Die Ereignisse von Getsemane

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Raiauer
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#21 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Raiauer » So 16. Apr 2017, 17:16

Hallo....Johannes 18 :3 zeigt dass die Soldaten und Beamten Lampen und Fackeln dabei hatten. Es gab also genügend Licht um Jesus zu erkennen. Vers 4 zeigt, dass jesus vortrat, also sozusagen mitten ins Licht der Lampen und Fackeln. Er spricht zu den Verantwortlichen und steht genau vor ihnen. Trotzdem erkennen sie ihn nicht. Er fragt sie wen sie suchen. Sie antworten Jesus, den Nazaräner. Da hätten sie Jesus längst erkennen müssen. Taten Sie aber nicht. Das zeigt deutlich, sie kannten Jesus nicht vom Aussehen her. Erst als Jesus sich zu erkennen gibt, reagieren sie.Johannes spricht zwar nicht von dem Kuss, der muss aber vordem stattgefunden haben, als jesus noch nicht vorgetreten war, denn Judas war schon bei ihm, wie Vers 5 sagt. nimmt an alle 4 Evangelien zusammen, dann ergibt sich folgendes Bild. Judas trifft mit der Gruppe im Garten ein und sucht Jesus, die Gruppe dicht hinter ihm. er findet Jesus und gibt ihm dem Kuss, wie vereinbart. Danach tritt Jesus direkt in das Licht der Anführer und das Gespräch folgt wie in Johannes beschrieben. Die Gruppe der Festnehmer kennt Jesus also nicht. Der Kuss war ein vereinbartes Zeichen ihn zu kennzeichnen....LG Rainer
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sven23
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#22 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von sven23 » So 16. Apr 2017, 17:26

fin hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
fin hat geschrieben: Tatsächlich? :D
In der Tat ist Historikern kein derartiger Brauch bekannt. Es handelt sich ähnlich wie bei den Geburtslegenden um freie Erfindungen der unbekannten Schreiber.

Du scheinst von römischer Rechtsprechung keine Ahnung zu haben oder war Pontius Pilatus an das mosaische Gesetz gebunden? Das NT schildert klar und deutlich, wer die Ankläger und Strippenzieher waren. Daß sich die jüdische Lobby und deren Zuträger gegen Matthäus aussprechen, das wundert nicht, denn er deckt ja ihre Vorgehensweisen auf -
Wer behauptet denn, dass Pilatus an das mosaische Gesetz gebunden war? :roll:
Pilatus urteilte nach römischen Recht. Seine Hände durfte er in Unschuld waschen, um die römische Besatzungsmacht frei zu sprechen und den Juden, die die Unverschämtheit besaßen, nicht der neuen jüdischen Sekte beitreten zu wollen, die alleinige Schuld am Tod Jesu zu geben. Das heißt, die Verantwortung für das Todesurteil hatte allein die römische Besatzungsmacht. Alles andere um den Prozess ist eher unhistorisch und später legendenhaft drum herum gebastelt worden. Auch ist es kein Zufall, dass der Verräter ausgerechnet Judas hieß.
Alles lief darauf hinaus, den Juden die Schuld zu geben, was nicht ausschließt, dass manche ganz froh waren, dass der Unruhestifter weg war.


"Unklar ist, aufgrund welchen nach jüdischem Recht strafbaren Tatbestandes das Synedrium Anklage gegen Jesus erhoben hat. Möglicherweise hat man ihn als falschen Propheten angesehen (vgl. Dtn 13,1-6; 18,9-22). Vieles deutet aber darauf hin, dass es gar kein formelles Verfahren gegen Jesus vor dem Synedrium gegeben hat, da das in Mk 14,53-65 geschilderte Verhör allen jüdischen Prozessprinzipien widerspricht. Das Motiv des Vorgehens der jüdischen Autoritäten gegen Jesus ist dagegen relativ eindeutig zu erkennen. Er rüttelte mit seiner Verkündigung, vor allem mit der Kritik am Tempel, an den Privilegien der Lokalaristokratie. Sie konnte sich bei dem Bemühen, diesen lästigen galiläischen Wanderprediger loszuwerden, vermutlich der Sympathie großer Teile der Jerusalemer Bevölkerung sicher sein, da deren Existenz häufig vom Tempel abhing."
Quelle: Bibelwissenschaft.de
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Raiauer
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#23 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Raiauer » So 16. Apr 2017, 18:24

sven23 hat geschrieben:. Auch ist es kein Zufall, dass der Verräter ausgerechnet Judas hieß.

Das hat überhaupt nichts zu sagen. Jeder zweite hieß damals praktisch Judas. Deshalb gab es Beinamen, um die vielen Judasse zu unterscheiden. Deshalb judas Iskariot. Es gab noch einen Judas in jesu Gruppe, der hatte den Beinamen Thaddäus.
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sven23
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#24 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von sven23 » So 16. Apr 2017, 18:48

Raiauer hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:. Auch ist es kein Zufall, dass der Verräter ausgerechnet Judas hieß.

Das hat überhaupt nichts zu sagen. Jeder zweite hieß damals praktisch Judas. Deshalb gab es Beinamen, um die vielen Judasse zu unterscheiden. Deshalb judas Iskariot. Es gab noch einen Judas in jesu Gruppe, der hatte den Beinamen Thaddäus.
Na ja, an Zufälle kann man glauben oder nicht.
Jedenfalls ist der christliche Antijudaismus nicht zu leugnen. Er war die Retourkutsche für die Weigerung, sich der neuen Sekte anzuschließen. Wäre alles nicht so schlimm in den Konsequenzen gewesen, wenn das Christentum nicht durch Konstantin an die Macht gekommen wäre. Ab dann übte man die gleiche Repression gegen andere Glaubensrichtungen aus, die man vorher bei sich selbst beklagt hatte.
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#25 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Raiauer » So 16. Apr 2017, 19:02

sven23 hat geschrieben: Jedenfalls ist der christliche Antijudaismus nicht zu leugnen.

Es gab im 1.Jahrhundert keinen christlichen Antisemitismus. Was nach dem 4.Jahrhundert geschah, hatte dann auch nicht mehr viel mit dem Christentum des 1.Jahrhundert gemeinsam. Die Bibel selbst spricht vom Abfall vom christlichen Glauben. Das wurde real durch die Gründung der katholischen Kirche. Diese Kirche hat nicht nur Juden verfolgt, sondern jeden der zu Jesu ursprünglichen Lehren stand. Das Kirchenchristentum hatte mit dem ersten Christentum, wie sie die Bibel schilderte, nicht mehr viel zu tun. Im NT wird Christentum des 1.Jahrhndert geschildert. Christen wurden nie verfolgerisch tätig
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sven23
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#26 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von sven23 » So 16. Apr 2017, 19:39

Raiauer hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Jedenfalls ist der christliche Antijudaismus nicht zu leugnen.

Es gab im 1.Jahrhundert keinen christlichen Antisemitismus. Was nach dem 4.Jahrhundert geschah, hatte dann auch nicht mehr viel mit dem Christentum des 1.Jahrhundert gemeinsam.
Das mag sein, die staatliche Macht hat das Christentum korrumpiert, hat aber auch zu seiner Verbreitung beigetragen. Trotzdem ist der Antijudaismus einer Johannes oder Paulus nicht zu leugnen.

"Die (Juden) haben den Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen feind. Und um das Maß ihrer Sünden allewege voll zu machen, wehren sie uns, den Heiden zu predigen zu ihrem Heil. Aber der Zorn Gottes ist schon in vollem Maß über sie gekommen."
(1. Thess 2,14-16)

"Denn es gibt viele Freche, unnütze Schwätzer und Verführer, besonders die aus den Juden, denen man das Maul stopfen muss, weil sie ganze Häuser verwirren und lehren."
(Titus 1,10-11)

"Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit."
(Joh 8, 44-45)

"Du (Jude) predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst?", lästerte er. "Du rühmst dich des Gesetzes, und schändest Gott."
(Röm 2,17-29)

usw.

Darauf aufbauend schrieb Luther:

"Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist's um diese Juden, so diese 1.400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen."

Also von christlicher Nächsten- oder gar Feinesliebe keine Spur.
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#27 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von 1Johannes4 » So 16. Apr 2017, 19:53

Hallo R.F.,

R.F. hat geschrieben:
1Johannes4 hat geschrieben: - - -
bei den biblischen Berichten geht es aber nicht um "historische Plausibilität", sondern es sind Aussagen von Gläubigen für Gläubige. Im Prinzip könnte jedes Buch der Bibel mit der Einleitung: "Ich glaube, dass es einen Gott gibt, und habe folgendes über die Geschichte Gottes mit den Menschen zu erzählen." beginnen. Bei einem Maßstab wie "historischer Plausibilität" wird Gott außen vor gelassen - so wie bei den Naturwissenschaften auch. Wenn Gott sich nicht naturwissenschaftlich oder "historisch plausibel" verhält, wird es das Buch, das von IHM erzählt wohl auch nicht sein.
- - -
Was Du da schreibst ist das unter "Aufgeklärten" Übliche. Damit macht man Hunderte Millionen Menschen, die während den vergangenen zweitausend Jahren den Dokumenten vertrauten, zu Dummköpfen. Und wir sind deren Abkömmlinge...

Selbstverständlich halten die Berichte über die Vorgänge von Jesu Tod juristischen Prüfungen stand. Etwas tiefer einsteigen in die Texte muss man dazu allerdings schon...
Ich verstehe nicht, wieso jemand aufgrund der Aussage meines Kommentars zu einem "Dummkopf" gemacht werden sollte. Kannst Du das mal bitte erklären.

Ob die Vorgänge um Jesu Tod juristischen Prüfungen standhalten spielt weit weniger eine Rolle als die Auferstehung Jesu von den Toten:
Römer 10, 9 (Elberfelder) hat geschrieben: dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst.

Ist die Auferstehung Jesu Deiner Meinung nach historisch plausibel? Ist sie naturwissenschaftlich erklärbar oder juristisch prüfbar? Glaubst Du es trotzdem?

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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#28 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von fin » So 16. Apr 2017, 20:35

Raiauer hat geschrieben:Was nach dem 4.Jahrhundert geschah, hatte dann auch nicht mehr viel mit dem Christentum des 1.Jahrhundert gemeinsam.

Genau, das Urchristentum nicht zu vergessen, es in seiner Andacht zu beleben, das scheint mir ratsam.

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#29 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von fin » So 16. Apr 2017, 20:38

Einige Gestalten scheinen offenbar für Verwirrung zu sorgen. Ich erinnere mich gerade an Momo und die Herren von der Zeitsparkasse.

Bild
https://www.taz.de/picture/1888534/624/ ... 0ab55.jpeg

Sven23 scheint auch ein Vertriebler zu sein - handelt er etwa mit fakenews?
sven23 hat geschrieben: Aber noch wichtiger war den Schreibern, dass der Verräter Judas war, was den christlichen Antijudaismus begründete
Das ist offensichtlich falsch und wahrlich plump.

Facettenreicher scheint mir folgender Versuch ...

sven23 hat geschrieben:
fin hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: In der Tat ist Historikern kein derartiger Brauch bekannt.
Du scheinst von römischer Rechtsprechung keine Ahnung zu haben oder war Pontius Pilatus an das mosaische Gesetz gebunden? Das NT schildert klar und deutlich, wer die Ankläger und Strippenzieher waren.
Wer behauptet denn, dass Pilatus an das mosaische Gesetz gebunden war? Pilatus urteilte nach römischen Recht.

Genau, darum hatte die Freilassung eines Verbrechers - die Pontius Pilatus in Aussicht stellte - auch nichts mit dem Sabbat zu tun! Was für ein dummdreister Einwand, die falsche Verknüpfung sei unhistorisch :geek:
Zuletzt geändert von fin am So 16. Apr 2017, 20:49, insgesamt 2-mal geändert.

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#30 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von fin » So 16. Apr 2017, 20:41

sven23 hat geschrieben:Trotzdem ist der Antijudaismus eines Johannes oder Paulus nicht zu leugnen.

Möglicherweise war er begründet?! :idea:

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