Trinität!

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Hemul
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#1091 Re: Trinität!

Beitrag von Hemul » Mo 24. Okt 2016, 10:23

Roland hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Um zu vermeiden, dass ich dich hier sofort am Wickel habe hast du wohlweislich eine wichtige Aussage im Athanasischen Glaubensbekenntnis ein Beitrag von dir später mitten im Satz abgewürgt-in der Annahme, dass ich dein plumpes Täuschungsmanöver nicht bemerke.

Lieber Hemul, das Zitat aus dem Athanasischen Glaubensbekenntnis, mit dem ich dich angeblich arglistig täuschen wollte,
Aber du hast das Zitat aus dem Athanasischen Glaubensbekenntnis nachweislich mitten im Satz abgewürgt, sogar das Komma hast du hier weggelassen. Wird Zeit, dass du uns endlich mitteilst was dich veranlasste uns den zweiten so wichtigen Teil des Satzes zu verschweigen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#1092 Re: Trinität!

Beitrag von Hemul » Mo 24. Okt 2016, 10:25

Roland hat geschrieben:Ich machs ganz kurz: Lies einfach meine Antwort
Ich mache es noch kürzer
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 80#p218328
Das Dogma der Trinität ist für Bibelunkundige auch komplex u. gut. Misst man dies aber mit der Bibel fällt die "HEILIGE DREIFALTIGKEIT" zusammen wie ein Kartenhaus. Daran ändern auch keine geschwurbelten Ablenkungsversuche von euch. Man braucht auch kein großer Bibelkenner zu sein um den Trini-Müll zu entlarven. Allein Pauli Anweisung in 1.Korinther 11:3 genügt dazu:
3 Ich will aber, dass ihr auch Folgendes wisst: Jeder Mann untersteht Christus, die Frau dem Mann, ..............................................."und Christus untersteht Gott"..........................
Wie lässt sich Pauli o. unmissverständliche Anweisung mit der Trinität vereinbaren? :roll:
Zuletzt geändert von Hemul am Mo 24. Okt 2016, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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#1093 Re: Trinität!

Beitrag von Roland » Mo 24. Okt 2016, 10:29

Auf all das hab ich geantwortet. Sollte dir als Erwiderung darauf noch was einfallen, können wir gern im Gespräch bleiben.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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#1094 Re: Trinität!

Beitrag von janosch » Mo 24. Okt 2016, 10:30

seeadler hat geschrieben
Im Klartext, Ohne dem Prinzip der Trinität ist der christliche Glaube weder zu erfassen noch zu verstehen.

Wer sagt das? Bist du Jesus?? Diese rolle hatten sie der MENSCHENSOHN bereit.
Nannten Sie: HERR/GOTT/VATER/KÖNIG/SOHN GOTTES/ GEIST GOTTES... ist nicht genug deutlich?
lg. janosch
Zuletzt geändert von janosch am Mo 24. Okt 2016, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.

Hemul
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#1095 Re: Trinität!

Beitrag von Hemul » Mo 24. Okt 2016, 10:31

Roland hat geschrieben:Auf all das hab ich geantwortet.
Hast du nicht. Hättest du das getan würdest du hier nicht so hilflos hampeln.
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 35#p218332
Und meine Frage warum du eine sehr-sehr-sehr wichtige Passage des Athanasischen Glaubensbekenntnisses zerstückelt hast-hast du uns leider bisher ebenfalls auch immer noch nicht beantwortet. :thumbdown:
https://de.wikipedia.org/wiki/Athanasis ... bekenntnis
Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit,
die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät.
Stückel Roland hatte hier aber nur ohne Komma folgendes geschrieben:
Roland hat geschrieben:Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit
Zum verrecken mag er uns aber nicht sagen warum er das getan hat. Ich möchte aber dem lieben Roland hier eine Brücke bauen. Hast du obige Passage zerstückelt weil du selbst nicht mehr davon überzeugt bist, dass Gott Vater-Gott Sohn u. Gott Heiliger Geist jeder für sich die gleiche Herrlichkeit u. gleichewige Majestät innehaben? :roll: Unabhängig davon wird im Athanasischen Glaubensbekenntnis ja außerdem noch folgendes dogmatisch manifestiert:
Und in dieser Dreifaltigkeit ist nichts früher oder später,
nichts größer oder kleiner,sondern alle drei Personen sind einander gleichewig und gleichrangig,
Hättest du hier auch etwas fehlen lassen-weil das ebenfalls nicht mehr deinen Glaubensvorstellungen entspricht? :roll:
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#1096 Re: Trinität!

Beitrag von Hemul » Mo 24. Okt 2016, 23:24

Anton B. hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aber es wird behauptet, dass Gott Vater-Gott Sohn und Gott Heiliger Geist drei gleichrangige Götter sind.
Wer behauptet denn sowas?
Das Trinitätsdogma der Kirchen. Fast 1oo% der über 2ooo tausend christlichen Strömungen stimmen mit der obigen Aussage überein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Athanasis ... bekenntnis
Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit,
die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät.Und in dieser Dreifaltigkeit ist nichts früher oder später,nichts größer oder kleiner, sondern alle drei Personen sind einander gleichewig und gleichrangig,
Wer also selig werden will,soll diese Auffassung von der Dreifaltigkeit haben.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt,kann nicht selig werden.“
Was sagt aber das Wort Gottes dazu? In 1.Korinther 11:2+3 unmissverständlich folgendes:
2 Ich freue mich darüber, dass ihr immer an mich denkt und euch nach den Anweisungen richtet, die ich euch weitergegeben habe. 3 Ich will aber, dass ihr auch Folgendes wisst: Jeder Mann untersteht Christus, die Frau dem Mann,............" und Christus untersteht Gott"................
Eine Gleichrangigkeit sieht aber anders aus-gelle Anton?
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#1097 Re: Trinität!

Beitrag von Halman » Di 25. Okt 2016, 00:42

Rembremerding hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Aha. Wie wäre es, wenn Du meine Beträge sorgfältiger lesen würdest? Ich schrieb im letzten Beitrag: Jesus war ... ein göttliches Wesen ...
Du spielst mit Begriffen, du verwendest sie, höhlst sie aber aus oder gibst ihnen einen anderen Sinn, um sie andernorts wieder zu relativieren. So kannst du sie verwenden wie bei einem Hase-Igel-Spiel, sie passen immer dort hinein, wo du sie benötigst.
Damit unterstellst Du mir unredliche Rhetorik.

Tatsächlich vertrete ich eine recht eindeutige Glaubensauffassung, die ich im folgenden ausführlich darstellen möchte.

Ich glaube, dass Jesus Christus ein göttliches Wesen ist, aber nicht der GOTT. Dem könnte man entgegenhalten, dass Johannes aber auch den Logos als thẹos (Gott) betitelt.
Nun, das Wort Gott ist meinem Verständnis nach kein Name, sondern ein Titel, so wie König. Das hebräische Wort für Gott lautet Eloah oder in seiner Kurzform einfach El und bedeutet wahrscheinlich Mächtiger oder Starker.
In Jesaja 9:5 wird Jesus prophetisch als 'El Gibbór ("starker Gott") bezeichnet, aber nicht als 'El Schaddáj, was sinngemäß wohl allherrschender Gott/allgewaltiger Gott - oder »Gott, der sich selbst genug ist« bedeudet (vermutlich im Sinne von mehr als genug Macht, sein Rettungshandeln zu bewirken) und i.d.R. mit allmächtiger Gott übersetzt wird.

Um die Majestät des allgewaltigen GOTTES zu unterstreichen, wird der Hoheitsplural Elohim verwendet. Wie alle anderen Götter auch, hat auch Elohim einen Namen, der im hebräischen ‏יהוה‎ (Transliteration JHWH) lautet.
Da auch der Logos göttlicher Natur ist, könnte man ihm zurecht den Titel Eloah zuschreiben, doch nur ‏יהוה‎, den Höchsten, steht der Titel Elohim zu - so mein bescheidenes Verständnis.

Von großer theologischer Tiefe ist Jesu hohepriesterliches Gebet, aus dem ich nachfolgend die ersten elf Verse zitieren möchte. Achte bitte auf die farblich hervorgehobenen Worte.
Zitat aus Joh 17:1-11:
1 Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, 2 wie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, dass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe! 3 Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. 4 Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte. 5 Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war! 6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. 7 Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; 8 denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast. 9 Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein - 10 und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein -, und ich bin in ihnen verherrlicht. 11 Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir!
Der VATER gab Jesus die Vollmacht und betete: "Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.". Wie Paulus, unterschied hier Jesus selbst zwischen seinem Vater, den er als "den allein wahren Gott" ansprach, und sich selbst. Er wurde gesandt. Der Gesandte ist logischerweise nicht der, der ihn gesandt hat.
Ferner bat Jesus darum, dass der allein wahre Gott, sein Vater, ihn die Herrlichkeit [zurück]gebe, die er als Logos gen ihm hatte, bevor er "Fleisch" wurde (Joh 1:1-3 u. Joh 1:14).

Sehr schön ist auch die Züricher Bibelübersetzung, welche von einem evangelischen Theologen meiner Heimatstadt empfohlen wird:
1 Im Anfang war das Wort, der Logos,² und der Logos war bei Gott, und von Gottes Wesen war der Logos.

2 Dieser war im Anfang bei Gott.

3 Alles ist durch ihn geworden, und ohne ihn ist auch nicht eines geworden, das geworden ist.
²Für die Wendung «das Wort, der Logos» steht im griechischen Text nur der Begriff ‹logos›. Die Übersetzung gibt den griechischen Begriff doppelt wieder, um anzudeuten, dass dieser zwar ‹Wort› heissen, aber auch eine umfassende, bis ins Kosmologische reichende Bedeutung annehmen kann.

Der Logos war von Gottes Wesen und in dieser göttlichen Herrlichkeit bei Gott, seinem Vater. Dieser erschuf alles durch seinen Sohn. Doch Jesus hielt nicht wie an einen Raub an seiner göttlichen Herrlichkeit fest, sondern wurde Mensch.
14 Und das Wort, der Logos, wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie ein Einziggeborener vom Vater hat, voller Gnade und Wahrheit.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#1098 Re: Trinität!

Beitrag von Halman » Di 25. Okt 2016, 00:46

Kommen wir nun zu Kolosser 2,9. In der King James Bible wird das Wort Godhead verwendet, der mit Gottheit oder Göttlichkeit übersetzt werden kann. Im Altgriechischen Grundtext wird der Begriff TheótÄ“tos gebraucht, der meines Wissens mit „Göttlicher Wesensart“ übersetzt werden kann. Der Infinitiv TheótÄ“s bedeutet meiner Kenntnis nach „Göttlichkeit“ bzw. „göttliches Wesen“.
In der lateinischen Vulgata steht das Wort Divinitạtis, welches „Göttlichkeit“ bedeutet, analog zur Peschitta. Daraus leite ich ab, dass der Begriff TheótÄ“tos nicht die Persönlichkeit GOTT im ontologischen Sinne meint, sondern die Eigenschaft der „Göttlichkeit“, welche ja auf den Logos zutrifft.

Bitte vergleiche hierzu 2. Petr. 1:4. Dort gebraucht Petrus bzw. Silvanus die griechischen Begriffe théias . . . phýseōs., was in Bezug auf Jesus Christus sinngemäß bedeutet: „An der göttlichen Natur“.

Lesen wir Kol 2:9 in der Menge-Bibelübersetzung:
Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit (= göttlichen Wesens) leibhaftig (= in leiblicher Gestalt),
Von welcher „Fülle“ ist hier die Rede? Die Antwort ist im ersten Kapitel des paulinischen Briefes enthalten und zwar in Kol 1:19:
19 Denn es gefiel Gott, seine ganze Fülle in ihm wohnen zu lassen
Ferner möchte ich auf Kol 3:1 verweisen:
Seid ihr nun mit Christus auferweckt worden, so sucht nach dem, was oben ist, dort, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend.
Wie könnte Jesus mit Gott identisch sein, wenn er „zur Rechten Gottes sitzend“ bei Gott ist?

Der Mensch Jesus war die selbe Person wie der Logos und der Werkmeister, so verstehe ich jedenfalls Phil 2:6-8 im biblischen Gesamtkontext.
Der Sohn Gottes war laut dem JohEv schon bevor Abraham war als Lógos gen GOTT (vgl. bitte Johannes 8, 58 und Johannes 17, 5).
Dies bezeugt bereits der Prophet Micha im Tanach (AT):
Zitat aus Micha 5, 1 (Elberfelder):
Und du, Bethlehem, Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.
Die Ewigkeit ist hier m. E. nicht im abstrakten Sinne zu verstehen. Das hebräische Wort עולם (ʽōlám), was in der Bibel üblicherweise mit ewig übersetzt wird, leitet sich von einer Wurzel her, die den Gedanken von verhüllen enhält. Es geht hier um "verborgene Zeiten". Dies kann sich auf Ewigkeit oder verborgene Urzeit bzw. unabsehbare Zukunft beziehen.

Laut Jesaja 9, 5 ist Jesus 'El Gibbór (starker Gott). Dieser Titel ist für den Menschensohn durchaus passend, wenn ich an Daniel 7, 12-14 denke (eine Parallele zur Offenbarung). Ja, ich denke, wir dürfen ihn gem Joh 1:18 (lt. Papyri P^75 u. P^66) sogar als monogenḗs theós, d.h. als einziggezeugten Gott, huldigen.
Aber er ist nach meinem bescheidenen Verständnis der Mittler zu ha'Elohím (הָאֱלֹהִים), dem [wahren] Gott und darf niemals mit den allein wahren Vater-Gott selbst idenifiziert werden. Dies würde logisch betrachtet seine Rolle als Hohepriester ins ad absurdum führen.

Christ sein bedeutet nach meinem Verständnis, Jesu Fussstapfen nachzufolgen. Denn wir haben dieses Gebot vom Vater:
Zitat aus Markus 9, 7 (Elberfelder):
Und es kam eine Wolke, welche sie überschattete; [a] und eine Stimme kam aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret.
Wie sollen auf Jesus hören und ihm nachfolgen, d.h. uns an sein Vorbild orientieren. Im Namen Jesu zu leben bedeutet, auf die jesuanischen Worte in den Evangelien zu hören (insbesondere auf die Bergpredigt) und seinem Beispiel nachzueifern. Ich denke, es geht hier weniger um Anbetung, als mehr um Nachfolge.
Allerdings räume ich ein, dass Stephanus direkt Jesus Christus anrief. Vielleicht, weil er ihn durch den Heiligen Geist in einer Vision zur Rechten Gottes sah. Dies ist vielleicht das stärkste Argument für Deine Position und soll nicht verschwiegen werden. Nun bin ich gespannt, was meine Mitstreiter zu diesem Punkt zu sagen haben.

Wie ich schon sagte: Ich habe gar nichts dagegen, Jesus (dem Lógos) göttliche Natur zuzuschreiben, denn er ist das genaue Abbild seines Vaters. Gem. Joh 1:1 u. 18 i.V.m. Kol 1:15, Phil 2:6 und Jes 6:5 kann der Sohn durchaus als einziggezeugter Gott (monogenḗs theós, gem. Papyri P^75 u. P^66) und starker Gott ('El Gibbór) bezeichnet werden. Dieser ist gem. Hebr. 1:3 "der Abdruck seines Wesens". (vgl. bitte Dan 7:13).

Die Leserschaft möge nun beurteilen, ob Deine Kritik ...
Du spielst mit Begriffen, du verwendest sie, höhlst sie aber aus oder gibst ihnen einen anderen Sinn, um sie andernorts wieder zu relativieren. So kannst du sie verwenden wie bei einem Hase-Igel-Spiel, sie passen immer dort hinein, wo du sie benötigst.
... zutreffend ist oder nicht.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#1099 Re: Trinität!

Beitrag von Halman » Di 25. Okt 2016, 00:54

Rembremerding hat geschrieben:Vielleicht dazu einmal eine Analyse, die jetzt nicht explizit auf @Halman bezogen ist:
Eine weitere Methode ist es, Aussagen, die gegen die eigene Vorstellung sprechen, in einen Nebel von Worten zu kleiden. Die Quelle der Aussage, die Bibel selbst kann man nicht angreifen, so nimmt man sich einzelne Wörter vor und setzt sie in einem ... könnte auch, ... vielleicht- Kontext. Das ist besonders im griechischen leicht, weil diese Sprache viele Anspielungen besitzt, emotionaler wirkt, hieraus exakter und vielfältiger einen Sachverhalt ausdrückt. So entstehen oftmals mehrere Möglichkeiten der Übersetzung. Die Vernebelungstaktik nimmt hier die Passende, ohne auf den direkten Kontext zu achten, auch wenn es so nur wenige mal in der gesamten Bibel gemeint ist, anders aber ungleich öfter. Manchmal müssen sogar außerbiblische Quellen benützt werden, wo ein Wort so verwendet wurde, wie man es benötigt, um die eigene Übersetzung zu stützen. Ziel ist es, an entscheidenden Stellen aus dem "... könnte auch" eine feste Aussage nach eigener Vorstellung zu kreieren, die man dann untereinander kombinieren kann. So legt man über die gesamte Schrift einen anderen Kontext, ein Gerüst, von dem man immer sagen kann, es wäre nicht falsch und er bediene den Gesamtkontext. Das Beste ist, dass dies alles auch noch sehr seriös und wissenschaftlich daherkommt.
Es gibt noch mehrere Kniffe dieser Art, man nennt es Desinformation.
Diese Kritik mag nicht explizit auf mich bezogen sein, aber offensichtlich auch auf mich, indem Du mich in die entsprechende Schublade einsortierst. So deute ich jedenfalls Deine "Analyse als Teil einer Antwort auf meinen Beitrag.

Es stimmt, ich gebrauche häufig das Konjunktiv und spreche hin und wieder von "möglicherweise" und "wahrscheinlich" usw. Dies ist keine Vernebelungstaktik, sondern intellekturelle Redlichkeit, die meinem begrenzten Kenntnistand entspricht.
Mal ein Beispiel, was nichts mit dieser Diskussion zu tun hat: Wenn ich bspw. sage, dass das Unviversum möglicherweise unendlich ist, so lege ich mich bewusst nicht fest, weil ich nicht mit absoluter Sicherheit weiß, ob dem so ist. Ich weiß nur, dass diese Schlussfolgerung aufgrund der Datenlage naheliegend erscheint.
Ich bewege mich in dieser Diskussion teilweise durchaus an der Grenze meines Kompentenzbereiches und dies schlägt sich natürlich auch in meinen Beiträgen nieder. Meine Unsicherheiten verberge ich nicht. Dafür werde ich gerne kritisiert.

Deine rhetorisch geschickte vorgetragene indirekte Unterstellung, ich würde durch Desinformation nur den Anschein erwecken, mich auf den Gesamtkontext zu stützen, grenzt schon an Frechheit. Im Grunde genommen ist es ein raffiniertes argumentum ad hominen. Hast Du dies wirklich nötig?

Rembremerding hat geschrieben:
Irrtum. Ich vertrete glasklar die Bibel.
Vom zuvor von mir ausgeführten her betrachtet sagst du hier die Wahrheit. Es ist deine Bibel.
Auch Justin der Märtyrer vertrat noch keine Trinität, sonder eher eine prototrinitarische Lehre. Wer genauer hinschaut, erkennt in der frühen Alten Kirche eine spannende theologische Evolution.
Du legst hier einen Wortnebel: "prototrinitarisch". Damit kannst du eine Aussage ohne große Gegenargumentation durch Misstrauen zerstören.
Hier wird übrigens deutlich, dass Deine "Analyse", welche mich nicht explizit meint, sehr wohl mich auch meint, Du unterstellst mir einen Wortnebel.
Der Begriff prototrinitarisch entspringt nicht meiner Privat-Terminologie. Natürlich kann man kritisch hinterfragen, ob ich ihn den korrekt verwendet habe. Ich lerne gerne hinzu und korrigiere mich, falls notwendig.
Meine Absicht war es, darauf hinzuweisen, dass die Trinitätslehre nicht plötzlich von Justin dem Märyter in der Form, wir sie im Konzil von Nicäa zur Debatte stand, formuliert wurde, sondern dass diese Lehre im Laufe der Zeit eine theologischen Evolution unterlag, indem sie immer weiter ausgeformt wurde. Was ist denn daran falsch?

In dem Buch Trinität: Eine faszinierende Geschichte wird die Evolution der Trinitätslehre recht gut erklärt.
Wir sprachen über den Kirchenvater Justin, dem Märyter, vor dem ich aufgrund seiner Standhaftigkeit großen Respekt habe. Über ihn wird im o.g. Buch ausgesagt:
Die Trinitätslehre Justins ist demnach heilsgeschichtlich ausgerichtet. Vernunft und Geist Gottes sind Vater-Gott streng untergeordnet und keine eigenständigen „Personen“. An der Alleinherrschaft (gr. monarchía) Gottes lässt Justin kein Zweifel.
Die Trinitätslehre Justins war noch weit entfernt vom Quicumque:
Eine andere nämlich ist die Person des Vaters, eine andere die des Sohnes, * eine andere die des Heiligen Geistes.

Aber Vater und Sohn und Heiliger Geist haben nur Eine Gottheit, * gleiche Herrlichkeit, gleich ewige Majestät.

Wie der Vater, so der Sohn, * so der Heilige Geist.

[...]

Und in dieser Dreieinigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner, * sondern alle drei Personen sind sich gleich ewig und gleich groß.
Die Leserschaft kann nun sicher beurteilen, ob ich wirklich Wortnebel lege.

Rembremerding hat geschrieben:Ich denke hier kommen wir aber deiner wahren Motivation auf den Grund: Du misstraust der Kirche, den Kirchenvätern, den Kirchenlehrern. Es ist dir zu "katholisch". Da war alles Betrug, eine Verschwörung. Wie einige Atheisten meist du, die Menschen der Urkirche wollten sich eine Lehre geben, die für ihre Enttäuschung und ihrer Machtgier passend ist. Dass jenen, die näher dran waren, als wir heute, die ganze Lehre erst so richtig durch die Auferstehung erschlossen wurde und sie diese Ungeheuerlichkeit der Tatsache, dass Gott durch seinen Sohn zu den Menschen kam und kommt, zuerst gedanklich und dann schriftlich begreifen mussten, entgeht dir absichtlich. Die Bewegung war also eine andere: Die Gläubigen durchtränkten nicht mit ihrem Geist das Evangelium, sondern das Evangelium durchtränkte durch den Hl. Geist die Gläubigen.
Mir zu unterstellen, dass mir die Zusammenhänge absichtlich entgehen, genzt schon an Impertinenz.

Augustinus von Hippo vertrat in seinem Werk De Civitate Dei die Auffassung, dass die katholische Kirche das Himmelreich sei. Aus seiner Perspektive mag diese Deutung naheliegend erschienen sein. Doch dieser Auffassung kann ich mich nicht anschließen. Denn in der römisch-katholischen Reichskirche waren auch Leute wie Kyrill von Alexandria.
Wenigen scheint bekannt zu sein, dass Kyrill von Alexandria (der förderte übrigens auch die Marienverehrung) 415 n. Chr. der Hauptverantwortliche für den bestialischen Mord an der Philosophin Hypatia war. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass er sich gegen Widerstand innerhalb der katholischen Kirche durchsetzte, es gab also durchaus Katholiken mit redlicher, christlicher Gesinnung.

Kommen wir von der Spätantike ins Mittelalter. Wo wirkte der Geist Gottes, als die Kreuzritter unter dem päpstlichen Ruf "Deus lo vult", nach Israel zogen und auf dem Weg Juden abschlachteten und die schlimmsten Greuel in Jerusalem verübten?
Wo wirkte der Heilige Geist, als die Gebeine von John Wyclif ausgegraben wurden, weil er nachträglich als Ketzer verurteilt wurde? Wo wirkte ER, als redliche Reformatoren, wie Jan Hus und William Tyndale, brutal hingerichtet wurden?
Natürlich übersehe ich nicht die positiven Lichtblicke in der katholischen Kirche, wie Maximilian Maria Kolbe, der für mich ebenso ein Held ist wie Janusz Korczak und Dietrich Bonhoeffer! Auch weiß ich um den Pfarrerblock (KZ Dachau).

Dies bedeutet aber nicht, dass ALLES von Gottes Heiligen Geist geleitet worden wäre, oder dass sich in der römlischen Zeit niemals Fehler eingeschlichten hätten.

Rembremerding hat geschrieben:Es entspricht auch etwas dem heutigen Zeitgeist etabliertem zu misstrauen. Man erkennt den Betrug und die Korruption im säkularen Bereich und beginnt Staat, Institutionen, dem "Mainstream" zu misstrauen. Eine andere, eklusive Ansicht zu vertreten, ist "in", siehe PEGIDA, Trump etc., man wird zum edlen "Durchblicker", während alle anderen verblendet und dumm zurückbleiben. Dies überträgt man auch auf Religion, Kirche.
Dies ist durchaus eine psychologische Falle, gegen die ich leider nicht gefeit bin. Dessen bin ich mir zum Glück bewusst.

Rembremerding hat geschrieben:Bei der anregenden und interessanten Diskussion mit @erbreich in einem anderen Thread über die edle und weise Lehre des Buddhismus wurde mir an einem Punkt wieder klar: Hätte Jesus Christus in sich Gott nicht zu uns Menschen gebracht, dann wäre das Christentum eine Illusion. Dann wäre es für unsere Seelen weitaus fruchtbarer, Buddhist zu sein.

Servus :wave:
Jesus Christus war Gottes Sohn. Dies ist entscheident. So wird es im NT verkündet.
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#1100 Re: Trinität!

Beitrag von Münek » Di 25. Okt 2016, 04:08

Halman hat geschrieben:Jesus Christus war Gottes Sohn. Dies ist entscheident. So wird es im NT verkündet.
Meines Wissens existiert keine Stelle in den Evangelien, in der Jesus sich selbst als "GOTT" bezeichnet. Das wäre ihm niemals in den Sinn gekommen. Wäre Jesus Gott gewesen, hätte es Satan niemals gewagt, ihn in der Wüste aufzufordern, sich vor ihm niederzuwerfen und ihn anzubeten.

Man stelle sich das mal vor: Satan verspricht Gott, ihm alle Reiche der Welt zu geben,
wenn Gott sich vor ihm niederwirft und ihn anbetet. Völlig absurd.

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