Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

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Halman
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#1 Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von Halman » Mi 7. Sep 2016, 21:15

Eben habe ich mir den Vortrag von Prof. Siegfried Zimmer über "Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern" angehört und wurde tief berührt.

Welche Rolle wird Kindern in einer Gesellschaft zugewiesen? Jesus war ein Mensch, der sich intensiv mit den Rissen einer Gesellschaft und den sich oftmals dadurch gegenüberstehenden Gruppen beschäftigt hat. So definiert er vor dem kulturellen Kontext seiner Zeit das Verhältnis zwischen Armen und Reichen, Männern und Frauen, Einheimischen und Fremden, aber auch von Erwachsenen und Kindern neu und durchaus recht revolutionär.

Siegfried Zimmer vermittelt anschaulich wie Kinder in jeder Epoche ein Spielball der Erwachsenen sind und die Parole "Kinder sind unsere Zukunft!" letztlich auch nichts anderes meint. Vor diesem Hintergrund lässt sich dann erahnen, dass die Botschaft des Nazareners bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren hat und durchaus das Potenzial hat das gesamte Spektrum des Etablierten fundamental zu hinterfragen.
Wenn Ihr diesen Vortrag hört, da gehen Euch die Ohren auf ... :Herz:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Pluto
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#2 Re: Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von Pluto » Mi 7. Sep 2016, 21:26

Halman hat geschrieben:Siegfried Zimmer vermittelt anschaulich wie Kinder in jeder Epoche ein Spielball der Erwachsenen sind und die Parole "Kinder sind unsere Zukunft!" letztlich auch nichts anderes meint. Vor diesem Hintergrund lässt sich dann erahnen, dass die Botschaft des Nazareners bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren hat und durchaus das Potenzial hat das gesamte Spektrum des Etablierten fundamental zu hinterfragen.
Wenn Ihr diesen Vortrag hört, da gehen Euch die Ohren auf ... :Herz:
Es sind seit der Zeit Jesu' 2000 Jahre vergangen, ohne dass sich etwas verändert hätte. Bis vor 200 Jahren war Kinderarbeit auch in Europa gang und gebe. Unser Verständnis für Kinder und damit auch das Schicksal der Betroffenen entstand erst nach und nach.

Heute wissen wir, dass ihnen die Welt gehört, und wir verstehen, dass wir Erwachsene eine Fürsorgepflicht für Kinder haben. So fällt die Predigt von Herrn Zimmer nicht auf Taube Ohren, aber er rennt damit offene Türen ein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#3 Re: Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von Münek » Mi 7. Sep 2016, 22:28

Ich habe mir schon einige Vorträge dieses gläubigen evangelischen Theologie-Professors Siegfried Zimmer vom Anfang bis zum Ende angehört.

Rhetorisch brilliant, inhaltlich (allermeistens) sehr überzeugend... Dieser Mann gefällt mir. Dieser Mann klingt ehrlich!
Ehrlichkeit ist ein hohes Gut. :thumbup:

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sven23
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#4 Re: Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von sven23 » Sa 10. Sep 2016, 12:52

Halman hat geschrieben: Wenn Ihr diesen Vortrag hört, da gehen Euch die Ohren auf ... :Herz:
Jesus sagte: "wenn ihr nicht werdet wie die Kinder....."
Ob er damit meinte, um alles zu glauben, was in den Heiligen Schriften steht, bedürfe es eines kindlichen Gemüts, das noch von Naivität geprägt ist?
Man sollte auch unterscheiden zwischen "kindlich" und "kindisch".
Zimmer sagt ja meist Dinge, denen man durchaus zustimmen kann. Nur bin ich noch nicht dahinter gestiegen, was die Quintessenz seiner Vorträge ist und welche Absicht er verfolgt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#5 Re: Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von 2Lena » Sa 10. Sep 2016, 13:40

Sven23 hat geschrieben:um alles zu glauben, was in den Heiligen Schriften steht, bedürfe es eines kindlichen Gemüts, das noch von Naivität
Naivität?
Biegsam, lernfähig, im 'Stande zu staunen ...geprägt ist?

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Ska'ara
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#6 Re: Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von Ska'ara » Sa 10. Sep 2016, 15:37

sven23 hat geschrieben: Jesus sagte: "wenn ihr nicht werdet wie die Kinder....."
Ob er damit meinte, um alles zu glauben, was in den Heiligen Schriften steht, bedürfe es eines kindlichen Gemüts, das noch von Naivität geprägt ist.
Das passt irgendwie nicht: Jesus will, dass wir wie naive Kinder sind. :?:
Nein, Kinder haben noch nicht so einen verwaschenen Blick für die Wirklichkeit, fühlen die Gegenwart besser und sind damit weniger zielgerichtet, sie sind auch impulsiver und vertrauensseliger. Es geht wohl mehr um das Gefühl und nicht um die eigenen Vorteile innerhalb einer Gesellschaft, in der jeder meint, sich behaupten zu müssen ... das Gefühl, das uns den Weg zeigt, und nicht der Weg, der uns von Menschen vordiktiert wird.

JackSparrow
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#7 Re: Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von JackSparrow » Sa 10. Sep 2016, 16:04

sven23 hat geschrieben:Jesus sagte: "wenn ihr nicht werdet wie die Kinder....."
Ob er damit meinte, um alles zu glauben, was in den Heiligen Schriften steht, bedürfe es eines kindlichen Gemüts, das noch von Naivität geprägt ist?
Gemäß Mt22:30 ist man nach der Auferstehung ebenso unfähig zu heiraten wie die Boten des Himmels. Gemäß Offenbarung 14 kommen ausschließlich jungfräuliche Männer in den Himmel. Wenn Jesus also sagt, man müsse wie ein Kind werden, wird er damit wohl den körperlichen Zustand eines Kindes vor Eintritt der Geschlechtsreife meinen.

welche Absicht er verfolgt.
Sicherlich möchte der Protagonist seine Zuschauer gern von Jesus Christus überzeugen. Nicht dass ich das Video gesehen hätte.

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Münek
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#8 Re: Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von Münek » Sa 10. Sep 2016, 20:30

sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Wenn Ihr diesen Vortrag hört, da gehen Euch die Ohren auf ... :Herz:
Jesus sagte: "wenn ihr nicht werdet wie die Kinder....."
Ob er damit meinte, um alles zu glauben, was in den Heiligen Schriften steht, bedürfe es eines kindlichen Gemüts, das noch von Naivität geprägt ist?
Man sollte auch unterscheiden zwischen "kindlich" und "kindisch".
Zimmer sagt ja meist Dinge, denen man durchaus zustimmen kann. Nur bin ich noch nicht dahinter gestiegen, was die Quintessenz seiner Vorträge ist und welche Absicht er verfolgt.
Das Ziel dieses gläubigen Theologie-Professors scheint mir zu sein, evangelikale, fundamentalistische und konservative katholische Christen davon zu überzeugen, dass die historisch-kritisch forschende, moderne Bibelwissenschaft alles andere als TEUFELSZEUG :devil: ist.

Das Video mit den Kindern habe ich mir nicht angesehen - aber ansonsten folgte ich als Atheist manchen seiner Vorträge mit einer gewissen Sympathie . Es ist nicht nur seine brilliante Rhetorik. Ich habe den Eindruck, dieser Mann ist einfach ehrlich, dieser Mann tritt das "Gebot der intellektuellen Redlichkeit" nicht mit den Füßen um des bloßen eigenen Glaubens willen.

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sven23
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#9 Re: Jesus aus Nazareth und sein Verhältnis zu Kindern

Beitrag von sven23 » So 18. Sep 2016, 18:06

Münek hat geschrieben: Das Ziel dieses gläubigen Theologie-Professors scheint mir zu sein, evangelikale, fundamentalistische und konservative katholische Christen davon zu überzeugen, dass die historisch-kritisch forschende, moderne Bibelwissenschaft alles andere als TEUFELSZEUG :devil: ist.
Finde ich auch. Was ich bisher von ihm gehört habe, klingt ganz vernünftig.
Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, warum Halman den immer wieder einstellt. Er vertritt doch eigentlich eher das Gegenteil von dem, was Halman hier so schreibt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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