverarbeitung.
Ist „Gott“ eine Datenverarbeitung? – wenn ja, auf welcher Technik?