PeB hat geschrieben: ↑Do 24. Okt 2019, 15:56
abc hat geschrieben: ↑Mi 23. Okt 2019, 13:02
Für mich ist es eine Frage der 'religio', zu die der Mensch, wie soll ich sagen, fast zwingend/zwangsläufig, kommen muß. Wir finden uns in einer Welt wieder, ohne sie hinreichend erklären zu können.
Das ist die eine Erklärungsrichtung, die uns die moderne Weltbetrachtung seit Beginn des Rationalismus vorgibt. Ausgehend vom Menschen als per se individuell isoliertem Wesen mit der Suche nach Antworten innerhalb seines eigenen Kopfkosmos.
Hallo PeB
(und möglicherweise auch Thaddaeus),
um hier gleich Mißverständnissen vorzubeugen. So, habe ich es gerade nicht gemeint! Ich habe meinen Beitrag darum nochmal überflogen - und ja, man könnte es so herauslesen.
Was ich aber mit 'religio' zum Ausdruck bringen wollte, ist gerade
nicht jene Haltung, die beispielsweise in der Naturwissenschaft (Technik) ihren vollkommenen Ausdruck sucht, in Wahrheit aber Perfektion anstrebt - getragen von einer Intelligenz, die sich dadurch auszeichnet, daß sie in kürzester Zeit diese oder jene Aufgaben löst: gemäß
Markus Gabriel übrigens ein entscheidendes Kriterium für Intelligenz (KI)!
Sondern eine natürliche Veranlagung im Menschen, dessen Urgrund nicht der Rationalismus ist, sondern eine tiefe unausgesprochene Urverbindung, die sich im Auftrennen der Nabelschnur wiederholt spiegelt. Das neugeborene Kind hängt nicht nur an der Mutter, sondern am Ursprung des Menschen. Die Hinwendung zur Mutter, der Blick zurück, um sich zu vergewissern, ob Vater und Mutter zugegen sind ... spiegelt sich später in der Frage (inwendig/äußerlich), woher ich/wir kommen, den Sternenhimmel und Kosmos betrachtend.
Es gibt meiner Ansicht nach, eine tiefe & natürliche Zuneigung, nicht nur zu unseren Eltern (Heilige Familie), Großeltern ... - sondern zu unserem Ursprung (Gott), eine tiefe Dankbarkeit der Quelle gegenüber, aus der wir alle hervorgegangen sind. Insofern ist jeder Mensch religiös, meinem Empfinden nach! Allerdings scheint diese Urverbindung auf seltsame Weise unterbrochen ...
Hier ist der Mensch sehr angreifbar, verwundbar!
Ideologien/Religionen überschatten diese Wunde seit Tag und Jahr - liegen wie ein Pflaster auf/an! Der Menschheit wird eingeredet, sie könne diese Lücke durch Wissenschaft schließen: in meinen Augen ist das der helle Wahnsinn!
Besagte Urverbindung ist (sehr) geschwächt und wird vom Rationalismus mehr und mehr zugekittet! Die Digitalisierung und die aufkommende KI ziehen den Menschen mehr und mehr in eine - wie soll ich sagen - entrückte Welt, in der der zukünftige Mensch diese (unausgesprochene) Anbindung überhaupt nicht mehr kennt, sie im Leben noch nie gespürt oder empfunden hat - und darüber nicht nur spotten, sondern Meldung machen wird ...
Künstliche Befruchtung, Leihmütter und Robotik (samt Begründungen!?) zeigen, wohin die Reise geht!
Die Heilige Familie ist ein/das Gegenbild dazu: in seiner Mitte birgt sie den wahren Menschensohn!