Tyrion hat geschrieben:Warum sollte man also in Ägypten das Volk dezimieren, weil in einer jüdischen Schrift steht, man solle Wahrseger töten?
Zur Vervollständiung und endlich einmal zur Erinnerung:
Es gab kein Judäa, auch kein Israel. Schau auf die Landkarte mit geschichtlilchen Grenzen!
Mose wurde als Pharao erzogen. Übrigens, es finden sich in Ägypten immer noch "Sprüche", die jedoch nicht den Sinn haben - jemanden zu schaden. Sie bringen zum Lachen und zur Besinnung. Es kommt wohl darauf an, wie so etwas vorgetragen wird.
Wenn du 3. Mose 20, 27 liest in der Übersetzung - so ist es dir noch lange
nicht klar, denn du
empfindest es, wie ich deinen Zeilen entnehme - als Schrecken. Der Fehler in deiner Verurteilung spiegelt sich in den Hexenprozessen des Mittelalters. Es gelang zu foltern und zum Tode zu verurteilen. Merh ging nicht. Deshalb empfindet man die Urteile als extrem ungerecht. Für eine VERURTEILUNG braucht es mehr als einen "Titel", wie z.B. Wahrsager oder Gelehrter oder Musiker, Chemiker z.B. Die Prozesse des Mittelalters kamen wegen vermeintlicher "Schadzauber". Unwetter, Missernten und was weiß ich noch, wurde auf das Wirken von Zauber zurückgeführt. Aus heutiger Sicht ist es ein Unfug und damit ein falsches Urteil.
Du siehst in 3. Mose, dass keine Tat vorliegt, also gibt es keine Verurteilung. Wahrsager wären z. B. Propheten der Bibel. Davon brachte die Juden tatsächlich ziemlich viele um. Es ist sehr unangenehm die Wahrheit erzählt zu bekommen. Noch dazu von einem Wahrsager, der gleich die Folgen der Taten *sieht, der die Vernichtung voraussagt und klaren Wein einschenkt. Es ist noch nie ein Feuer bekämpft worden, weil die Sirene der Feuerwehr mit einem Stein totgeschlagen wurde.
So mag es wohl auch im Mittelalter passiert sein, vor allem im medizinischen Bereich. Weise Frauen, die Heilkunst beherrschten, wurden verbrannt. Ihre Kenntnisse gingen verloren. Dafür übernahmen Männer die Geburtsbegleitung und die Lehren der Medizin in immer größeren Umfang. Unzählige Todesfälle kamen und immer kränker werdende Leute - weil massiv von der Natur abgewichen wurde. Die einfachsten Regeln, die schon am Kochtopf beginnen und in der Betreuung der kleinen Kinder, galten wenig.
Tyrion hat geschrieben:Sollte es aber wirklich so sein, dass die Übersetzungen so extrem sinnentstellt sind, dann würden die meisten Christen ja nur Übersetzungsfehlern nachlaufen. Die Vorstellung entbehrt nicht eines gwissen Humors, insbesondere, was extrem buchstabentreue Christen angeht.
Erkannt, und leider bestätige ich dir das mit Heulen - mittlerweile längst ohne Tränen.
P.S. zu Alexander dem Großen.
Vielleicht werden die Schlachten im Geschichtsunterricht herausgestellt, vielleicht die Eroberungszüge. Auffallend ist jedenfalls das Interesse an den "Kulturstädten", die damals der Anziehungspunkt der wanderenden Philosophen waren. Es hat nicht der Text interessiert, den wir kennen, denn vor der Übersetzung ging es um Weisheiten. Es hat nicht die Steinigung interessiert, auch
nicht die Opfer, sondern die Philosophie. Doch zu seinen Zeiten schon drängten Gruppen darauf, die Opferungen wieder einzuführen, die sie im Exil im Osten aufgegeben hatten. Er erlaubte es - und das Land fiel wieder in den alten Unfug zurück wie vor dem Babylonischen Exil.