Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

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Hemul
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#11 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von Hemul » Fr 8. Aug 2014, 18:44

Samantha hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Wer den heiligen Namen Gottes aus der Bibel entfernt und ihn dort stattdessen mit "HERR" , oder wer weiß was wiedergibt, verfälscht vorsätzlich die Bibel. :thumbdown:
Aber wenn der Name Gottes entfernt wurde, kann es in der Bibel auch andere Fehler geben, die wir heute vielleicht nicht mehr imstande sind zu erkennen.
Fehler hin oder her. Gott würde sich gem. Apostelgeschichte 15:14 ein Volk für seinen Namen erwählen:
14 Simon hat gerade berichtet, wie Gott selbst die Initiative ergriffen hat, um aus den Nichtjuden ein Volk zu gewinnen, das seinen Namen trägt.
Jesaja 62:2+3,
2 Die Völker werden deine Gerechtigkeit sehen / und alle Könige deine strahlende Pracht. / Man legt dir einen neuen Namen bei, / den Jahwe selbst für dich bestimmt. 3 Du wirst ein Schmuckstück sein in Jahwes Hand, / ein königliches Diadem, gehalten von deinem Gott.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Halman
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#12 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von Halman » Fr 8. Aug 2014, 19:08

Catholic hat geschrieben:In der Neuen-Welt-Übersetzung heisst es
"Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war ein Gott."
wohingegen es heissen muss
"und das Wort war Gott."
Die Deutung von Joh 1:1 ist umstritten, wie auch die unterschiedlichen Übersetzungen in den deutschen Bibelübersetzungen bezeugen.
Im griechischen Grundtext steht:
"Εν ἀρχή ἦν ὁ Λόγος καί ὁ Λόγος ἦν πρός τόν Θεόν καί Θεός ἦν ὁ Λόγος"
„En archÄ“ Ä“n ho Lógos, kai ho Lógos Ä“n pros ton Theón, kai Theós Ä“n ho Lógos.“
„Am Anfang war der Logos und der Logos war bei dem Gott und Gott war der Logos.“

Alles, was blau markiert ist, bezieht sich auf den Logos, alles was rot markiert ist, auf den allmächtigen GOTT.
In Joh 1:1 bezieht sich das Wort Θεός (theós = Gott) auf den Lógos. Die Wendung πρός τόν Θεόν (pros ton theón = bei dem Gott)* bezieht sich hingegen auf den himmlischen Vater, dem allmächtigen Gott. Einmal bezieht sich das Wort Gott (... theón) also auf den Vater und am Ende des Verses bezieht es sich theós auf den Lógos.

*Die Wendung „pros ton theón“ bedeutet wtl. „war auf den Gott zu“ bzw. „gen dem Gott“.

Der Schluss: „... καί Θεός ἦν ὁ Λόγος“ (... und Gott war der Lógos.), erscheint zweideutig. Warum versah Johannes Θεός (theós = Gott) nicht mit dem bestimmten Artikel „ὁ“ (ho)? Hätte er ὁ Θεός (ho theós = der Gott) geschrieben, wäre es eindeutig. Offenbar wollte Johannes nicht aussagen, dass der Logos der bestimmte Gott ist, sondern lediglich, dass der Logos ein unbestimmter Gott ist, also der Logos ein Gott ist. Dadurch, dass Johannes den bestimmten Artikel weglässt, kennzeichnet er das Wort Θεός (Gott) als Eigenschaft des Logos'. Dies deckt sich - so denke ich - auch mit dem, was Johannes im Weiteren in seinem Evangelium verkündet.

Die Wendung pros ton theón (bei dem Gott) ist grammatisch ebenso bestimmt wie das häufig an anderen Stellen vorkommende ho theós (der Gott) und bezieht sich auf dem Schöpfergott, dem himmlischen Vater. Das grammatisch unbestimmte Wort theós im Vers bezieht sich hingegen auf den Lógos.
Man könnte auch sagen: Im Anfang ἦν theós pros ton theón (war Gott gen dem Gott).

Der Schluss, „... καί Θεός ἦν ὁ Λόγος“ (... und Gott war der Lógos), bezieht sich nicht auf „... πρός τόν Θεόν ...“ (gen dem Gott), sondern auf ὁ Λόγος (der Lógos).

Daher ist in diesem Fall durchaus die Übersetzung aus der Guten Nachricht sinngemäß korrekt:
Zitat aus Joh 1:1:
1 Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich.
Der Lógos gleich insofern Gott, ist aber nicht [der] Gott, sondern so wie Gott (von gleicher Wesensart). Diese Deutung stützt auch die Menge-Bibel.
Zitat aus Joh 1:1:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott (= göttlichen Wesens) war das Wort.
Zitat aus Joh 14:28:
Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: ›Ich gehe hin und komme wieder zu euch.‹ Hättet ihr mich lieb, so hättet ihr euch gefreut, daß ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.

Mein Fazit: Obwohl der Sohn wesensgleich mit Gott ist, so ist er dennoch nicht identisch mit ihm. Der Sohn verfügt über sehr große, aber begrenzte Macht; der Schöpfergott ist allmächtig (im Sinne von allherrschend), der einzig gezeugte Sohn hat einen Anfang, Gott ist ewig, ohne Anfang.

Catholic hat geschrieben:oder als Jesus zu dem Schächer am Kreuz sprach.
In der NWÜ heisst es
"Wahrlich ich sage Dir heute:Du wirst mit mir im Paradies sein."
Hm,wann (!) hätte es ihm Jesus auch sonst sagen sollen?
Korrekt heisst es aber
"Wahrlich,ich sage Dir:Noch heute wirst Du mit mir im Paradies sein."
Hierzu muss man wissen, dass es im altgriechischem Text keine Interpunktion gibt, also auch keinen Doppelpúnkt. Hier kommt es auf die richtige Interpretation des Übersetzers an. Diesbezüglich verweise ich auf die Erklärung im Bibelcenter:
Der Ausdruck "ich sage dir heute" ist eine typisch semitische Redeweise, um eine besondere Betonung auf das zu legen, was dann folgt. Er findet sich verschiedentlich bereits im AT an bedeutsamen Stellen
Jesu Worte, die er an den reumütigen Räuber richtete, können auch so gedeutet werden, dass das Wort "heute" eine damals typische Redewendung war, im Sinne von: "Nun sage ich Dir ..." Denn Jesus war daraufhin drei Tage im Hades (im Grab) und fuhr erst nach seiner Auferstehung im Himmel auf. Jesu versprechen muss sich also nicht am gleichen Tag erfüllt haben. Eine mögliche Widergabe lautet: „Amen, ich sage dir heute, daß mit mir du im Garten Eden sein wirst.“
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Hemul
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#13 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von Hemul » Fr 8. Aug 2014, 19:12

Catholic hat geschrieben: oder als Jesus zu dem Schächer am Kreuz sprach.
In der NWÜ heisst es
"Wahrlich ich sage Dir heute:Du wirst mit mir im Paradies sein."
Hm,wann (!) hätte es ihm Jesus auch sonst sagen sollen?
Korrekt heisst es aber
"Wahrlich,ich sage Dir:Noch heute wirst Du mit mir im Paradies sein."
Wie sollte das denn vonstatten gehen? Es müsste doch auch dir bekannt sein, dass Jesus nach seinem Tod erst am dritten Tag danach von Gott wieder zum Leben auferweckt wurde und erst vierzig Tage später in den Himmel aufgefahren ist. Im Übrigen wäre es auch sehr ungerecht gegenüber dem treuen Daniel der gem. Daniel 12:13 immer noch auf seine Auferstehung wartet:
13 Aber du, geh deinen Weg bis zum Ende! Du wirst dich zur Ruhe legen und am Ende der Zeit auferstehen, um dein Erbe in Empfang zu nehmen."
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Ziska_Deleted

#14 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 9. Aug 2014, 08:52

Catholic hat geschrieben:Hemul,in der Neuen-Welt-Übersetzung heisst es bei Röm.10,13
"Jeder,der den Namen Jehovas anruft wird errettet werden."
richtig?
Hallo!
Weißt du aus welchem Bibelbuch des AT Paulus hier zitiert?
Denkst du, dass Paulus den Vers falsch zitiert hat?

Ziska_Deleted

#15 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 9. Aug 2014, 12:44

Hallo!
Hier sprechen Gelehrte, Bibelübersetzer, Autoren theologischer Fachzeitschriften, ein Hebraist aus Israel, Professor der Religionswissenschaften ihr Urteil zur Neuen Welt Übersetzung:
Kommentare von Gelehrten zur englischen Neuen-Welt-Übersetzung (New World Translation)
In einem Brief vom 8. Dezember 1950 schrieb der Bibelübersetzer und Gelehrte Edgar J. Goodspeed über die New World Translation of the Christian Greek Scriptures: „Ich bin von dem weltweiten Missionswerk Ihrer Leute angetan und freue mich sehr über die freie und lebendige Übersetzung. Man kann nur bestätigen, dass sie sich durch ein umfassendes, solides und seriöses Fachwissen auszeichnet.“
Edgar J. Goodspeed, Gelehrter und Bibelübersetzer
Allen Wikgren, Professor an der Universität Chicago, zählte die New World Translation zu den modernen Übersetzungen, die nicht einfach auf anderen Übersetzungen aufbauen, sondern sich oft durch „bereichernde unabhängige Formulierungen“ auszeichnen (The Interpreterʼs Bible, Band 1, Seite 99).

Über die New World Translation of the Christian Greek Scriptures schrieb der britische Bibelkritiker Alexander Thomson: „Die Übersetzung ist offensichtlich das Werk befähigter und kluger Gelehrter, die sich bemüht haben, den griechischen Text so getreu, wie es das Ausdrucksvermögen der englischen Sprache zulässt, wiederzugeben“ (The Differentiator, April 1952, Seite 52).
]Obwohl er manche Formulierungen als ungewöhnlich empfand, sagte der Autor Charles Francis Potter: „Die anonymen Übersetzer haben ganz offensichtlich die besten hebräischen und griechischen Manuskripttexte verwendet und sind dabei mit akademischem Können und Scharfsinn vorgegangen“ (The Faiths Men Live By, Seite 300).
Robert M. McCoy schrieb in einer theologischen Zeitschrift, die New World Translation habe seiner Meinung nach sowohl ihre Eigenheiten als auch echte Vorzüge. Seine Rezension schloss er mit den Worten ab: „Die Übersetzung des Neuen Testaments beweist, dass zu der Bewegung Gelehrte gehören, die in der Lage sind, die vielen beim Übersetzen der Bibel auftretenden Probleme sinnvoll zu lösen“ (Andover Newton Quarterly, Januar 1963, Seite 31).
Professor S. MacLean Gilmour ging zwar mit einigen Wiedergaben in der New World Translation nicht einig, aber erkannte trotzdem an, dass die Übersetzer „über eine erstaunliche Sachkenntnis auf dem Gebiet der griechischen Sprache“ verfügten (Andover Newton Quarterly, September 1966, Seite 26).
In einer Rezension über die Kingdom Interlinear Translation of the Greek Scriptures schrieb Thomas N. Winter, außerordentlicher Professor an der Universität von Nebraska: „Die Übersetzung des ungenannten [Übersetzer-]Komitees ist völlig auf dem neusten Stand und durchweg genau“ (The Classical Journal, April-Mai 1974, Seite 376).
Professor Benjamin Kedar, Hebraist aus Israel, sagte 1989: „Bei philologischen Untersuchungen im Bereich hebräische Bibel und Übersetzungen nehme ich des Öfteren Einsicht in die englische, unter dem Namen New World Translation bekannte Übersetzung. Dabei werde ich jedes Mal in meinem Eindruck bestärkt, dass dieses Werk ein ehrliches Bemühen um ein möglichst genaues Textverstehen erkennen lässt.“
Nach einer vergleichenden Betrachtung von neun bekannten englischen Bibelübersetzungen schrieb Jason BeDuhn, außerordentlicher Professor der Religionswissenschaften: „Die NW [New World Translation] ist unter den ausgewählten Übersetzungen die genaueste.“ Auch wenn viele Bibelgelehrte und andere meinen, die Unterschiede in der New World Translation würden auf den religiösen Vorstellungen der Übersetzer beruhen, sagte BeDuhn: „Die meisten Unterschiede gehen auf die größere Genauigkeit der NW zurück, weil sie die ursprünglichen Ausdrücke der Schreiber des Neuen Testaments wortgetreu und gewissenhaft wiedergibt“ (Truth in Translation, Seite 163, 165).

Quelle: http://www.jw.org/de/jehovas-zeugen/hae ... ung-genau/

Pluto
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#16 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von Pluto » Sa 9. Aug 2014, 13:10

Sieht ja alles sehr positiv aus! :)

Es stellt sich die Frage, ob das wirklich auf ergebnisoffener Meinungsbidung beruht, oder sollten die Autoren das gewollte Ziel nur bestätigen?
Um sich ein unabhängiges Bild über diese Übersetzung machen zu können, fehlen anderslautende kritische Kommentare, die dieser Auffassung widersprechen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#17 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von 2Lena » Sa 9. Aug 2014, 13:40

Hemul hat geschrieben:Was geht es dich an was ZJ wann wo und wie tun?
Nimm lieber hierzu Stellung:
http://www.theologe.de/schwarzbuch_kath ... kirche.htm

Aber Hemul....
Sollen ausgerechnet wir - mit 4religion - da rumhacken?
Der Link ist doch reine Hetzerei - aufgegärt aus Unwissenheit.

Darin finde ich einen der "Hackvorschläge".
(Für den Rest habe ich mir noch nicht die Arbeit gemacht :P )

Aus Link: Jesus von Nazareth über die Priester seiner Zeit:
"Innen sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung".
(Matthäus 23, 27. katholische Einheitsübersetzung)

Der Text der Lutherbibel macht das noch ein bisschen drastischer:
Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch schein, aber inwendig sind sie voller Totengebeine und alles Unflats.

Uiii! setzt der *Ausleger bei אוי satt dem Wehe! :thumbdown:
Münek tut sicher der Daumen weh vom runterdrücken.

Der *Ausleger erzählt die positive Seite weiter:
Da gibt es welche, die können rechnen, erzählen (Schriftgelehrte) und die breiten aus, פרשים die erklären (Pharisäer פרשים). Die schmeicheln sagt er - statt heucheln. Die überdecken die Senken. Dann sei es außen hübsch, innen das Grobe. Die löschen das, machen es still, zu einem Geheimnis. Das "Grab" ist dann voll Ratschläge, Stärken, wie es vollkommen wäre und erstaune.

Statt עצם Knochen nimmt der schließen oder Machtfülle, eben, stark oder zahlreich. Es gibt viele andere Feinheiten mehr. Wenn ich auch nur ungefähr nacherzählt habe, könnt ihr (hoffentlich) erkennen, dass die *Auslegung, wie ich sie betreibe aus dem AT bekannt war, bei den Schriftgelehrten laufend praktiziert wurde - und auch das NT beeinflusste. Erzählt wird, wie alles zu machen sei.

Die NWÜ "Übersetzung ist garantiert verkehrt, weil jede "Übersetzung" an Stellen wie diesen aufhörte.

Kurz wiederholt, damit es auch die lesen, die nach der langen Rede skeptisch dreinschauen:

Die Schimpfe soll nach unten
Heraus mit den guten Ratschlägen

R.F.
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#18 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von R.F. » So 10. Aug 2014, 14:19

Pluto hat geschrieben:
Sieht ja alles sehr positiv aus! :)

Es stellt sich die Frage, ob das wirklich auf ergebnisoffener Meinungsbidung beruht, oder sollten die Autoren das gewollte Ziel nur bestätigen?
Um sich ein unabhängiges Bild über diese Übersetzung machen zu können, fehlen anderslautende kritische Kommentare, die dieser Auffassung widersprechen.
Man schaue sich Galater 6,16 in einer weniger gefärbten Übersetzung mal etwas näher an.

Galater 6,16 (Luther):

Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur.
Und alle, die sich nach diesem Maßstab richten - Friede und Barmherzigkeit über sie und über das Israel Gottes!

Und nun die Neue-Welt-Übersetzung:

Denn weder Beschneidung ist etwas noch Unbeschnittenheit, sondern eine neue Schöpfung [ist etwas].
Und alle, die nach dieser Regel des Benehmens* ordentlich wandeln werden, über sie komme Frieden und Barmherzigkeit, ja über das Israel* Gottes.

Der Text der WTG verneint die nach wie vor bestehende Vorzugsstellung der Stämme Israels, indem sie alle Bekehrten mit “Israel” gleichsetzt.

Die WTG hat zwar nur wenig Einfluss auf die Politik. Insofern wirkt sich die Falschübersetzung auf die Gesellschaft insgesamt kaum aus. Aber für viele der Mitglieder der WTG könnte sie zum Problem werden. Ist mir natürlich bewusst, dass ein solcher Folgerung von den meisten Lesern der Schrift verneint wird.

Römer 11,1-7 (Luther):

So frage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn ich bin auch ein Israelit, vom Geschlecht Abrahams, aus dem Stamm Benjamin.
Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift sagt von Elia, wie er vor Gott tritt gegen Israel und spricht (1.Könige 19,10):
»Herr, sie haben deine Propheten getötet und haben deine Altäre zerbrochen, und ich bin allein übrig geblieben und sie trachten mir nach dem Leben«?
Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? (1.Könige 19,18): »Ich habe mir übrig gelassen siebentausend Mann, die ihre Knie nicht gebeugt haben vor dem Baal.«
So geht es auch jetzt zu dieser Zeit, dass einige übrig geblieben sind nach der Wahl der Gnade.
Ist's aber aus Gnade, so ist's nicht aus Verdienst der Werke; sonst wäre Gnade nicht Gnade.
Wie nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; die Auserwählten aber haben es erlangt. Die andern sind verstockt,

R.F.
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#19 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von R.F. » So 10. Aug 2014, 14:20

Römer 11,25-26 (Luther):

Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist;
und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): »Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob.

Neue-Welt-Übersetzung:

Denn ich will nicht, Brüder, daß ihr über dieses heilige Geheimnis+ unwissend seid, damit ihr euch nicht in den eigenen Augen für verständig haltet: daß eine Abstumpfung des Empfindungsvermögens+ Israel zum Teil widerfahren ist, bis die Vollzahl* der Menschen aus den Nationen hereingekommen ist,
und auf diese Weise wird ganz Israel+ gerettet werden, so wie geschrieben steht: „Der Befreier wird aus Zion kommen+ und gottlose Handlungen von Jakob abwenden.

Hierin weicht die Neue-Welt-Übersetzung von anderen Übersetzungen nur geringfügig ab. Bedenklich ist aber die schriftwidrige Deutung durch die WTG. Nach dieser sei die Bekehrung der Menschen eben die Bekehrungs Israels. Und das obwohl der Unterschied zwischen Gläubigen aus den Nationen und solchen aus den Stämmen Israels durch die Erwähnung “Jakob” verdeutlicht wird.

In der Bibliothek der hiesigen Uni habe ich bisher nur einen Kommentar gefunden, der diese Deutung teilt...

Hemul
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#20 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von Hemul » So 10. Aug 2014, 15:30

R.F hat geschrieben: Römer 11,1-5 (Luther):
Nicht ganz Israel ist verstockt
1 So frage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn ich bin auch ein Israelit, vom Geschlecht Abrahams, aus dem Stamm Benjamin. 2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift sagt von Elia, wie er vor Gott tritt gegen Israel und spricht (1.Könige 19,10): 3 »Herr, sie haben deine Propheten getötet und haben deine Altäre zerbrochen, und ich bin allein übrig geblieben und sie trachten mir nach dem Leben«? 4 Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? (1.Könige 19,18): »Ich habe mir übrig gelassen siebentausend Mann, die ihre Knie nicht gebeugt haben vor dem Baal. 5 So geht es auch jetzt zu dieser Zeit, dass einige übrig geblieben sind nach der Wahl der Gnade.


Und was möchtest du damit beweisen? :roll: Ich hatte doch schon darauf hingewiesen, dass grundsätzlich wie Paulus es vorher in Römer 9:27 aufzeigt nur ein "REST" der Juden gerettet werden sollte:
27 Jesaja aber ruft aus über Israel (Jesaja 10,22-23): »Wenn die Zahl der Israeliten wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur ein Rest gerettet werden;
Und dieser "REST" sollte nicht irgendwann später, sondern er wurde wie Paulus das in Römer 11:5 ausdrücklich
hervorhebt damals zu seiner Zeit errettet. Und das auch nicht weil dieser "REST" beschnittene Juden waren sondern(s.o.Vers 5) aus unverdienter Gnade.
Zuletzt geändert von Hemul am So 10. Aug 2014, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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