Trinität! - II

Themen des Neuen Testaments
closs
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#41 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » Sa 19. Nov 2016, 23:00

Hemul hat geschrieben:Bin sehr gespannt wie lange Müneki dich Zwerg noch erträgt bevor er dich abwirft.
Da siehst Du mal, in welcher Bedrohung ich lebe. :!:

Münek hat geschrieben:Genau - der Philosoph Feuerbach hatte den vollen Durchblick.
Das ist wieder was anderes: Feuerbach hat aus der menschlichen Gestaltung der Religion geschlussfolgert, dass auch Gott eine Erfindung des Menschen ist.

Münek hat geschrieben:Als Menschen können Menschen KEINE "göttliche Sicht" zum Maßstab nehmen.
Es reicht schon, wenn man die menschliche Sicht NICHT zum Maßstab macht.

Münek hat geschrieben:Die berechtigte Kritik an seinem Jesusbuch kam aus der Theologenschaft, nicht von teufelsbesessenen Materialisten.
Da war sicherlich auch Berechtigtes dabei.

Halman hat geschrieben:Eine Kritik kam von Zenger, einem der bedeutensten Exegeten seiner Zeit.
Den darf man ernst nehmen. - Würde man die gesamte Thematik auf der Ebene Zenger - Ratzinger diskutieren, wäre das sicherlich interessant. - Denn dann wäre ein vergleichbares Niveau beider Akteure gewährleistet.

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Münek
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#42 Re: Trinität! - II

Beitrag von Münek » So 20. Nov 2016, 00:18

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Als Menschen können Menschen KEINE "göttliche Sicht" zum Maßstab nehmen.
Es reicht schon, wenn man die menschliche Sicht NICHT zum Maßstab macht.
Also menschliche Sicht NICHT, göttliche Sicht NICHT. Welche Sicht gibt's denn noch?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die berechtigte Kritik an seinem Jesusbuch kam aus der Theologenschaft, nicht von teufelsbesessenen Materialisten.
Da war sicherlich auch Berechtigtes dabei.
Und warum schiebst Du hier den Materialismus als bösen Buben vor, wenn doch die Kritik an Ratzinger ausschließlich aus dem Theologenlager kômmt?

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Eine Kritik kam von Zenger, einem der bedeutensten Exegeten seiner Zeit.
Den darf man ernst nehmen. - Würde man die gesamte Thematik auf der Ebene Zenger - Ratzinger diskutieren, wäre das sicherlich interessant. - Denn dann wäre ein vergleichbares Niveau beider Akteure gewährleistet.
Das "vergleichbare Niveau" würde ja nichts an Zengers Kritik an sich und an Ratzingers offensichtlichen Einseitigkeiten und Schwächen ändern. Diese sind nun mal nachgewiesenermaßen vorhanden. Da beißt keine dogmatische Kirchenmaus einen Faden ab.

closs
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#43 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » So 20. Nov 2016, 00:42

Münek hat geschrieben: Welche Sicht gibt's denn noch?
Eine menschliche Sicht, die sich selbst nicht zum Maßstab macht und hermeneutisch versucht, sich dem anzunähern, was göttliche Sicht ist.

Münek hat geschrieben:wenn doch die Kritik an Ratzinger ausschließlich aus dem Theologenlager kômmt?
Bitte WAS? - Ratzinger wird hauptsächlich vom kritisch-rationalen Wissenschaftslager attackiert. - Und dann gibt es auch Vertreter der Theologie, die ihn kritisieren.

Will man redlich sein, muss man alle Fälle einzeln durchgehen. - Zenger hat diesbezüglich meinerseits einen Vertrauensvorschuss, weil er bereits einige Male mit wirklich guten Sachen zitiert wurde. - Da muss man schon Kröpfchen und Töpfchen unterscheiden.

Münek hat geschrieben:Das "vergleichbare Niveau" würde ja nichts an Zengers Kritik an sich und an Ratzingers offensichtlichen Einseitigkeiten und Schwächen ändern.
So ist es - das darf man ernst nehmen. Ich würde ihm unterstellen, dass er Ratzinger VERSTANDEN hat, bevor er ihn kritisiert - das ist die Ausnahme.

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Münek
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#44 Re: Trinität! - II

Beitrag von Münek » So 20. Nov 2016, 06:11

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Welche Sicht gibt's denn noch?
Eine menschliche Sicht, die sich selbst nicht zum Maßstab macht und hermeneutisch versucht, sich dem anzunähern, was göttliche Sicht ist.
Diese (niemals zu erreichende) "göttliche Sicht" ist den Menschen vorbehalten, die im anthropozentrischen Größenwahn davon überzeugt sind, die "Krone der Schöpfung" zu sein, und die glauben, der Kosmos sei um ihretwillen erschaffen worden.

Solche Menschen nehmen ihren Ego-Glauben zum Maßstab, die Welt erklären zu können.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:wenn doch die Kritik an Ratzinger ausschließlich aus dem Theologenlager kômmt?
Bitte WAS? - Ratzinger wird hauptsächlich vom kritisch-rationalen Wissenschaftslager attackiert. - Und dann gibt es auch Vertreter der Theologie, die ihn kritisieren.
Ja eben - die Kritik kam nicht von atheistischen Laien, sondern von Bibelexperten, sprich: von Theologen.

closs hat geschrieben:Will man redlich sein, muss man alle Fälle einzeln durchgehen. - Zenger hat diesbezüglich meinerseits einen Vertrauensvorschuss, weil er bereits einige Male mit wirklich guten Sachen zitiert wurde. - Da muss man schon Kröpfchen und Töpfchen unterscheiden.
Dazu fehlt Dir als theologischer Laie jegliche Kompetenz.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das "vergleichbare Niveau" würde ja nichts an Zengers Kritik an sich und an Ratzingers offensichtlichen Einseitigkeiten und Schwächen ändern.
So ist es - das darf man ernst nehmen. Ich würde ihm unterstellen, dass er Ratzinger VERSTANDEN hat, bevor er ihn kritisiert - das ist die Ausnahme.
Entscheidend ist, dass die Kritik begründet ist. Das setzt selbstverständlich voraus, dass man Ratzingers Einseitigkeiten und Schwächen erkennt bzw. durchschaut.

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sven23
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#45 Re: Trinität! - II

Beitrag von sven23 » So 20. Nov 2016, 06:37

Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Der Zwerg stand auf den Schultern des Riesen und sagte: "Ich bin größer als Du".
Auch wenn Du ein Fan von Ratzinger zu sein scheinst, vor seinen offenkundigen Mängeln und Schwächen solltest Du redlicherweise nicht die Augen verschließen. Die berechtigte Kritik an seinem Jesusbuch kam aus der Theologenschaft.
Eine Kritik kam von Zenger, einem der bedeutensten Exegeten seiner Zeit. Vielleicht war er sogar der bedeutendste katholische Exeget.
Aber doch wohl eher für das Alte Testament.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#46 Re: Trinität! - II

Beitrag von sven23 » So 20. Nov 2016, 06:39

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Eine Kritik kam von Zenger, einem der bedeutensten Exegeten seiner Zeit.
Den darf man ernst nehmen. - Würde man die gesamte Thematik auf der Ebene Zenger - Ratzinger diskutieren, wäre das sicherlich interessant. - Denn dann wäre ein vergleichbares Niveau beider Akteure gewährleistet.
Hast du nicht mal gesagt, du hättest Zenger nicht verstanden, weil er dir zu hoch (anspruchsvoll) sei. Also ist für dich "nicht verstehen" = anspruchsvoll? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#47 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » So 20. Nov 2016, 09:11

Münek hat geschrieben:Diese (niemals zu erreichende) "göttliche Sicht" ist den Menschen vorbehalten, die im anthropozentrischen Größenwahn davon überzeugt sind, die "Krone der Schöpfung" zu sein, und die glauben, der Kosmos sei um ihretwillen erschaffen worden.
Persönlich bin ich überzeugt, dass sie jeden betrifft - aber halt zu unterschiedlichen Zeiten.

Münek hat geschrieben:Solche Menschen nehmen ihren Ego-Glauben zum Maßstab, die Welt erklären zu können.
Das ist ok - nicht ok ist, wenn man das Ego (alias den Menschen und dessen Systeme) zum Maßstab macht - genau das tun (christlich) Gläubige nicht, weil sie bewusst diese Maßstäblichkeit aus der Hand geben und deshalb theozentrisch denken. - Insofern sind sie weniger anthropozentrisch als die Spät-Aufklärer.

Münek hat geschrieben:Ja eben - die Kritik kam nicht von atheistischen Laien, sondern von Bibelexperten, sprich: von Theologen.
dazu wird es auch ab und an Grund geben. - Die Kritik kritisch-rational eingestielter Methodiker sollte man jedoch aus meiner Sicht solange nicht ernst nehmen, bevor sie gezeigt haben, dass sie auch theologisch (also theozentrisch) denken können.

Münek hat geschrieben:Dazu fehlt Dir als theologischer Laie jegliche Kompetenz.
Auch Du hast als Laie die Kompetenz, vorliegende Äußerungen qualifiziert zu bewerten. Es ist nicht entscheidend, Spezialisten-ERgebnisse nachprüfen zu können, sondern sie in einen größeren Kontext zu stellen, dessen Existenz das eigentlich Wichtige ist.

Münek hat geschrieben:Entscheidend ist, dass die Kritik begründet ist.
Ob sie begründet ist,
sven23 hat geschrieben:Hast du nicht mal gesagt, du hättest Zenger nicht verstanden, weil er dir zu hoch (anspruchsvoll) sei.
kann man im Kontext des eigenen Weltverständnisses überprüfen.

sven23 hat geschrieben:Hast du nicht mal gesagt, du hättest Zenger nicht verstanden, weil er dir zu hoch (anspruchsvoll) sei.
Ja - in seinen Einzelausführungen konnte ich ihm nicht nur einmal NICHT folgen. Aber er hat ja auch verständliche Schlussfolgerungen aus seiner Arbeit gezogen, die mir sehr durchdacht erschienen.

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#48 Re: Trinität! - II

Beitrag von sven23 » So 20. Nov 2016, 09:49

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Hast du nicht mal gesagt, du hättest Zenger nicht verstanden, weil er dir zu hoch (anspruchsvoll) sei.
Ja - in seinen Einzelausführungen konnte ich ihm nicht nur einmal NICHT folgen. Aber er hat ja auch verständliche Schlussfolgerungen aus seiner Arbeit gezogen, die mir sehr durchdacht erschienen.
Ach, Schlussfolgerungen sind also dann erlaubt, wenn sie das Glaubenskonstrukt bestätigen, egal,wie sie zustande kamen. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#49 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » So 20. Nov 2016, 10:45

sven23 hat geschrieben:Schlussfolgerungen sind also dann erlaubt, wenn sie das Glaubenskonstrukt bestätigen, egal,wie sie zustande kamen.
Überhaupt nicht - sie kommen ja systemtatisch begründet zustande. Aber als Außenstehender kann man die Einzelschritte nicht überprüfen - das können nur Spezialisten.

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#50 Re: Trinität! - II

Beitrag von sven23 » So 20. Nov 2016, 13:31

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Schlussfolgerungen sind also dann erlaubt, wenn sie das Glaubenskonstrukt bestätigen, egal,wie sie zustande kamen.
Überhaupt nicht - sie kommen ja systemtatisch begründet zustande. Aber als Außenstehender kann man die Einzelschritte nicht überprüfen - das können nur Spezialisten.
Die mittelalterlichen Zeiten des "Geheimwissens" sind eigentlich schon lange vorbei.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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