Die Ereignisse von Getsemane

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sven23
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#31 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von sven23 » So 16. Apr 2017, 20:45

fin hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Trotzdem ist der Antijudaismus eines Johannes oder Paulus nicht zu leugnen.

Möglicherweise war er begründet?! :idea:
Mit Sicherheit nicht, aber was will man von einem Antijudaisten erwarten? :roll:
Möglicherweise fällst du noch nach 2000 Jahren auf die christliche Propaganda rein.

"Doch ist es nicht Paulus allein, auf den sich der christliche Judenhass stützen konnte,
es ist vor allem auch jene unselige Stelle in den Passionslegenden bei Matthäus, die
christlichen Fanatikern die Munition lieferte. Denn als es darum ging, wen Pilatus
amnestieren sollte, Jesus oder den Aufrührer Barrabas, will das Volk Barrabas haben,
angeblich aufgewiegelt durch die hohen Priester. Pilatus wäscht daraufhin in einer
berühmten Szene seine Hände (in Unschuld) und Matthäus bringt den Satz: Und alles
Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder. (Mt 27,25)
Dieser Satz ist eines der Unworte der Bibel und hat gewaltiges Leid über die Juden
gebracht. Wo immer in den folgenden Jahrhunderten und Jahrtausenden Juden von
Christen verfolgt wurden, hatten sie diesen Satz immer im Gepäck. Christliche Fanatiker
konnten sich, wenn sie sich auf diesen Satz beriefen, geradezu noch als Vollstrecker einer
göttlichen Gerechtigkeit vorkommen. Die Juden hätten quasi ihre gerechte Strafe selbst
eingefordert. Die Perfidität wird noch verstärkt, wenn man berücksichtigt, dass die Worte
der Bibel bald schon als göttlich inspiriert galten, die Barbarei quasi dogmatisch bestätigt
und gerechtfertigt wurde.
Doch wo hat Matthäus diese Worte her? Bei Markus hat er sie nicht gefunden und
auch bei Lukas stehen sie nicht. Sie sind eine Erfindung des Evangelisten selbst, aus
heutiger Sicht eine weitere dreiste Fälschung (die Neutestamentler sind sich hier
weitgehend einig, auch wenn sie dies gerne vornehmer formulieren), vermutlich in der
Absicht, den Juden zu schaden, mit denen auch die Gemeinde des unbekannten
Evangelisten in heftige Auseinandersetzungen verstrickt war. Der Konsequenzen dessen,
was sie schrieben und dass man ihre Texte noch nach zweitausend Jahren lesen würde,
konnten auch die Evangelisten sich nicht bewusst sein. Für uns heute und mehr noch für
die Juden ist dies jedoch nur ein schwacher Trost. Wieder einmal sieht man zudem die
Leichtfertigkeit, mit der die Evangelisten schalten und walten, hinzufügen und streichen,
umdeuten und hinlenken. Und man muss erneut fragen, wo überhaupt man noch mit
einigermaßen authentischer Überlieferung rechnen kann."

Kubitza, Der Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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fin
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#32 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von fin » So 16. Apr 2017, 21:27


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Halman
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#33 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Halman » So 16. Apr 2017, 23:42

Agent Scullie hat geschrieben:Jesus war doch zu diesem Zeitpunkt bereits stadtbekannt, da hätten ihn die Männer des Hohepriesters doch auch ganz ohne Judas Hilfe erkennen können müssen? Zumindest dem Hohepriester selbst war Jesus doch wohlbekannt, und der hätte seine Männer ja einfach begleiten können, um sicherzugehen, dass sie den richtigen erwischen.
Ja, dies hätte er, wenn er mehr Mumm gehabt hätte. Bemerkenswerterweise konfrontierte Jesus die Schar gem. Mat 26:55 mit den Worten:
55 ... Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich gefangen zu nehmen? Habe ich doch täglich im Tempel gesessen und gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen.

Ähnlich berichten es auch die anderen Synoptiker. Laut Mk 14:48-49 spach Jesus zur Schar:
48 ... Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen?
49 Täglich war ich bei euch, lehrte im Tempel, und ihr habt mich nicht ergriffen - aber damit die Schriften erfüllt werden!
Und laut Luk 22:52-53 sagte er zu ihnen:
52 ... Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken? 53 Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt; aber dies ist eure Stunde und die Macht² der Finsternis.
²o. der Machtbereich

Interessant ist, dass einer der Schar, die Judas Iskariot begleiten, in Joh 18:10 mit Namen genannt wird. Petrus schlug mit dem Schwert Malchus, dem Knecht des Hohenpriesters Kaiphas, das rechte Ohr ab. Jesus heilte den Mann.

Kaiphas' Historität wurde übrigens durch einen Kalkstein-Knochenkasten archäologisch bestätigt, auf der folgende Inschrift in aramäischer Sprache steht:
„Miriam Tochter von Jeshua, Sohn des Kajaphas, Priester von Maasiah aus dem Hause Imri.“
Quelle: ntv

Hier ein Bild des Grabkastens.
Bild
Bildquelle
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Raiauer
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#34 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Raiauer » Mo 17. Apr 2017, 12:22

Hallo....1.Thessalonicher 2:14-16 ist für mich kein antijüdischer Text. Hier nochmal der Wortlaut

Denn ihr, liebe Geschwister, seid dem Beispiel der Gemeinden Gottes in Judäa gefolgt, die mit Christus verbunden sind. Ihr habt von euren Landsleuten dasselbe erdulden müssen wie die Christen in Judäa von den Juden. 15Das sind die Juden, die unseren Herrn Jesus getötet und das Gleiche schon mit den Propheten gemacht haben und auch uns verfolgen. Sie missfallen Gott und sind mit allen Menschen verfeindet, 16weil sie uns hindern wollen, den anderen Völkern die rettende Botschaft zu verkündigen. So machen sie das Maß ihrer Sünden endgültig voll, und der Zorn Gottes wird unweigerlich über sie hereinbrechen.

Paulus spricht hier nur ganz bestimmte Juden an und meint nicht die Juden im Allgemeinen. Er meint die religiösen Führer der Juden, die ihren Hass an den Christen zeigen, indem sie sie verfolgen , wo sie nur können. Paulus schreibt hier auch vom Erdulden Das zeigt deutlich an, dass die Christen nie Rache geübt haben, sondern all die Verfolgungen seitens der religiösen Führer ertrage haben und hingenommen haben. Das entspricht ganz den Anweisungen die Jesus ihnen gegeben hat. Christen sollten sich nicht rächen. Das betonte Paulus und andere immer wieder. Der Zorn den er hier erwähnt, seitens Gottes, traf das jüdische religiöse System dann 70 u.Z, als ihr Tempel zerstört wurde. Christen hatten nichts gegen die Juden im Allgemeinen, sondern lebten mit ihnen in Frieden zusammen. die Verfolgung ging von seiten der religösen Führer der Juden aus....LG Rainer
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#35 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Raiauer » Mo 17. Apr 2017, 12:28

Hallo...auch Titus 1:10,11 ist kein antijüdischer Text

Es gibt ja viele Schwätzer und Schwindler, die sich nicht unterordnen wollen, besonders unter den Christen, die sich früher beschneidenb ließen. 11Ihnen muss man den Mund stopfen, weil sie ganze Familien mit ihren ungehörigen Lehren durcheinanderbringen, und das nur in der schändlichen Absicht, sich zu bereichern.

Diese Übersetzung lässt es klarer hervortreten. Paulus meint hier Christen die früher Juden waren oder sogenannte Judenchristen. Bevor sie Christen wurden, gehörten sie dem jüdischen Glauben an. Es sind in diesem Text keine Juden gemeint, sondern Christen....LG Rainer
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#36 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Pluto » Mo 17. Apr 2017, 12:31

Judas ist für mich der Antiheld des NT schlechthin; so wie es in jedem guten Kriminalroman einen Bösewicht gibt.

Der arme Judas (falls es ihn tatsächlich gab)...
Ihm wird die Rolle des Verräters aufgezwungen. Einer MUSS schließlich diese Rolle spielen, denn ohne Verrat, wäre es nicht zur Kreuzigung gekommen, was die Erlösung (und viel früher) den Sündenfall nichtig gemacht hätte. Also folgt alles dem Plan der Legende.

Was wäre Artur ohne Excalibur gewesen?
==> Was wäre Jesus ohne Judas gewesen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#37 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Raiauer » Mo 17. Apr 2017, 12:42

Hallo...auch Johannes 8:44,45 ist kein antijüdischer Text

Euer Vater ist nämlich der Teufel und ihr wollt das tun, was euer Vater will. Er war von Anfang an ein Mörder und hat die Wahrheit immer gehasst, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er lügt, entspricht das seinem ureigensten Wesen. Er ist der Lügner schlechthin und der Vater jeder Lüge. 45Und gerade weil ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht

Der kontext zeigt, dass Jesus hier zu den Pharisäern sprach. Diese meinte er mit diesen scharfen Worten. Jesus hatte nichts gegen die Juden im Allgemeinen. Es war wieder diese religiöse Klasse, für die er schrfe Verurteilungen übrig hatte. Diese Klasse wollte ihn töten
Vers 40
Stattdessen versucht ihr, mich zu töten - mich, der ich euch die Wahrheit von Gott gesagt habe. So etwas hätte Abraham nicht getan

wen meinte er mit ihr?

vers 13

Da sagten die Pharisäer zu ihm: "Jetzt bist du unglaubwürdig, denn du trittst als Zeuge für dich selbst auf.

Die Pharisäer verfolgten Jesus auf Schritt und Tritt und sie waren es die den Tod Jesus veroflgten und schließlich auch ihr Ziel erreichten...LG Rainer
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#38 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Raiauer » Mo 17. Apr 2017, 12:55

...auch Römer 2 ist kein antijüdischer Text. Paulus schrieb an die Christenversammlung in Rom. Dort waren Römer und Judenchristen in einer Gemeinde vereint. In Römer 2 spricht er wieder die Christen an die früher Juden waren und noch immer auf ihre frühreren religiösen Vorstellungen pochten und diese versuchten den anderen Christen aufzudrängen( römische Mitchristen) Dadurch kam es zu Spannungen in der Gemeinde, da auf dem ersten sogenannten Christenkonzil schon längst die Richtung der Christengemeinde festgelegt worden ist, nämlich dass das jüdsiche Gesetz nicht mehr bindend war für die gemisichte Christengemeinde( Heidenchristen und Judenchristen) Die fleischliche Herkunft war nicht mehr entscheidend. Sie alle waren jetzt Juden im geistigen Sinne. Sie alle waren jetzt das neue Isreal, mit dem der neue Bund geschlossen war. Der ganze Römerbrief spricht nur Christen an und meint in keiner Hinsicht die fleischlichen natürlichen Juden. Die Judenchristen mussten noch mit ihrem Erbe kämpfen und sich vollends vom alten Bund lösen. damit hatten sie ihre Probleme und darum bestand immer noch die Notwendigleit, dass Paulus darüber schrieb. ...LG Rainer
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#39 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Pluto » Mo 17. Apr 2017, 13:32

Raiauer hat geschrieben:Hallo...auch Johannes 8:44,45 ist kein antijüdischer Text

Euer Vater ist nämlich der Teufel und ihr wollt das tun, was euer Vater will. Er war von Anfang an ein Mörder und hat die Wahrheit immer gehasst, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er lügt, entspricht das seinem ureigensten Wesen. Er ist der Lügner schlechthin und der Vater jeder Lüge. 45Und gerade weil ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht

Der kontext zeigt, dass Jesus hier zu den Pharisäern sprach. Diese meinte er mit diesen scharfen Worten. Jesus hatte nichts gegen die Juden im Allgemeinen. Es war wieder diese religiöse Klasse, für die er schrfe Verurteilungen übrig hatte. Diese Klasse wollte ihn töten
Vers 40
Stattdessen versucht ihr, mich zu töten - mich, der ich euch die Wahrheit von Gott gesagt habe. So etwas hätte Abraham nicht getan

wen meinte er mit ihr?

vers 13

Da sagten die Pharisäer zu ihm: "Jetzt bist du unglaubwürdig, denn du trittst als Zeuge für dich selbst auf.

Die Pharisäer verfolgten Jesus auf Schritt und Tritt und sie waren es die den Tod Jesus veroflgten und schließlich auch ihr Ziel erreichten...LG Rainer
Ob falsch oder nicht, wichtiger finde ich den Judenhass der aus Luthers Interpretation hervorging. Daraus resultierte an Luthers Geburtstag 1938, die Reichspogromnacht. Mag sein, dass man das heute anders interpretiert (und schön redet), aber die Verfolgung der Juden durch das damalige Regime bleibt historischer Fakt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#40 Re: Die Ereignisse von Getsemane

Beitrag von Raiauer » Mo 17. Apr 2017, 13:51

Pluto hat geschrieben:Ob falsch oder nicht, wichtiger finde ich den Judenhass der aus Luthers Interpretation hervorging. Daraus resultierte an Luthers Geburtstag 1938, die Reichspogromnacht. Mag sein, dass man das heute anders interpretiert (und schön redet), aber die Verfolgung der Juden durch das damalige Regime bleibt historischer Fakt.

Ich sehe die Kirchen auch sehr kritisch. Wenn sie heute auch nicht die Juden verfolgen, so legen sie aber noch immer den gleichen Geist an den Tag und verfolgen andere religiöse Minderheiten. Die großen Kirchen haben sich in jeder Hinsicht nicht als Christen erwiesen, sondern haben sich durch ihren "Verfolgungswahn" in gleicher Weise geoutet wie damals in der Situation mit Jesus und den Pharisäern, als Söhne des Teufels. Jesus sagte damals oder auch Paulus, dass Gott Vergeltung über sie bringen würde, Das sage ich auch für die Kirchen voraus. Gott wird die gerechte Strafe über die Kirchen bringen, die mit ihrem grässlichen Taten, viel Schande über den Namen Christi gebracht hat....LG Rainer
Ich bin Zeuge Jehovas

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